US-Kunst der 1960er bis 1980er Jahre ist ab 27. Juli im Ludwig Forum Aachen zu sehen. Ergänzend zu den Sonderausstellungen „Sweet Lies. Fiktionen der Zugehörigkeit“ und „Lovely Creatures. Tiere, Monster, Menschen in der Kunst“ wird kuratiert von Holger Otten eine Sammlungspräsentation mit US-amerikanischer Kunst der 1960er bis 1980er Jahre gezeigt.
Schon bei ihren ersten Streifzügen durch New Yorker Galerien und Ateliers Anfang der 1960er-Jahre verstanden Peter und Irene Ludwig Kunst als einen Spiegel der Zeitgeschichte. In diesem Sinne setzt eine neue Sammlungspräsentation den Umgang und die Repräsentation des Körpers in der US-amerikanischen Kunst der 1960er- bis 1980er-Jahren in einen gesellschaftspolitischen Zusammenhang. In den politisch extrem differierenden Zeiten, vor allem geprägt von den Präsidenten Kennedy, Nixon und Reagan, herrschten auch unterschiedliche Körperbilder und Gesellschaftsbilder, die in der zeitgenössischen Kunst reflektiert wurden.
Es sind nicht nur der Staat und seine Institutionen, die das Körperliche reglementieren, überwachen und strafen, sondern auch ökonomische Interessen der Industrie und der Werbebranche, die bestimmte Körperbilder erschaffen und vermarkten. Kontexte, in denen sich die gezeigten Werke bewegen, sind unter anderem der American Dream und die Werbeindustrie, stereotype Geschlechterrollen und die Frauenbewegung, die Diskriminierung von Schwarzen und Polizeigewalt.
Neben zahlreichen Highlights wie der „Supermarket Lady“ von Duane Hanson oder „Grazing – Soup to Nuts, MGM, 1930“ von Jean-Michel Basquiat, werden in der Ausstellung auch selten präsentierte Fotografien von Andy Warhol und Gary Winogrand sowie Videoarbeiten von Joan Jonas und Bruce Nauman gezeigt.

Bild: John Ahearn, Linda Ortiz, 1980-81, bemalter Gips, 50 x 60 x 20 cm, Schenkung Ludwig, Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen. © John Ahearn