Gegen die Diktatur sticheln: Die belarussische Künstlerin Rufina Bazlova zeigt anlässlich der diesjährigen Karlspreisverleihung aktuelle Arbeiten mit Motiven der friedlichen Revolution in ihrem Heimatland. In traditionellen Kreuzstichtechniken mit rotem Garn visualisiert sie den Protest der Bevölkerung gegen das Unrechtsregime Lukaschenko – ein Protest, der geprägt ist von starken weiblichen Charakteren und tief verwurzelt in der belarussischen Geschichte.


In ihrem Projekt FRAMED IN BELARUS lädt Rufina Bazlova zu Solidaritätsbekundungen mit inhaftierten politischen Aktivistinnen und Aktivisten ein. In Form eines Stickkunstwerks kann jeder und jede Interessierte eine Patenschaft für jeweils eine politische Gefangene oder einen politischen Gefangenen übernehmen.

„Je mehr wir über sie sprechen, desto sicherer sind sie“ (Darya Losik).

Jeder und jede Neugierige ist eingeladen, an den gemeinsamen Stickaktionen im öffentlichen Raum teilzunehmen. Die verschiedenen Orte, Daten und Uhrzeiten werden über die die Website des Rheinischen Vereins für Katholische Arbeiterkolonien e.V. www.rhein-verein.de und in den sozialen Medien bekanntgegeben.

Die Aktion startet anlässlich der Ausstellungseröffnung von Rufina Bazlova im Suermondt-Ludwig-Museum und wird nachfolgend an verschiedenen Orten im öffentlichen Stadtraum fortgesetzt.

Die Ausstellung „Ein roter Faden“ wird am Freitag, 13. Mai, um 19 Uhr eröffnet und ist bis zum 29. Mai 2022 zu sehen.

Installation in der Aula Carolina

Darüber hinaus kann man Rufina Bazlova auch in der Aula Carolina und an verschiedenen Orten im öffentlichen Raum in Aktion erleben. Drei rot bestickte, weiße Kleider schwebend vor einem riesigen Bildteppich als Symbol des Widerstands: In der gemeinsamen Installation der Frauenkunstwerkstatt Spectrum (Rheinischer Verein), angeleitet von der Aachener Künstlerin Vera Sous, den Frauen des Sticktreffs Aachen und Rufina Bazlova verbindet sich der weibliche Charakter der belarussischen Revolution mit der weiten Landschaft des osteuropäischen Landes. Ein starkes Zeichen solidarischen europäischen Miteinanders. Wiebke Sievering hat diese drei Kleider designet – jedes Kleid ist eine der drei Preisträgerinnen gewidmet und die Damen des Sticktreffs Aachen Anneliese Krause, Ute Hollfeld, Kathi Mund und Helene Aliabadi haben diese Leinen-Kleider in hunderten Stunden bestickt. Dr. Angela Maas, stellv. Sprecherin des Vorstandes und des Stiftungsrates der Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen, freut sich auf den Moment; wenn Swetlana Tichanowskaja, Veronica Tsepkalo und – in Vertretung ihrer inhaftierten Schwester Maria Kalesnikava – Tatsiana Khomich diese Kleider in der Aula Carolina am Vorabend der Verleihung sehen werden: „Ich bekomme Gänsehaut, weil es mich so berührt, dass diese Arbeiten dadurch entsprechend gewürdigt werden.“
Aula Carolina

Eröffnung: Freitag, 27. Mai 2022, 18 UhrLaufzeit: Samstag, 28.05.2022, von 12 bis 19 Uhr und Sonntag, 29.05.2022, von 12 bis 18 UhrEintritt freiAm Samstag, 28.05.2022, findet um 12 Uhr eine Lesung mit politischer Lyrik von Aachener Lyriker*innen statt.


Fotos © TOP AACHEN