Zum Ende des Jahres 2007 haben wir die Gelegenheit wahrgenommen und unseren Oberbürgermeister, Dr. Jürgen Linden, einige Fragen zu stellen.
Es war für Aachen ein sehr bewegendes und interessantes Jahr. Karlspreisverleihung, CHIO, Auszeichnung zur Elite-Uni, um nur einige Geschehnisse zu benennen. Dr. Jürgen Linden hat uns Rede und Antwort gestanden.

Dr. Jürgen Linden, Jahrgang 1947, Oberbürgermeister der Stadt Aachen seit Oktober 1989.

top-aachen:
Herr Oberbürgermeister, um ganz aktuell ins Geschehen einzusteigen. Sie sind im Aufsichtsrat der Alemannia Aachen. Wie schätzen Sie die Situation beim Zweitligisten momentan ein ?

Oberbürgermeister Dr. Linden:
Alemannia Aachen muss in den nächsten Wochen Zukunftsperspektiven und Erfolg auf den Platz zeigen. Mit dem Erfolg wird der Verein in der Lage sein Wirtschaftspartner leichter an sich zu binden. Wichtig ist auch, dass der Fan wieder in Fahrt kommt und der Tivoli ausverkauft ist.

top-aachen:
Jetzt zurück zu unseren weiteren Fragen…Das Jahr 2007 neigt sich dem Ende zu, die närrische Session ist gestartet, Aachen hat eine „Elite Universität“, die Städteregion Aachen nähert sich mit großen Schritten.
Explodiert Ihr Terminkalender nicht förmlich und wo stehen Sie als oberster Bürger unserer Stadt bei all den Geschehnissen ?

Oberbürgermeister Dr. Linden:
Erfolg ist für alle schön. Es war durchaus anstrengend die Städteregion, den Haushalt in vernünftige Bahnen zu bringen. Die Bilanz für das Jahr 2007 ist durchaus positiv zu bewerten. Aachen ist eine moderne und wettbewerbsfähige Stadt. Viele Städte und Gemeinden bundesweit beneiden uns um unser Potenzial und den Aufschwung.
Wir werden auch für die kommenden Jahre den Blick nach vorne richten !!!

top-aachen:
Ein Highlight in Aachen war im Oktober 2007 die Auszeichnung der RWTH Aachen zur Exzellenz-Universität. Wie wird sich Ihrer Meinung nach das Bild der Stadt als Universitätsstadt ändern ?

Oberbürgermeister Dr. Linden:
Durch den Titel „Exzellenz-Universität“ und durch die Auszeichnung werden in den kommenden 4 Jahren mehr als 100 Mio. Euro nach Aachen fließen. Das verspricht Stärkung von Forschung und Lehre, mehr Innovation und Impulse für den Beschäftigungsmarkt.
Die Stadt ändert sich fortlaufend und ich hoffe im Jahre 2008 den Vertrag über den „Campus Europa“ schließen zu können. Das bedeutet in Konsequenz den Aufbau eines neuen Feldes für Wissenschaft und Wirtschaft in der Region.

top-aachen:
Ein weiteres, sehr interessantes Thema ist die StädteRegion Aachen ab dem Jahre 2009. Was wird sich für die Bürger der Stadt und der Region ändern ? Viele Bürger wissen noch nicht richtig, was da eigentlich auf Sie zukommt.

Oberbürgermeister Dr. Linden:
Mit der StädteRegion bündeln Stadt-und Kreis Ihre Kräfte und schaffen dadurch Synergieeffekte. Wir werden durch eine Verwaltung keine Doppelbelegung mehr haben. Durch gezielte Wirtschaftsförderung, Tourismus, kulturelle Zusammenarbeit werden in der Städteregion neue Arbeitsplätze entstehen.

top-aachen:
Haben die Verantwortlichen es versäumt die Bürger ausreichend zu informieren?

Oberbürgermeister Dr. Linden:
Zum Teil ja. Hauptaufgabe der kommenden Monate wird eine ordentlichen Verlautbarungspolitik sein, denn letztendlich wählen die Bürger die Städteregion.

top-aachen:
Mit dem Jahreswechsel 2008 fällt mir unter anderem das Stichwort Euregionale 2008 ein. Auch dieses Stichwort liest man mehr oder weniger aufmerksam in der Presse. Im Mai 2008 findet diesbezüglich die Eröffnung in Aachen statt. Können Sie bitte unseren Bürgern und Lesern dazu einige Punkte nennen ?

Oberbürgermeister Dr. Linden:
Am 03. Mai 2008 findet auf dem Katschhof ein Open Air Fest statt, das alle Projekte zwischen Vogelsang, Grünmetropole, Blausteinsee und Schlachthof Eupen vorgestellt. Viele Projekte sind positiv verlaufen. Das Projekt Bauhaus wird leider nicht verwirklicht.
Die Bürger haben mit einem „nein“ gestimmt und damit eine Zukunftschance baulich wie inhaltlich vertan…mea culpa, wir haben das Projekt wahrscheinlich nicht gut genug dem Bürger nähergebracht.
Dafür arbeiten wir am „Parcours Charlemagne“, das das alte Rathaus vom Stadtarchiv befreien wird und zu einem Lernort umwandeln soll.
Das Verwaltungsgebäude soll unter dem Titel „Aachen & Europa“ die Geschichte beleuchten. Die Kirche St. Paul soll ein Verwaltungs-und Austellungsort werden.
Hinzu kommen Verbesserungen des Zeitungsmuseum, Haus Löwenstein und ein Euregiopark in der Stadtmitte.

top-aachen:
Kommen wir zur leichteren Muse Herr Oberbürgermeister. Wir befinden uns wieder in der 5. Jahreszeit, die besonders kurz ausfällt. Diese Zeit hat in Aachen ja einen besonderen Stellenwert. Ist der Öcher Karneval für Sie ein Pflichtprogramm oder sind Sie selbst ein Jeck ?

Oberbürgermeister Dr. Linden:
Ich bin Öcher und geborener Jeck. Ich nehme am karnevalistischen Leben unserer Stadt sehr rege teil.

top-aachen:
Ist der Karneval heute mehr Entertainment geworden?

Oberbürgermeister Dr. Linden:
Karneval ist Kultur, das wir pflegen müssen. Und für eine Stadt Aachen auch eine Sache des Images, wie der „Orden wider den tierischen Ernst“. Die Medien sind ein wichtiges Instrument der Kommunikation, das wir ja positiv nutzen.

top-aachen:
Was ist für Sie ganz persönlich der Highlight der Session ?

Oberbürgermeister Dr. Linden:
Der Rosenmontag, Kinderzug, die Prinzenproklamation und der „Orden wider den tierischen Ernst“.

top-aachen:
Herr Oberbürgermeister, wie und wo werden Sie den Jahreswechsel nach einem so ereignis- und arbeitsreichen Jahr 2007 verbringen ?

Oberbürgermeister Dr. Linden:
Zu hause mit meiner Familie und Freunden.

top-aachen:
Ihr Schlusswort an unsere Leser.

Oberbürgermeister Dr. Linden:
Das wichtigste ist Gesundheit, Glück und Lebensfreude und für uns alle gemeinsamen Fortschritt und Erfolg.

Herr Oberbürgermeister, vielen Dank für das Gespräch.