Oberbürgermeister Marcel Philipp und Städteregionsrat Tim Grüttemeier besuchten das Kreisverbindungskommando der Bundeswehr

Die beiden höchsten Aachener Verwaltungsbeamten, Oberbürgermeister Marcel Philipp und Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier, besuchten jetzt das Kreisverbindungskommando unter der Leitung von Oberstleutnant Jürgen Rombach. Gemeinsam mit Brigadegeneral Klaus-Dieter Cohrs, seit März 2018 der Kommandeur des Ausbildungszentrum Technik Landsysteme in Aachen, begrüßte Rombach die Gäste.

Die Bundeswehr ist Dienstleister, der sich engagiert wo ziviles Personal fehlt. Die einberufenen Reservisten, im normalen Berufsleben zum Beispiel tätig in der Verwaltung, Medienunternehmen, Rettungsdienst sowie im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, waren schnell verfügbar.

Das Kreisverbindungskommando bietet im Fall der Fälle helfende Hände und technisches Know-How – von Manpower über Spezialfahrzeuge und Behelfsbrücken bis hin zur Notstromversorgung. Im täglich tagenden Krisenstab im Tivoli arbeitet Rombach eng mit der Verwaltungsspitze zusammen. Bei täglichen Lagebesprechungen informiert sich Rombach über den Personalstand, die aktuelle Lage im Gesundheitswesen und die Berichterstattung der Medien. Im zivilen Leben ist Rombach Leiter des Sozialamtes Eschweiler.

Corona bedeutet auch für die Amtshilfe eine neue Herausforderung: Während man sonst zum Beispiel bei Waldbränden oder Überschwemmungen hilft, ist nun ganz Deutschland und sogar die ganze Welt von der Pandemie betroffen. „Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit der Bundeswehr. Wenn wir um Hilfe anklopfen, wie jetzt und 2015 in der Flüchtlingskrise, erleben wir sofortige Unterstützung. Die Einbindung der Bundeswehr in unsere Region und Gesellschaft ist hervorragend und man ist gut aufgestellt auch in solch besonderen Situationen, die in der Schublade lagen und jetzt aktiviert wurden“, erklärte Oberbürgermeister Marcel Philipp.

„Die aktuelle Lage ist in keinem Lehrbuch zu finden. Die Arbeit, die die Bundeswehr leistet, ist auf viele Schultern verteilt und bietet vor allem helfende Hände. Auf Dauer ist es wichtig, sinnvolle Strukturen für zukünftige Fälle zu schaffen“, betonte Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier.

„Wir erleben eine sehr wohlmeinende Stimmung in der Bevölkerung, was unsere Arbeit betrifft, die ja derzeit im Hintergrund abläuft. Eine ähnliche Situation der Amtshilfe hatten wir zuletzt 2015 während der Flüchtlingskrise. Unsere Reservisten sind stets vorbereitet, denn regelmäßig findet eine entsprechende Übung statt“, erklärte General Cohrs.

Oberst Stephan Pohl, Leiter des Bezirksverbindungskommandos im Regierungsbezirk Köln, überzeugte sich ebenfalls von der Arbeit in Aachen. Das Landeskommando NRW ist die oberste territoriale Kommandobehörde der Bundeswehr in diesem Bundesland. Es ist dem Kommando Territoriale Aufgaben in Berlin unterstellt und primärer Ansprechpartner der Landesregierung von NRW im Rahmen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit.

Aktuelle Aufgaben sind die Unterstützung der Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Infektionsketten, Hilfe für Alten- und Pflegeheime, da wo zivile Strukturen personell nicht in der Lage sind „Wir haben hier kurze Wege der Zusammenarbeit. Insgesamt haben wir in Deutschland vier regionale Führungsstäbe. NRW ist mit der ersten Panzerdivision mit allen territorialen Kräften dabei, von der
Unterbringung von Quarantänefällen bis hin zur ebenso wichtigen Truppenküche“, erklärte der Standortälteste Aachens, Oberst Klaus Gerhard Engel.

Die nächste spannende Herausforderung erwartet den Standort Aachen bereits: Ab Mai soll der Lehrbetrieb mit 700 Mann Stammpersonal mit ersten Schritten wieder anlaufen, vor allem für die Lehrgangsteilnehmer der Laufbahnlehrgänge und der Einsatzvorbereitung aus der gesamten Bundesrepublik.

„Die derzeitige Situation wird uns noch lange begleiten, denn es gibt weder ein Medikament noch einen Impfstoff und an den Übertragungswegen ändert sich nichts. Deshalb braucht die Bevölkerung in den kommenden Monaten weiter unsere helfenden Hände, insbesondere auch bei der Nachvollziehung von Infektionsketten oder bei der Einrichtung von Notkrankenhäusern. Als Dienststelle haben wir den Auftrag den Bedarf der Amtshilfe zu decken“, erklärte General Cohrs.

Das Kreisverbindungskommando des Standortes Aachen ist dem Landeskommando NRW in Düsseldorf unterstellt.

Foto © TOP AACHEN: (v.l.n.r.) Oberst Klaus Gerhard Engel (StOÄ), Oberst Stefan Pohl (Leiter BVK Köln) , Tim Grüttemeier (Städteregionsrat der Städteregion Aachen), Oberstleutnant Jürgen Rombach (Leiter KVK-Aachen), Marcel Philipp (Oberbürgermeister Stadt Aachen), Guglielmo Menon (Stlv. Leiter KVK-Aachen), Brigadegeneral Klaus-Dieter Cohrs (Kommandeur AusbZTLS)