Rund um Bendplatz und Westbahnhof war am Freitagnachmittag viel Blaulicht unterwegs und so mancher Anwohner fragte sich sicher, was denn da wohl passiert ist. Grund zur Sorge gab es aber nicht, denn es war „nur“ eine Übung, die im Aachener Nordwesten stattfand. Rund 450 Einsatzkräfte aus Deutschland, Holland und Belgien übten die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei einem Großschadenereignis. Angenommen wurde ein Zusammenstoß eines mit Chemikalien beladenen Güterzuges mit  einem Personenzug im Bereich des Aachener Westbahnhofes.

Über ein Jahr lang war das aufwendige Übungsszenario von zahlreichen Behörden und Akteuren vorbereitet worden. Die Federführung übernahm dabei der Verband EMRIC (Euregio Maas-Rijn Incidentbestijding en Crisisbeheersing – Euregio Maas-Rhein Einsatz- und Krisenbewältigung) als einzigartiger Zusammenschluss von Behörden, die für die Sicherheit in den Bereichen Brandschutz, technische Hilfeleistung und Rettungsdienst in ihrem Gebiet zuständig sind. Simuliert wurde in einer besonders realitätsnahen Kulisse besagtes Zugunglück – eines, das glücklicherweise bei dem sehr sicheren Verkehrsmittel Bahn sehr unwahrscheinlich, aber dennoch nicht völlig auszuschließen ist.

Um 16 Uhr erreichte der simulierte Notruf die Leitstelle der „StädteRegion Aachen“ und die Alarmierungskette wurde sofort ausgelöst. Unter Federführung der Feuerwehr Aachen, auf deren Stadtgebiet die Dreiländerübung stattfand, bewiesen die Rettungs- und Gefahrenabwehrexperten eindrucksvoll, wie grenzüberschreitende Kooperation im Notfall funktionieren soll. Unter den Augen zahlreicher Beobachter und Pressevertreter fand die Bergung der verletzten Fahrgäste des Personenzuges statt, nachdem die Feuerwehrkräfte zunächst den simulierten Brand gelöscht hatten. Die zahlreichen Statisten waren zu diesem Zweck realitätsnah geschminkt um Verletzungen zu simulieren. Anschließend wurden die Verletzten an einer Verletztensammelstelle erstversorgt und dann mit zahlreichen Krankentransportfahrzeugen aus allen 3 beteiligten Ländern ins Aachener Klinikum gebracht. Die Bundespolizei sorgte für die Absicherung der Unfallstelle, dazu waren auch zwei Hubschrauber im Einsatz. Das THW und die Bundeswehr unterstützen mit technischem Gerät.

Die Erkenntnisse, die aus der Übung gewonnen wurden, werden nun ausgewertet, um in Zukunft die gut funktionierende grenzüberschreitende Zusammenarbeit noch weiter zu perfektionieren. Die Eindrücke der Übung sind in zwei Galerien zu sehen: Album 1  Album 2