40 Stationen mit Hoffnungsbotschaft des Weihnachtsfestes

Im Jahr der Corona-Pandemie ist kaum etwas wie zuvor. Auch zu Weihnachten werden viele liebgewonnene Traditionen und Gewohnheiten nicht möglich sein. Entsprechend unterscheidet sich der Aachener Krippenweg 2020 von den vorangegangenen. Aber er findet statt! Nach dem 2019 groß gefeierten 20. Jubiläum lädt der Krippenweg seit 1. Dezember 2020 wieder dazu ein, unter dem Motto „Folget dem Stern!“ Krippendarstellungen aus aller Welt zu erleben. Erneut sind mehr als 40 städtische und kirchliche Institutionen, Gotteshäuser und viele teilnehmende Geschäfte mit Weihnachtskrippen aus unterschiedlichsten Kulturräumen, Materialien und Epochen dabei. „Besonders in Krisenzeiten die Weihnachtsbotschaft nahebringen. Als dezentrales Konzept mit vielen Stationen unter freiem Himmel kann der Krippenweg problemlos unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln besucht werden“, unterstreicht Caroline Maria Weber, Veranstalterin des Krippenweges. Gerade in Krisenzeiten wolle man den Menschen die Weihnachtsbotschaft nahebringen, wie Krippenfreunde es seit Jahrhunderten tun. „Dass Gott vor zwei Jahrtausenden in Bethlehem Mensch wurde, schenkt uns gerade jetzt Trost und Hoffnung!“, betont Weber.

Keine Führungen, aber neue Standorte

Aufgrund der Corona-Beschränkungen sind diesmal keine Führungen auf dem Krippenweg möglich. Dennoch gibt es sehr viel zu entdecken. Die Krippe im Aachener Dom hat einen neuen Standort in der Nikolauskapelle, wo sie unter Einhaltung der Sicherheitsabstände besucht werden kann. Die neue Station in der Kapelle Mariä Schutz im Garten der Benediktinerabtei Kornelimünster zeigt eine stimmungsvolle familiäre Krippe. Die Sozialprojekte Aachen-Nord AHA100 sind mit ihrer großen Krippe im Schaufenster erstmalig dabei. Das gilt auch für die Staudengärtnerei Green Globe, die mit einer großen, beleuchteten und musikalisch untermalten Landschaftskrippe teilnimmt.

Das Krippenbild in der Pfarrkirche St. Jakob wurde mit vielen Naturmaterialien von Mitgliedern der Gartengruppe des Jakobsgarten gestaltet. Jeden Sonntag verändert sich das Krippenbild. Zunächst steht der Stall dort als „normaler“ Stall, wie man ihn wohl überall im Heiligen Land antraf. Nur Ochs und Esel und ein Hirte sind dort anzufinden. Die anderen Beteiligten: Schafe und Hirten, Menschen aus den nahliegenden Dörfern, Maria und Josef sowie die drei Weisen sind auf dem Weg zur Krippe beziehungsweise auf der Suche nach einer Unterkunft unterwegs im ganzen Kirchenraum. Die Krippe der Pfarrkirche St. Jakob wurde mit ihren bis zu anderthalb Meter großen Figuren in den 1950er Jahren aus Holz geschnitzt. Einer der Attraktionen ist das stattliche Kamel, das die Heiligen Drei Könige auf ihrem Weg zum Jesuskind begleitet.

Zwei weitere Ausstellungen gibt es in Aachen. Das Internationale Zeitungsmuseum an der Pontstraße zeigt in zwei Vitrinen eine kleine, aber feine Auswahl an Krippenreliefs aus aller Herren Länder. Unter dem Motto „Die Krippe verbindet“ präsentiert der Laden Weltweit am Dom vom bis 10. Januar 2021 mehr als 140 Krippen aus der „Einen Welt“. Die Krippen können von Interessenten zugunsten der weltweiten Projekte der Träger erworben werden. Wieder Teil des Krippenweges ist Missio mit einer schönen, afrikanischen Krippe. Die Vielfalt der auf dem Krippenweg gezeigten Weihnachtsdarstellungen ist bemerkenswert. Großfigurige Krippen aus Wachs, die in Aachen eine so lange Tradition haben, und anderen Materialien wie Holz warten in Kirchen auf Besucher, die Elisengalerie zeigt eine stimmungsvolle Heimatkrippe.

Als Premiere auf dem Krippenweg zeigt im Niederländischen Simpelveld das Museum „De Schat van Simpelveld“ die Ausstellung „Grenzenlos ausgestal(l)tet“. Zu sehen gibt es kostbare Wachskrippen der Schwestern vom Armen Kinde Jesus sowie Krippen und Weihnachtsbräuche aus den Ländern, in denen der Orden wirkt. Auch die Sint Paulus Kirche im niederländischen Vaals sowie die Pfarrei St. Rochus im belgischen Hauset sind wieder Teil des Aachener Krippenweges. Ihre Teilnahme unterstreicht das gemeinsame europäische Erbe und die engen Verbindungen, die im Dreiländereck zwischen den Völkern bestehen.

Krippenweg auch virtuell
Wer sich in diesem Jahr aus den verschiedensten Gründen nicht persönlich auf den Weg machen kann, um die Krippen in den Straßen, auf den Plätzen und in den Kirchen der Kaiserstadt zu besuchen, hat die Möglichkeit, digital einiges über Weihnachtstraditionen, Krippen und Bräuche aus Aachen, dem Rheinland und der ganzen Welt zu erfahren. „Wir laden alle dazu ein, sich immer mal wieder unter www.aachener-krippenweg.de über Neuerungen informieren und die diversen Beiträge anschauen, die laufend aktualisiert werden. In seiner virtuellen Form kann der Krippenweg – zumindest in Teilen – erstmals auch von Krippenfreunden aus der ganzen Welt besucht werden. Darauf freuen wir uns“, versichert Caroline Weber.

Zur Information über den Krippenweg erscheint ein kostenfreier Krippenstadtplan. Dieser liegt ab Veranstaltungsbeginn an vielen Stationen des Krippenwegs aus. Außerdem kann er beim Veranstalter postalisch bestellt werden. Infos unter www.aachener-krippenweg.de

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