Unser Oktober-Interview haben wir mit dem erfolgreichen Unternehmer Michael Nobis von Nobis Printen geführt. Er schildert uns die Arbeit für sein Unternehmen und sein Engagement im Aachener Karneval.

Der 1964 geborene Michael Nobis ist der Inhaber der Firma Nobis Printen in Aachen.

top-aachen:
Herr Nobis, wir sitzen hier in diesem sehr schönen Café am Münsterplatz. Ist diese Filiale das Aushängeschild Ihres Unternehmens ?

Michael Nobis:
Eindeutig ja! Das ist das Flagschiff unseres Unternehmens und besteht seit dem Jahre 2003 an diesem Standort.

top-aachen:
Beim Interieur erkennt man eindeutig einen positiven Schritt in die Vergangenheit. Was waren für Sie bzw dem Unternehmen die Beweggründe die Nobis-Filialen nicht mit Glas und Edelstahl auszustatten ?

Michael Nobis:
Wir wollten keinen Edelstahlsaal kreieren. Diese Ausstattung steht für Beständigkeit und Qualität und spiegelt die Tradition des Unternehmens wieder.
Es soll ebenfalls zeitlos sein und speziell hier zum Umfeld des Aachener Doms passen.
Auch die Einzigartigkeit dieser Möbel soll uns von anderen Mitbewerbern unterscheiden und wird von unseren Kunden sehr gut angenommen.

top-aachen:
Die Spezialität und das Aushängeschild Ihres Unternehmens ist ja eindeutig die Aachener Printe. Würden Sie sagen, dass es die „Öcher Printe“ gibt, bezogen auf die Produkte der Mitbewerber ?

Michael Nobis:
Zweifellos kann sich die Firma Lambertz das Etikett der Aachener Printe anheften. Im späten Mittelalter war die Printe eigentlich gar nicht zum Verzehr gedacht, sondern in Form von Gebildebrote, so nannte man früher die heutigen Printen, als Wandschmuck in Form von Heiligenbildern benutzt.
Die Printenbäcker wurden seinerzeit ja Lebküchner genannt und die Firma Lambertz war es, die das Produkt zum Verzehr überregional auf den Markt gebracht hat.
Die Printe ist das qualitativ höchste und zutatenreichste Produkt in der Familie der Lebkuchen und ich würde sagen, dass die echte Aachener Printe die Kräuterprinte ist.
Den höchsten Anteil am Absatz unserer Printen verzeichnet die Schoko-Nuss Printe und bei unseren Zartbitter Produkten haben unsere Printen einen Kakaoanteil von 70%.

top-aachen:
Apropos Mitbewerber. Einen harmonischen Zusammenschluss der Aachener Bäckergilde kennt man vom Karneval, speziell ist hier der Bäckerball zu nennen. Ist dies eine zeitlich begrenzte Harmonie oder besteht diese Verbindung auch im Alltagsgeschäft ?

Michael Nobis:
Natürlich stehen wir im Mitbewerb zueinander.
Dennoch legen wir großen Wert auf ein harmonisches Miteinander und pflegen diese Tradition. Der Zusammenschluss in dieser Form ist im gesamten Bundesgebiet einmalig.
Der Aachener kann sehr stolz darauf sein, qualitativ sehr hochwertige Produkte kaufen zu können und eine sehr interessante Filialdichte zu haben.

top-aachen:
Hinter dem Bäckerball steht der „Karnevalsverein der Aachener Bäcker“. Kann jeder Backunternehmer Mitglied des Vereins werden ?

Michael Nobis:
Ein wichtiges Kriterium ist, dass man aus einer traditionellen Bäckerfamilie stammt und Unternehmer ist. Wir wollen uns auch abgrenzen mit unserer Arbeit und unpässlich wäre z.B. wenn ein Nicht Aachener Unternehmer aus Werbegründen bei uns Mitglied werden wollte.

top-aachen:
Der Bäckerball hat eine lange Tradition. Im Jahr 2007 feierte man das 5×11 Bestehen der Veranstaltung. Wie sehr liegt Ihnen das Brauchtum am Herzen ?

Michael Nobis:
Wir üben, wie viele andere auch, den Spagat zwischen Tradition und Moderne. Eindeutig ist der Öcher Fastelovvend Schwerpunkt unserer Veranstaltung.
Moderne Elemente der Unterhaltung werden bewusst eingebaut. Das ist auch der Anspruch des Zuschauers bei unseren Veranstaltungen. Was wir erreichen möchten ist, daß der Zuschauer nicht auf der Fülle der Veranstaltungen immer das gleiche Programm zu sehen bekommt.
Übrigens war unser ehemaliger Präsident, Helmut Strack, der Begründer dieser Programmvielfalt. Aber um es zu unterstreichen, der Öcher Fastelovvend ist nach wie vor unser Zugpferd.

top.aachen:
Als Präsindent des Vereins tragen sie große Verantwortung für das Gelingen der Veranstaltung.
Welche Schwerpunkte und Akzente kann ein Präsindent in seiner Amtszeit setzen und welche liegen Ihnen persönlich am Herzen?

Michael Nobis:
Wie in jedem Verein hat der Präsident das höchste Amt inne. Wir legen großen Wert darauf, dass die Entscheidungen demokratisch getroffen werden. Wir pflegen eine flache Hierarchie. Die Aufgaben eines Präsidenten sind unter anderem die Jugendarbeit. Wenn man sich unseren Elferrat anschaut, dann erkennt man die Altersstruktur vom 25.-60. Lebensjahr.
Worauf ich als Präsident großen Wert lege ist, das sich das Publikum bei unseren Sitzungen selbst feiern kann, denn das ist das Ziel unserer Arbeit.

top-aachen:
In knapp einem Monat beginnt die närrische Zeit. Sollen alle Interessenten sich jetzt schon um Karten kümmern oder reicht es aus bis zum Abend der Veranstaltung zu warten?

Michael Nobis:
Zu unterscheiden sind ja zweierlei Karten. Zum einen sind es die Ballkarten und zum anderen die Sitzungskarten. Ende Oktober startet der Vorverkauf in allen Bäckerfilialen unserer Mitglieder. Ballkarten könnten am Abend der Veranstaltung vorhanden sein, aber ich empfehle, sich die Karten für Ball-und Sitzung im Vorverkauf zu kaufen, da wir meistens ausverkauft sind.

top-aachen:
Am Ende unseres Interviews haben Sie das letzte Wort.

Michael Nobis:
Wir freuen uns jetzt schon auf die kommende Session und hoffen, dass wir auch im kommenden Jahr unser Publikum begeistern können. Wir Bäcker haben jetzt das Weihnachtsgeschäft vor uns und das bedeutet viel Arbeit uns Stress, den wir uns aber sehr gerne antun, weil unser Publikum und unsere Kunden uns am Herzen liegen.

top-aachen:
Herr, Nobis, vielen Dank für das Gespräch und die während des Interviews verzehrten Printen.