„Erasmus evening“, ein polnisches Radioprojekt zum Studienaustauschprogramm Erasmus, hat dieses Jahr den ersten Preis beim Wettbewerb um den Europäischen Jugendkarlspreis 2017 am 23. Mai in Aachen gewonnen. Der zweite Preis wurde „Re-discover Europe“ für Aktionstage gegen Euroskeptizismus in Dänemark verliehen. Der dritte Preis ging an „Are we Europe“, eine Online-Multimediaplattform aus den Niederlanden. Der Jugendkarlspreis wird jährlich vom Europäischen Parlament und der Stiftung Internationaler Karlspreis an Projekte vergeben, die ein gemeinsames Bewusstsein europäischer Identität und Integration unter jungen Menschen fördern.

Der erste Preis wurde von Parlamentsvizepräsidentin Sylvie Guillaume und dem Vorsitzenden der Stiftung Internationaler Karlspreis Michael Jansen, der zweite Preis vom ehemaligen Präsidenten des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, und der dritte Preis vom Oberbürgermeister von Aachen, Marcel Philipp, überreicht.

Ausgezeichnet werden junge Menschen im Alter von 16-30 Jahren, die mit ihren Projekten praktische Beispiele für das Zusammenleben der Europäer als Gemeinschaft liefern.

Die drei Gewinnerprojekte werden mit 7.500, 5.000, beziehungsweise 2.000 Euro prämiert. Die Gewinner werden zudem zu einem Besuch in das Europäische Parlament nach Brüssel eingeladen. Vertreter der besten Projekte aus allen 28 Mitgliedstaaten waren am 23. Mai 2017 zur feierlichen Preisverleihung im Aachener Rathaus eingeladen, wo ihnen eine Urkunde und eine Medaille überreicht wurden.

  1. Preis: Polen – Erasmus evening

„Erasmus evening“ ist eine Onlineradiosendung für Studierende, die einen Erasmusaufenthalt im Ausland erwägen. Sie wurde über den studentischen Radiosender Radio Meteor UAM der Adam Mckiewicz Universität in Posen gesendet. Gäste waren polnische Studierende, die im Ausland studieren, oder Ausländer, die in Polen studieren. Die Interviews drehten sich um Themen wie die Einreichung von Dokumenten, die Auswahl von Fächern, die Wohnungssuche in einem anderen Land, Unterschiede zwischen Universitäten und die Möglichkeiten, die sie bieten, das Bildungssystem oder das tägliche Leben der Studierenden.

  1. Preis: Dänemark – Re-discover Europe

„Re-discover Europe“ war ein Ereignis, das an zwei unterschiedlichen Tagen in der euroskeptischen Stadt Aalborg im Norden Dänemarks stattfand. Am 6. Mai nahmen Menschen unterschiedlicher ethnischer Hintergründe mit EU-Flaggen an einem Umzug teil. In einem multikulturellen Dorf konnten die Ortsansässigen mehr über die Diversität in ihrer Stadt lernen. Am 9. Mai fanden Aktivitäten zum Europatag statt, beispielsweise Vorträge zur Zukunft der EU (inspiriert vom Modell der TED-Talks), sowie ein EU-Straßenfest zum Ausklang.

  1. Preis: Niederlande – Are we Europe

„Are we Europe“ ist eine Online-Multimediaplattform, bei der junge Menschen ihre Geschichten dazu einreichen können, wie es sich wirklich anfühlt, europäisch zu sein. Die Gründer der Plattform sind überzeugt, dass es in Zeiten der negativen Medienberichterstattung und Meinungen vieler Menschen zu Europa wichtig ist, junge Europäer zu motivieren, den Lesern neue Wahrnehmungsweisen zu Europa nahezubringen.

Gewinnerprojekte aus Deutschland und Öesterreich:

Das diesjährige Gewinnerprojekt aus Deutschland war das Projekt „Seehilfe e.V. – Solidarität darf nicht an den Grenzen enden“, ein Bremer Verein mit Mitgliedern in ganz Deutschland, der geflüchtete Menschen auf Sizilien unterstützt. In Öesterreich hat das Projekt „Explosion of Peace #Friedenstaube“ gewonnen. Es wurde von Jugendlichen aus Vorarlberg initiiert, um die Jugend Europas zusammenzubringen und einen Beitrag zum Frieden zu leisten.

Foto: Stadt Aachen