Frank Prömpeler ist neuer Präsident des Festausschusses Aachener Karneval (AAK). Zwei Tage nach seiner Wahl spricht der Prinz Karneval von 2008 Klartext, was die künftige Arbeit des Dachverbandes von aktuell 50 Aachener Karnevalsvereinen betrifft.
„In den nächsten Jahren stehen wir vor großen Herausforderungen, weil sich die Gesellschaft verändert hat. Wir sehen unsere Aufgabe darin, dies zu analysieren, um auf die Bedürfnisse dieser Veränderungen einzugehen“, sagt der neue Mann an der Spitze des AAK. Nichtsdestotrotz sei und bleibe der Karneval vor allem eines: Brauchtum und Kultur. Beides gelte es für die Menschen in Aachen und der Euregio zu bewahren, weil gerade der Karneval wie kaum ein anderes Kulturgut für so große Lebensfreude stehe.

Mit Öcher Hazz will Prömpeler den Fastelovvend in der Hochburg Aachen modernisieren und weiter entwickeln. „Wir erleben gerade, dass viele Säle nur noch halb gefüllt sind. Hier sind die Vereine gefordert, aufeinander zuzugehen, ohne dabei ihre eigene Identität zu verlieren. Sonst haben wir demnächst nur noch Party und Saufgelage. Das ist nicht der Karneval, den wir wollen.“

Umso mehr wollen Prömpeler und sein Vorstands-Team das närrische Brauchtum als Marke etablieren. Dazu gehören die Weiterentwicklung der Kommunikation unter den Vereinen sowie der Ausbau mit den Jecken in der Euregio sowie der Städteregion. Außerdem will man künftig auch den Aachener Handel mit ins Boot holen. Denkbar ist ein Schaufensterwettbewerb zur „fünften Jahreszeit“. Vorstellbar sei darüber hinaus eine Zusammenarbeit mit der Fachhochschule im Bereich Grafik und Design beim Bau neuer Motivwagen. „Wir haben in Aachen unerschöpflich viel Potenzial, nur müssen wir es auch erschließen“, so der AAK-Präsident Frank Prömpeler.

Er und sein Team stehen für den Aufbruch zu neuen närrischen Ufern. Und da sieht der neue Ausschuss Nachholbedarf: „Wir sind angetreten, um die Stärken nach vorne zu holen und den Öcher Karneval präsenter zu machen“, lautet das Credo.
Mittel- bis langfristig soll der Rosenmontagszüge aufgepeppt werden – mit mehr Qualität statt Quantität und weiteren attraktiven Zuschauertribünen entlang des Zugweges. Schließlich seien die Umzüge ja auch die friedlichsten und fröhlichsten Demonstrationen unserer Zeit. Frank Prömpeler: „Im Übrigen ist der Karneval auch ein wichtiger Standortfaktor, sowohl in der Innenstadt wie in den Außenbezirken. Genau das ist der Punkt, weshalb wir ihn auch über die Session hinaus sichtbar machen sollten – etwa durch ein Sommerevent, das bei unseren Nachbarn in Köln gerade für Furore gesorgt hat. Wenn uns der Brückenschlag zwischen Neuem und Altbewährtem gelingt, müssen wir uns weniger Gedanken zur Zukunft unseres fröhlichen Brauchtums machen.“