Prinz Martin I. besuchte die Werkstatt seines Hoflieferanten

Die Insignien verleihen einem Karnevalsprinzen die Würde: Zum fünften Mal hatte die Goldschmiede Comouth jetzt die besondere Ehre, das Prinzenzepter und die Kette für den prinzlichen Orden für den amtierenden Narrenherrscher zu entwerfen und anzufertigen. Als Dank und Anerkennung besuchten Seine Tollität Prinz Martin I. und sein Gefolge jetzt kurz nach der Proklamation die Werkstatt von Georg Comouth.

Seit der Proklamation trägt der Narrenherrscher nun schon das Zeichen seines Amtes durch die Säle. „Es ist nicht von der Stange und sehr persönlich gestaltet“, betont Prinz Martin I. „Wie in den vergangenen Jahren sind die Entwürfe ganz individuell auf den Prinzen und sein Motto „Öcher Fastelovvend- AllinKlusiVe“ abgestimmt und in enger Abstimmung mit dem AKV-Senat und dem Hofmarschall entstanden“, erklärte Comouth vor den Gästen, darunter Senatspräsident Bernd Carl und Ex-Prinz Jochen Schulte als Stifter der Insignien.

Comouth gab einen Einblick in die Ideen, die in den beiden Stücken umgesetzt worden sind, und erläuterte den handwerklich-technischen Bereich der Anfertigung. „Die eigentliche Kette für den diesjährigen Orden des Prinzen tritt in Größe und Ausführung zurück und überlässt vor allem das Hauptmotiv auf dem Schild über dem prinzlichen Orden dem Augenmerk des Betrachters. Damit wird der Stellenwert dieses Projektes der Session 2020 ganz deutlich angehoben – der „Fastelovvajong“, das Herzensanliegen von Prinz und Hofstaat“, erklärte Comouth.

So liege der Karnevalswagen für Rollstuhlfahrer dem Prinzen in diesem Fall sogar tatsächlich „am Herzen“. Und das Motiv des barrierefreien Karnevalswagens bekommt direkt über dem Orden und mit dem auffälligen Schild eine herausragende, besondere Position. „Zudem ist das Motiv sehr persönlich angelegt, da die Tollität die Skizze, die dem Objekt zugrunde liegt, höchstpersönlich gezeichnet hat. Und damit es auch entsprechend wertig erscheint, hebt es sich in vergoldetem Messing deutlich vom Silber des Schildes ab“, betont Comouth. Der Schild sei so angelegt, dass er in der Außenform und mit dem kantigen Rand deutlich Merkmale des Ordens aufgreift. Außerdem verweist seine Gestalt auf das Schmuck-Element des Zepters. Die Gravur auf der Rückseite ist dem Stifter der Kette, dem „Prinzen-Korps des AKV“ gewidmet. „In puncto „Schmücken“ hält sich die 90 Gramm schwere Kette aus vergoldetem Messing mit „Polaris“-Perlen zurück und dient in erster Linie dem „Aufhängen“. Lediglich die farbigen Kugeln unterbrechen den Kettenverlauf und verweisen mit ihren Farben auf das Logo zur Inklusion“, ergänzt Comouth.

Das 560 Gramm schwere Zepter ist ein Kunstwerk vom Allerfeinsten: Der eigentliche Stab tritt in der Gestaltung zurück und liefert vor allem den „Unterbau“ für das Hauptmotiv im Kopf. Die silbernen Zargen sind jeweils mit einer Lasergravur versehen. Hier finden sich der Name des Prinzen, die Jahreszahl und natürlich auch sein Motto. In der unteren Zarge verweist die Gravur auf den Stifter des Zepters, den „Senat des AKV“, und mit dem Wappen beziehungsweise dem Vereinslogo auf die Stadt Aachen und den AKV. Darüber hinaus ist die Unterseite des Abschluss-Elementes in besonderer Weise graviert worden. Das Bild einer Socke wird ergänzt durch einen Spruch, der sich im Vorfeld der Session zum geflügelten Wort entwickelt hat und sich auch in einem der Prinzenlieder wiederfindet. 

Das Kopf-Element zeigt zwei wesentliche Elemente: den Schild und die farbigen Kugeln. Die Form des Schildes greift wie bereits erwähnt die Kontur des Schildes der Ordenskette auf. Anders sind die beiden Motive gewählt. Auf der Vorderseite ist ein originaler Prinzen-Pin aufgesetzt, der das Logo von Prinz Martin an dieser herausragenden Position präsentiert. Ein persönliches Motiv ziert dann die Rückseite. Dort wurde eine Skizze, die – wie beim „Fastelovvajong“ – ebenfalls vom Prinzen gezeichnet wurde, ins Metall übertragen und eingraviert. 

„Entsprechend dem Slogan „Vür all sönd Oche“ steht dieser Schild des Prinzen inzwischen vieler, verschieden farbiger Kugeln. Auch wenn er hier etwas erhaben steht, ist er doch Teil dieser bunt gemischten Menge, „feiert“ inmitten dieser Schar unterschiedlicher Jecken. Mit den farbigen Kugeln ergibt sich auch hier der Verweis auf das Logo zur Inklusion und natürlich die Verbindung zur Ordenskette“, ergänzt Comouth. Und auch für die Gattin des Prinzen, Agnieszka Speicher, hat er den passenden Schmuck kreiert.

„In der Findungsphase haben mir der Hofmarschall Wilfried Mandelartz und Adjutant Andree Brüning zur Seite gestanden. Der Entstehungsprozess des Projektes Zepter und Kette wurde in Texten und Fotos festgehalten – eine schöne Erinnerung für Prinz und Hofstaat“, erzählt Comouth, der sich zum Empfang für Prinz und Hofstaat in Penn-Weißzeug gewandet hatte. Wie der Prinz und einige Hofstaatler ist Comouth nämlich Penn-Mitglied und überhaupt ein begeisterter Karnevalist.