Der singende Figaro Hans Montag feierte jetzt seinen 75. Geburtstag. Er ist Öcher durch und durch und besingt seine Heimatstadt vielfach. Sein erstes selbst getextetes und komponiertes Lied war „Bad Aachen Du unsere Kaiserstadt“. Zuletzt feierte er 2017 groß sein 3×11-jähriges Bühnenjubiläum. Und das Lied, das die Schönheiten von Aachen preist, ist immer noch aktuell und überall gern gehört. Wenn Hans Montag mit seinem eigenen Einmarsch „Alaaf, alaaf, mi Oche“ die Bühne betritt, ist Stimmung vom ersten Moment an angesagt. Mit seinen Markenzeichen, dem Zwiebelbart und noch viel mehr seinem roten Sakko, ist er auf dem karnevalistischen Parkett der Stadt unverwechselbar.

Einen festen Platz in seinem Repertoire hat auch das Motto-Lied, das er 2015 für den FestAusschuss Aachener Karneval sang. „Heäße Quelle än närrisches Tamtam blive e Oche K(ult)urprogramm“ passt einfach perfekt zu Montags Heimat Burtscheid. Bis zu100 Auftritte absolvierte der 75-Jährige in den Sessionen vor der Corona-Pandemie.

„Viele tolle Auftritte hatte ich in den vergangenen Jahrzehnten, auf großen und auf kleinen Bühnen. Worüber ich mich noch freuen würde, wären Auftritte auf den großen Gala-Sitzungen der Stadtgarde Oecher Penn, der Prinzengarde der Stadt Aachen sowie auf der Festsitzung des Aachener Karnevalsvereins – denn die fehlen noch in meiner Sammlung“, meint Montag.
Auf die besonderen Auszeichnungen, die ihm für sein langjähriges Wirken verliehen wurden, ist er besonders stolz. Der Orden der Närrischen Fußgängerzone“, der Leo-Rosen-Orden der Aachener Narrenzunft, der Orden „Oche mi Oche“ der KG Eulenspiegel sowie zuletzt die Jupp-Schollen-Plakette de Stadtwache Oecher Börjerwehr haben alle einen Ehrenplatz erhalten.

Angefangen hat alles mit einem jecken Ausspruch von Montag, auf den ihn der damalige Präsident der KG Aachener Narrenzunft, Hans Müsken, im wahrsten Sinne des Wortes festgenagelt hat. „Senge, dat kann ich ouch“, hatte Montag 1984 gemeint. Damals war er bereits Geschäftsführer und Programmgestalter des Vereins. Am Elften im Elften 1984 begann er dann seine gesangliche Karriere beim Herrenabend der Narrenzunft. „Ich war als August verkleidet, damit mich niemand erkennt. Ein gewisses Lampenfieber ist bis heute geblieben“, erzählt der Sänger.

Das karnevalistische Brauchtum vor allem auch der Jugend nahezubringen ist Montags großer Wunsch. „Der Karneval wir leider immer mehr verbogen. Das ist sehr schade! Verbiegt man etwas, droht es auseinanderzubrechen. Man muss der heutigen Jugend den Karneval wieder richtig präsentieren. Auch die jungen Leute wollen lachen und singen, man muss es ihnen nur richtig präsentieren“, meint Montag. Karnevalskultur sei nicht Party und Gaudi.

Nach 37 Jahren auf der Bühne und knapp 60 aktiven Jahren im Vereinskarneval möchte Hans Montag in der nächsten Session als Stimmungssänger noch einmal Vollgas geben. Freuen würde es ihn, unter dem Sangesnachwuchs jemanden zu finden, dem er sein Repertoire übergeben kann, damit die Liebe zur Heimatstadt Aachen auch zukünftig auf allen Bühnen besungen und gefeiert wird.

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