• Verein „Thouet-Preis der Stadt Aachen“ sorgt mit Schildern in der Heimatsprache gemeinsam mit der Stadt für einen neuen Akzent im Straßenbild der Altstadt.
• Auftakt an der Ecke Münsterplatz, Schmiedstraße und Kleinmarschierstraße. Oberbürgermeister Philipp enthüllt die ersten Schilder mit Bezirksbürgermeisterin Conradt und dem Vereinsvorsitzenden Lennartz.
• Weitere Schilder folgen zu Beginn des neuen Jahres. Die Straßennamen auf Öcher Platt wecken viele Erinnerungen und halten die Heimatsprache lebendig.

Da staunte mancher Passant nicht schlecht. Ecke Münsterplatz, Schmiedstraße und Kleinmarschierstraße stand Oberbürgermeister Marcel Philipp am Montagmittag (16.12.) auf der Leiter und enthüllte Straßenschilder. Schwarz auf Gelb steht dort nun zu lesen: Mönsterpläj, Ongerjen Schmeä und Klengmaschechstroeß.

Ein Vorabgeschenk zum Fest
Über dieses Vorabgeschenk zum Fest freuen sich viele Öcher, aber auch die Gäste der Stadt. Die ersten Straßenschilder in der Sprache der Heimatstadt, also im feinsten Öcher Platt, sind fertig und sind nun in aller Öffentlichkeit an besagter Ecke zu bewundern. „Doch das ist nur der Auftakt“, ließ Philipp wissen. „Ab Anfang des Jahres folgen weitere Straßen in der Innenstadt, es gibt herrliche Straßennamen, auf die man sich freuen darf.

Gemeinsam mit der Bezirksbürgermeisterin Marianne Conradt und dem Vorsitzenden des Vereins „Thouet-Preis der Stadt Aachen“, Ägid Lennartz, präsentierte der Oberbürgermeister die funkelnd nagelneuen Schilder. „Wir sind dem Thouet-Preis-Verein sehr dankbar für die Idee und Initiative, in Aachen die Pflege der Heimatsprache auf diese besondere Weise zu fördern“, sagte Philipp.

Bezirksvertretung treibt Projekt voran
Auch bei Bezirksbürgermeisterin Marianne Conradt und der Bezirksvertretung Aachen-Mitte fand der Vorstoß der Öcher-Platt-Enthusiasten gleich großen Anklang. „Wir haben mit unseren Möglichkeiten als politische Vertretung in der Aachener Innenstadt mit großer Freude dieses Projekt mit vorangetrieben. Es zeigt die tiefe Verbundenheit der Aachenerinnen und Aachener mit ihrer Stadt“, so Marianne Conradt. „Wir haben zudem über die Auseinandersetzung mit den Öcher-Platt-Bezeichnungen viele interessante geschichtliche Details über unsere Stadt erfahren.“

Strahlend standen Ägid Lennartz und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter des Vereins „Thouet-Preis der Stadt Aachen“ vor den Schildern, hörten die lobenden Worte und sprachen von „einem Festtag vor dem Fest“. „Wir haben oft in anderen Städten gesehen, welch wunderbare Wirkung die Straßennamen in der Heimatsprache haben“, sagte Lennartz. „Und es war schon länger unser Anliegen, dieses besondere Flair nach Aachen zu holen.“ Der Verein hat auch große Teile der entstandenen Kosten gesponsert.

Gemeinsam abgestimmte Aktion
Die Initiative war kraftvoll und beharrlich, der Weg zu den Schildern wurde am Ende durch eine gemeinsam abgestimmte Aktion vollendet. Dazu gehörte auch die Unterstützung durch die städtischen Fachbereich Presse und Marketing einerseits und Geoinformation und Bodenordnung andererseits. Dessen Leiter Frank Kipka sagte: „Wir konnten eine gute Abstimmung über die Gestaltung und Platzierung der Schilder erreichen. Das Schwarz auf Gelb mit dem Logo des Vereins wirkt jetzt sehr harmonisch.“ Im ersten Schwung werden rund 30 Schilder im Innenstadt-Bereich gehängt – von der Kriem (Krämerstraße) über den Maat (Markt) bis in die Ponk (Pontstraße) oder Jrueßköllestroeß (Großkölnstraße).

Erklärter Lieblingsname des Oberbürgermeisters ist das „Rommenejjjäißje“, die Romaneygasse zwischen Hof und Krämerstraße. Lennartz verspricht sich von der Zusatzbeschilderung auch tiefere Einblicke in die Lokalhistorie. „Ongerjen Schmeä“ zum Beispiel ist wohl der Hinweis darauf, dass man sich unterhalb der Schmiede befindet, möglicherweise jener Arbeitsstätte des legendären Wehrhaften Schmiedes aus der Aachener Stadtgeschichte. Hinterlegen möchte der Verein „Thouet-Preis“, der am 6. Januar wieder seine Preisverleihung im Rathaus feiert, das Projekt mit einer Agenda der Straßen auf Öcher Platt und ihrer Bedeutung.

Noch ein paar Straßennamen auf Öcher Platt:
Tolbetstroeß (Adalbertstraße); Bejaadejrav (Alexianergraben); Pärvesch (Domhof); Feschmaat (Fischmarkt); Maschechstroeß (Marschierstraße/heute Franzstraße); Honndermaat (Hühnermarkt), Jokebstroeß (Jakobstraße); Jängstroeß (Jesuitenstraße); Könnekstroeß (Königstraße); Open Rues (Rosstraße); Open Sankel (Sandkaulstraße); Wirresbonget (Wirichsbongardstraße).