Städtepartnerschaft zwischen Aachen und Arlington besteht seit 1993

Selten war eine Präsidentschaftswahl in den USA so brisant und spannend: Die ganze Welt wartet mit großen Hoffnungen und Sorgen auf das Endergebnis im Rennen ums Weiße Haus? Amtsinhaber Donald Trump oder sein Herausforderer Joe Biden?

Wie es in Sachen Demokratie und globaler Zusammenarbeit weitergeht, das wird auch in Aachen ganz genau beobachtet. Seit 1993 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Aachen und Arlington.
Es war Richard E. Carver, der Aachen durch seine Bekanntschaft mit dem ehemaligen Kulturamtsleiter Heribert Zantis bestens kannte und die Stadt dem County Board Arlington als Partnerstadt vorschlug. Die historische Vergangenheit als eines der Zentren Europas zu Zeiten Karls des Großen und die geographische Lage im Herzen Europas waren Faktoren, die Aachen sehr interessant für die Amerikaner machten. 1992 besuchte eine Delegation aus Arlington Aachen, im darauffolgenden Jahr fand ein Gegenbesuch statt. Und am 17. September 1993 war es soweit: Im Aachener Rathaus wurde der Städtepartnerschaftsvertrag feierlich unterzeichnet. Diese neue Verbindung entstand hauptsächlich unter dem Aspekt der Völkerverständigung.

Eines der primären Ziele des entsprechenden Partnerschaftsvertrags ist es, Kontakte zwischen jungen Menschen zu knüpfen und zu festigen. Um diesen Vertrag mit Leben zu erfüllen, wurde auf beiden des Atlantiks ein Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft gegründet. So entstand das Städtepartnerschaftskomitee Aachen & Arlington e.V. und die Arlington Sister City Association. Heute werden unter Führung der jeweiligen Vorsitzenden, Dr. Gertraud Kösters für Aachen und Dr. Carl Lankowski für Arlington, in enger Zusammenarbeit die verschiedensten Aktivitäten und Austausche durchgeführt.
Gelegenheit zum Austausch gibt es – außerhalb der Corona-Zeit – jedes Jahr beim Bürgerfest zum Internationalen Karlspreis am Christi-Himmelfahrts-Tag auf dem Katschhof. Alle zwei Jahre gibt es Begegnung, Folklore und Spezialitäten beim Städtepartnerschaftsfest im Krönungssaal des Aachener Rathauses.

Zehn offizielle Städtepartnerschaften unterhält Aachen bis jetzt: mit Reims, Halifax/Calderdale, Toledo, Ningbo, Naumburg, Arlington, Montebourg, Kostroma und Sariyer sowie seit Neuestem mit Kapstadt.
Das Aachen-Arlington-Komitee feiert natürlich die großen Feiertage wie den „Independence Day“ am 4. Juli oder Thanksgiving im November. Coronabedingt fällt dieses Jahr alles aus. „Independence Day“ in Aachen, das ist normalerweise amerikanische Lebensfreude pur mit Barbecue, Jazz, Square Dance, Baseball und Football. Sogar Cheerleader sind dabei.

Austauschprogramme und kulturelle Begegnung

Zu den jährlich stattfindenden Austauschprogrammen gehören der Elementary School Exchange und der High School Exchange. Hierbei besucht jeweils eine Gruppe Aachener Schüler Arlington, und dann kommen im Gegenzug Schüler aus Arlington in unsere Stadt oder umgekehrt. Selbstverständlich erfolgt die Unterbringung immer in Gastfamilien, denn nur so erlebt man die Partnerstadt und ihre Menschen am besten.
Arlington liegt im Bundesstaat Virginia, hat rund 200.000 Einwohner und ist somit beinahe so groß wie Aachen. Die Stadt grenzt direkt an die Hauptstadt Washington, wobei der Fluss Potomac die natürliche Grenze bildet. Der amerikanische Nationalfriedhof ist besonders bekannt. Die Stadt selbst ist großzügig angelegt, hat aber kein einheitliches Zentrum wie Aachen. Produzierendes Gewerbe ist nur in kleiner Anzahl angesiedelt, dafür gibt es aber ein enormes Angebot an Dienstleistungen und Einkaufsmöglichkeiten.

Das Aachen-Arlington-Komitee hofft, bald wieder nach der Idee der „Gründungsväter“, die Partnerschaft auf eine breite Basis zu stellen, um so viele Bürger wie möglich zusammen zu führen. „People to People“ lautet das Motto des Vereins – dauerhafte Freundschaften und gegenseitiges Verständnis gedeihen eben am besten durch persönlichen Kontakt.

Foto © Stadt Aachen