Im neuen Jahr ist das Theater am Park on tour mit „Verrücktes Blut“, einer Amok-Komödie vom Zusammenprall der Kulturen. Hier wird Theater einmal als aktuelle politische Kunstform begriffen, als Abfolge von Befreiungsschlägen, die den Zuschauer zum Lachen bringen und ihm doch das eigene Denken nicht abnehmen wollen. Die Inszenierung von Regisseur Patric Welzbacher ist grotesk, realistisch, bitter ernst, schallend komisch. Muss man gesehen haben. 

„Es ist 8.20 Uhr und wir haben immer noch nicht mit dem Unterricht angefangen.“ Theater-AG. Frau Kelich hat sich Friedrich Schiller vorgenommen – Die Räuber – Kabale & Liebe – Sturm und Drang – Ästhetische Erziehung. Ihre Schülerinnen und Schüler interessieren sich allerdings für ganz andere Dinge. Sie beschimpfen und sie schlagen sich, sie kratzen sich mitten im Unterricht an ihren Genitalien und rotzen auf den Boden, und wenn ihnen einer blöd kommt oder um ein paar Sekunden Ruhe bittet, dann fallen Kraftausdrücke 

Es sind Kanacken. Junge Migrantinnen und Migranten mit bildungsfernem Hintergrund, meist türkisch oder arabisch. Integrationsverweigerer, die statt zu arbeiten oder sich zu bilden lieber ihre Frauen zwingen Kopftuch zu tragen. Um 8.45 Uhr liegt die Klasse auf dem kalten Fußboden und gibt keinen Kommentar mehr von sich. Keinen Muckser. Frau Kelich hält eine Pistole in ihrer Hand. „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“, erklärt sie. Und dann lässt sie die Klasse spielen. Schiller. Die Räuber. Um Leben und Tod.

Mit: Duygu Doyran, Alexandra Kuzmanović, Lewin Masuri, Ira Tinkloh, Levin Engbrocks, Niko König, Tobias Lange, Luca Oeltjenbruns.

Assistenz: Sina Fraidi, Indira Aguilera Starmans, Marie Driessen


Aufführungen im Saal Kessel:

13.3.22 Aufführung, Beginn 18 Uhr
9.4.22 Aufführung, Beginn 19 Uhr
10.4.22 Aufführung, Beginn 18 Uhr
30.4.22 Aufführung, Beginn 19 UhrKartenreservierungen ab sofort telefonisch unter 0241/4450645 oder per E-Mail an post@theaterschule-aachen.de

Informationen unter ww.theaterschule-aachen.de

Foto © Paulina Triebs