Zum ersten Mal seit zwei Jahren gab es wieder einen offiziellen Austausch der Städtepartnerschaft zwischen der Stadt Aachen und Naumburg. Eine Gruppe von 23 Schülerinnen und Schülern im Alter von 17 bis 18 Jahren vom Naumburger Domgymnasium weilt in dieser Woche mit Begleitung des Städtepartnerschaftskomitees in Aachen.

Zum obligatorischen Programm für die jungen Leute stand ein Besuch im Rathaus auf dem Plan, wo sie von Bürgermeisterin Hilde Scheidt im Weißen Saal freudig begrüßt wurden. Naumburg und Aachen verbindet der Status als Domstadt und Träger des UNESCO-Weltkulturerbes. Selbstverständlich besichtigt die Gruppe auch den Aachener Dom ausführlich. Besichtigungen an der RWTH und ein Ausklang im Pontviertel wecken vielleicht beim einen oder anderen Interesse an einem Studium in Aachen.

Die Städtepartnerschaft Aachen-Naumburg gibt es bereits seit 1988 und es wird ein reger Austausch gepflegt. Beliebt ist bei den Aachenern das alljährliche Naumburger Kirschfest und im Gegenzug gehören die Naumburger in Aachen bei allen größeren Festivitäten ganz selbstverständlich dazu.

Am 30. Mai 1988 wurde die offizielle Partnerschaftsurkunde in Aachen unterzeichnet. Seit 1985 bemühte sich der Rat der Stadt Aachen um eine Städtepartnerschaft mit einer Kommune in der damaligen DDR. Durch die Vermittlung des Aachener Kunstsammlers Prof. Peter Ludwig, der seine persönliche Bekanntschaft mit Generalsekretär Erich Honecker in den Sondierungsprozess einbrachte, wurde eine Verbindung zur Stadt Naumburg in Sachsen-Anhalt hergestellt. Der Austausch war zunächst auf offizielle Begegnungen beschränkt ohne Beteiligung der Bürger.

Mit dem Mauerfall 1989 erhielt die Partnerschaft neue Impulse. Der Partnerschaftsvertrag wurde im Januar 1990 novelliert. Bei der deutsch-deutschen Partnerschaft war zunächst Aufbauhilfe gefragt. Zum Beispiel unterstützte die Stadt Aachen die Naumburger sachkundig und finanziell beim Aufbau einer neuen Verwaltung. Aachener Unternehmen und Gruppierungen engagierten sich vielseitig in der Partnerstadt. Inzwischen kennzeichnen intensive und herzliche Bürgerkontakte das Verhältnis beider Städte. Die zahlreichen persönlichen und kulturellen Begegnungen helfen, die teilweise noch vorhandene „Mauer in den Köpfen“ allmählich abzubauen.

Der Austausch bezieht Vereine, Feuerwehr, Sport und auch die Kultur mit ein. So war am vergangenen Wochenende wieder eine Delegation aus Naumburg in Aachen, um die Partnerschaft zu intensivieren und auszubauen.

In den kommenden Tagen gibt es Gespräche zur Zukunft der Städtepartnerschaft. Ein Schwerpunkt liegt auf jeden Fall auf der weiteren Förderung des Austauschs und der Begegnungen zwischen jungen Menschen. Der nächste Besuch der Aachener in Naumburg findet zum Weinfest Ende August statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können noch einen Restplatz ergattern.


Informationen erteilt die Vorsitzende Stefanie Luczak unter Telefon 0241/709737.

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