Wiedereröffnung nach Corona-Zwangspause

„Man darf niemals den Humor verlieren“, sagt Marianne Janser und hat ein Lächeln auf den Lippen, das man auch durch den Mundschutz spürt. Seit 33 Jahren betreibt sie den Friseursalon „La Testa“. Corona hat auch für sie und ihr Team einige Herausforderungen parat. Nach Wochen der Zwangsschließung freuen sich Janser und ihre Mitarbeiterinnen nun vor allem, wieder arbeiten zu dürfen.

Dafür gab es sogar einen außerplanmäßigen Montag. Ansonsten bleiben die Öffnungszeiten wie gehabt. Im Salon fallen vor allem die Trennwände im Kassenbereich, an der Garderobe und den Arbeitsplätzen auf. Und die vier Abtrennungen, die den Salon nun mit vier kleinen Kammern ausstatten, sehen dabei durchaus schick aus. „Gerda Buchkremer und ich haben lange danach gesucht, schließlich soll es trotz allem schön aussehen im Salon, so dass man sich wohlfühlen kann!“, betont Janser.

„Es ist alles perfekt organisiert. Man betritt den Salon selbstverständlich nur mit Mundschutz. Am Eingang trägt man sich mit Name und Kontaktdaten in eine Liste ein und desinfiziert sich dann die Hände. Auf Wunsch liegen Einweghandschuhe bereit. Die Garderobe wird abgenommen“, erzählt Kurt Christ, einer der ersten Stammkunden, die zur Neueröffnung im Corona-Ausnahmezustand vorbeikam. Die zuständige Berufsgenossenschaft hat sechs Seiten Arbeitsschutz-Standards für das Friseurhandwerk vorgegeben. Bei „La Testa“ können derzeit vier Kunden gleichzeitig bedient werden.

Sich endlich wieder einen flotten Haarschnitt machen zu lassen, das ist auch für den Sänger ein Stück mehr Normalität in diesen Zeiten. Auf die gewohnte Tasse Kaffee oder die Zeitungslektüre muss die Kundschaft aufgrund der Hygienevorschriften verzichten. Aber dafür freut man sich nach all den Wochen um so mehr über einen Plausch. Es gibt viel zu erzählen. Man schwelgt in Erinnerungen.

Jedes Jahr am Fettdonnestag findet im Friseursalon „La Testa“ die große Benefiz-Veranstaltung statt, in der vergangenen Session zum 32. Mal.

Der närrische Treff ist eine Traditionsveranstaltung, bei der neben den amtierenden Aachener Tollitäten und verschiedenen Vereinen auch Kurt Christ seinen Auftritt hat. Tombolalose, Speisen und Getränke werden an Kundinnen, Freunde und an Karnevalsvereine verkauft. Bis zum heutigen Tag konnten weit mehr als 100.000 Euro an die integrative Kindertagesstätte Talbotstraße des „Vereins für Körper- und Mehrfachbehinderte Aachen“ (VKM) weitergegeben werden. Allein diesmal kamen 5.000 Euro zusammen, die aufgrund von Corona noch nicht offiziell überreicht werden konnten.

Für Marianne Janser, ihr Team und ihre Kundschaft kehrt nun jeden Tag ein Stück mehr Normalität zurück – und damit viele Flotte Frisuren und ein Lächeln auf den Lippen der glücklichen Kunden.

Salon La Testa
Eupener Str. 181, 52066 Aachen
Tel.: 0241 – 60 26 16

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