Im Rahmen der Karlspreisverleihung in Aachen präsentieren die bedeutendsten Handlungsträger Europas jährlich im Mai ihre Visionen für die Zukunft Europas. Viele Ideen haben sich bisher umsetzen lassen, andere pausieren im Zuge der aktuellen europäischer Herausforderungen. Um diese Herausforderungen rechtzeitig zu erkennen und gemeinsame Vorschläge für einen Fortschritt Europas zu erarbeiten, hat die Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen in diesem Jahr eine „Charlemagne Prize Academy“ gegründet. Damit will der internationale Aachener Karlspreis ganzjährig ein Forum für Zukunftsfragen der Europäischen Union bieten.

Im Rahmen der Akademie richtet die Stiftung sich von Aachen aus an junge, europäische Nachwuchsforscher*innen, die vor allem eine Sache verbindet – die Suche nach Antworten auf die großen Zukunftsfragen in Europa. Jährlich werden von nun an fünf herausragende Hochschulabsolventen und Wissenschaftler in der Bearbeitung innovativer Forschungsvorhaben gefördert. Sie erhalten ein einjähriges Forschungsstipendium und die Möglichkeit, ihre Ergebnisse im Rahmen eines Europa Summits zu veröffentlichen und mit der Öffentlichkeit zu diskutieren.
Neben der Förderung junger Talente verfolgt die Akademie von Aachen aus das Ziel, den Austausch zwischen den verschiedensten Regionen in Europa und zwischen Jung und Alt voranzubringen. Professor Dr. Thomas Prefi, Vorstands-Sprecher der Karlspreisstiftung sagte bei einer Pressekonferenz in der Düsseldorfer Staatskanzlei: „Austausch und Dialog bilden die Basis der Europäischer Einheit.

Die Karlspreis Academy schafft daher eine Plattform, die die Nachwuchsgeneration und die Entscheidungsträger in Europa zusammenbringt.“ Bereits im Sommer waren junge Menschen aller Fachrichtungen aus den EU-Mitgliedsstaaten aufgerufen, ihre Forschungsvorhaben online einzureichen, die später durch ein unabhängiges Auswahlkuratorium selektiert wurden. Von politischen Fragen zur institutionellen Weiterentwicklung der EU, über Aspekte der Digitalisierung und der Migrationsthematik, bis hin zur Betrachtung relevanter Regionen für Europas Sicherheit und das internationale Engagement, wie den Balkan oder die Beziehungen zum afrikanischen Kontinent – dies werden die Themen sein, denen sich fünf junge Wissenschaftler*innen im kommenden Jahr widmen werden. Insgesamt hatten sich mehr als 100 junge Wissenschaftler aus 37 Ländern – weit über die EU hinaus – für die Förderung beworben.

Unterstützt wird die Akademie dabei durch die Robert-Bosch-Stiftung, das Auswärtige Amt und die König Baudouin Stiftung. Die Staatsministerin für internationale Kultur- und Bildungspolitik im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering, beschreibt die Rolle der Akademie wie folgt: „Europa braucht gemeinsames Denken und Schaffen, wenn wir auch in Zukunft in Frieden und Wohlstand miteinander leben wollen. Hierzu leistet die Akademie einen wichtigen Beitrag. Sie wird von dem Gedanken geleitet, dass wir zusammen mehr erreichen können als allein.“

Foto: © Karlspreisdirektorium (v.l.n.r.) Dr. Jürgen Linden, Sprecher des Karlspreis-Direktoriums, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Professor Dr. Thomas Prefi, Vorstands-Sprecher der Karlspreisstiftung, bei der Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Gründung der „Charlemagne Prize Academy“ in Düsseldorf.

Zum Auftakt der „Charlemagne Prize Academy“ wird am 14. November 2019 der erste „Karlspreis Europa Summit“ stattfinden, der in Kooperation mit der Landesregierung Nordrhein-Westfalen organisiert wird. Aktuell gäbe es viel zu wenige Orte, so Ministerpräsident Laschet zur Ankündigung des ersten Summits, an denen über die Zukunft Europas diskutiert wird. Vieles erscheine im Moment brüchig. Um stärker für die Europäische Idee zu kämpfen, solle nun von Nordrhein-Westfalen – sprich: Aachen – aus neue Impulse gesetzt werden, die ganz Deutschland und Europa nutzen können. Die Akademie hat sich große Ziele gesetzt und „will mit jungen wissenschaftlichen Augen in die Zukunft blicken, die Herausforderungen der europäischen Gesellschaft identifizieren und Ansätze zur Lösung erarbeiten“, sagt der Sprecher des Karlspreis-Direktoriums Dr. Jürgen Linden.

Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen, beim „Karlspreis Europa Summit“ das Europa von morgen mitzugestalten. Die Kick-Off Veranstaltung beginnt am Donnerstag, 14. November, ab 11 Uhr im Rathaus der Stadt Aachen. Um Anmeldung wird gebeten.

Foto © Karlspreisdirektorium (v.l.n.r.): Dr. Jürgen Linden, Sprecher des Karlspreis-Direktoriums, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Professor Dr. Thomas Prefi, Vorstands-Sprecher der Karlspreisstiftung, bei der Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Gründung der „Charlemagne Prize Academy“ in Düsseldorf.