Sind Sie schon besinnlich? Oder noch im Corona-Weihnachts-Stress? Vier Tage vor Weihnachten scheint die To-Do-Liste so unendlich wie der Weg vom Christkind auf die Erde: Online-Shopping blüht, denn der Einzelhandel hat geschlossen. Das öffentliche Leben ruht im Lockdown. Aber die Menschen ruhen nicht. Hat man bei den Weihnachtskarten an alle gedacht? Wurde das obligatorische Parfüm-Präsent schon besorgt? Ist eine Parfümerie eigentlich eine Drogerie? Reichen die Vorräte auch für alle drei Weihnachtstage und den anschließenden Sonntag? Und überhaupt: Gibt es an Heiligabend klassisch Kartoffelsalat und Würstchen oder doch Fondue? Wenn das nicht schon alles wäre… Fragen über Fragen: Wer darf wann mit wem Weihnachten feiern? Gehört der neue Freund der Tochter zum Hausstand? Darf die alleinstehende ältere Nachbarin auf einen Kaffee zu Besuch kommen? Und was ist eigentlich mit Tante Erna? Ist die Onlineanmeldung für die Gottesdienste erledigt? Fragen über Fragen… Tickets für die Open-Air-Andacht auf dem Katschhof waren bei Redaktionsschluss noch zu haben. Auch der Weihnachtsbaumverkauf geht weiter! Und Weihnachtskonzerte werden online übertragen.

Angesichts aller aktuellen Diskussionen beruhigt es ungemein, dass die Bundesregierung in dieser Woche eine klare Impfstrategie beschlossen hat. Wie ein verspätetes Weihnachtsgeschenk kommt die Ankündigung daher, dass direkt nach dem Fest der Liebe das große Impfen beginnt. Überhaupt ist die Zeit „zwischen den Jahren“, die sonst vom Einlösen von Gutscheinen und dem großen Umtauschen geprägt ist, diesmal ganz besonders.

Chaos herrscht in Sachen Reisewarnung: Wer übe die Feiertage in die Wärme fliehen will, verliert leicht den Überblick: Darf man jetzt nach Mallorca oder auf die Kanaren und wer muss wann wie lange in Quarantäne? Und auf welchen Termin soll man seine Reisen eigentlich umbuchen? Corona wird uns sicher noch bis zum Hebst 2021 in Atem halten und der Winter wird lang und hart.

Mit kreativen Lösungen überraschen viele Coronageplagte aus Einzelhandel, Gastronomie und Kultur. Wer in diesen Monaten neue Wege geht, wird von Erfolg belohnt. Digital neu aufgestellt halten viele ihr Geschäft am Leben und verbreiten Freude. Schade um das tolle neue Angebot der Bordsteinkunst im Pop-Up-Store an der Antoniusstraße (siehe Foto), das binnen kürzester Zeit wieder bis mindestens 10. Januar schließen musste.

Parallel zum Lichtblick in Sachen Impfung zum Jahreswechsel erreichen uns Schreckensnachrichten von der Mutation des Virus.

Nutzen wir diese besondere Zeit um uns wirklich zu besinnen auf das, was wichtig ist. Und eines dürfte klar sein: Das größte Geschenk ist die Gesundheit! Es wäre doch zu schön, wenn ein wenig vom Hoffnungsschimmer der Geburt Jesu auf uns abstrahlt.

Wir wünschen Ihnen und uns allen, dass die Besinnung in diesem Jahr zum Fest der Liebe mutiert! Und wir alle besonnen handeln! Denn weniger ist mehr in diesem Jahr und das gilt nicht nur für die Geschenke, sondern vor allem für die Kontakte!

Weihnachten ist ein Gefühl und scheinbar das meistdiskutierte Thema in diesen Tagen – von der Politik ganz oben bis in den einzelnen Haushalt. Deshalb: Seien Sie besonnen! Und bleiben Sie gesund!

Ihre Redaktion TOP AACHEN (09/2020)

Foto @ TOP AACHEN