Das Suermondt-Ludwig-Museum feiert heute, am 18. Mai, seinen Stifter und Namensgeber

Der Sammler, Kenner, Kunstmäzen ist aufgrund seiner großzügigen Stiftungen neben dem Ehepaar Irene und Peter Ludwig einer der Namensgeber des Hauses. Barthold Suermondt lag am Herzen, seinen Zeitgenossen und den kommenden Generationen den Zugang zur Kunst zu erschließen. Durch die frühe Öffnung seiner Privatgalerie für die Aachener Bürger und mehrere Schenkungen an den Aachener Museumsverein veränderte der erfolgreiche Unternehmer nachhaltig das Bewusstsein für die Kunst in Aachen und nahm einen wichtigen Platz in der Entwicklung der hiesigen Museumslandschaft ein.

Als der 32-Jährige ab 1850 mit dem Aufbau seiner Gemäldesammlung begann, hatte er im Wirtschaftsleben der Stadt Aachen bereits eine hochrangige Stellung als erfolgreicher Industrieller erlangt. Und auch seine Sammlung galt hinsichtlich ihres Umfangs und ihrer Qualität alsbald als „die erste Privatgalerie im Deutschen Reich“. Ähnlich der Vorgehensweise von Peter und Irene Ludwig beschränkte sich auch Suermondt dabei nicht allein auf das Sammeln von Malerei, Skulptur und Handzeichnungen, sondern erwarb auch Tapisserien und Kunsthandwerk.

Infolge der Wirtschaftskrise sah sich der Sammler 1874 jedoch gezwungen, die meisten seiner bis zu diesem Zeitpunkt zusammengetragenen Werke an das Kaiser-Friedrich-Museum in Berlin zu verkaufen. Bis heute zählen viele dieser Stücke zu den herausragenden Werken der Berliner Museen.

Anlässlich des 200. Geburtstages von Barthold Suermondt 2018 veranstaltete das Museum eine umfassende, von Wibke Birth kuratierte Ausstellung zur Sammlertätigkeit des Aachener Industriellen, der bis 1887 gelebt hat. Dafür kehrten 29 der in Berliner Besitz übergegangenen Gemälde und rund 25 der 400 Suermondtschen Handzeichnungen des Berliner Kupferstichkabinetts für drei Monate nach Aachen zurück. Die niederländische und altdeutsche Malerei stand im Vordergrund. Sie bildet einen Schwerpunkt innerhalb der Suermondtschen Sammlung. Ergänzt wurde die Schau durch eine Auswahl an Gemälden der „zweiten Sammlung“ Suermondts, die er dem Aachener Museumsverein bzw. der Stadt schenkte. Diese zeigen, wie viel „Suermondt“ bis heute im Suermondt-Ludwig-Museum steckt.

Historie des Hauses

Vorläufer des heutigen Suermondt-Ludwig-Museums war das 1878 gegründete Vereinsmuseum des Museumsvereins Aachen. Barthold Suermondt trug durch Schenkungen zur Erweiterung der Sammlung des Museumsvereins bei. 1882 vermachte Barthold Suermondt einen Teil seiner Sammlung der Stadt Aachen, geknüpft an die Auflage, ein Museum zu gründen. 1883 wurde das Städtische Suermondt-Museum in der Alten Redoute in der Komphausbadstraße eröffnet. Bis zu seinem Lebensende übergab der Unternehmer und Kunstmäzen insgesamt 221 Kunstwerke an das Städtische Suermondt – Museum, dem er als Ehrenkurator vorstand. Durch das stetige Anwachsen der Sammlung wurden größere Räumlichkeiten erforderlich. Seit 1901 befindet sich das Museum im Stadtpalais Villa Cassalette. 1901 wurde das Gebäude durch einen zweigeschossigen Trakt mit Oberlichtsälen in Richtung Martin-Luther-Straße erweitert. 1928 bis 1930 wurde ein zweiter Erweiterungsbau realisiert. Im Oktober 1944 diente das Gebäude der US-Armee zunächst als Kommandantur. Im Dezember 1945 wurde das Museum wieder eröffnet.

1992 bis 1994 folgte ein dritter Erweiterungsbau des Museums. Übrigens: Das Suermondt-Ludwig-Museum beherbergt in den ehemaligen Wohn- und Empfangsräumen mit 55.000 Bänden eine der größten Sammlungen von Kunstliteratur in Nordrhein-Westfalen. Aktuell erhält das Museum eine neue Klimaanlage und ist deshalb geschlossen. Aktuelle Informationen gibt es unter www.suermondt-ludwig-museum.de.

Foto © Anne Gold