Fußball ist längst keine reine Jungensache mehr. Beim 10. Mädchen-Fußball-Camp in Simmerath stürmten an Pfingsten rekordverdächtige 99 Mädchen den Sportplatz der Hansa-Gemeinschaft 1921 e.V.. Der Aachener Förderverein „Integration durch Sport“ engagiert sich in seinem Projekt „Mädchen mittendrin“ nicht nur für mehr Mädchen und Frauen im Fußball, sondern unterstützt gleichzeitig die Integration in sechs Brennpunkt-Grundschulen.

Beim Pressetermin überzeugten sich Vereinsvertreter und geladene Gäste vom Erfolgskonzept, darunter der stellvertretende Bürgermeister von Simmerath, Andreas Hermanns, und die stellvertretende Städteregionsrätin Elisabeth Paul. Sie überreichten den Mädchen Medaillen als bleibende Erinnerung. Denn bei diesem Camp sind stets alle Teilnehmerinnen Gewinner.

Der Präsident des Landesportbundes NRW, Stefan Klett, fand ebenfalls den Weg nach Simmerath. Er lobte den Sport als Motor der Integration. Sofort fiel ihm und den anderen Gästen auf, wie der Fußball die Mädchen zusammenbringen und verbinden kann.

So wird das gelebte Miteinander im Sport nicht nur durch die grünen T-Shirts mit dem Aufdruck „Mädchen mittendrin“ sichtbar. Auf und neben dem Platz wird gelacht, nimmt man sich in den Arm und freundet sich an. Viele der Mädchen fiebern das ganze Jahr auf das Camp hin. Einige spielen auch in ihren jeweiligen Grundschulen regelmäßig in einer Mädchen-Fußball-AG, andere schnuppern das erste Mal die Luft auf dem grünen Rasen.

„Fußball ist ein grandioses Mittel, die Mädchen zusammenzubringen. Wir sind sehr zufrieden, wie sie unsere Spielangebote und Übungen annehmen. Sie freuen sich das ganze Jahr auf dieses Camp“, betont auch die pädagogische Camp-Leiterin Lisa Kirch.

Die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen wird verstärkt durch die Aktivitäten am Rande des Spielfelds: Zum Programm des Camps gehörten nämlich auch eine Schifffahrt auf dem Rursee, eine Nachtwanderung, eine Bacherkundung und viele weitere Aktivitäten, die unvergessliche Momente bescherten.

Dank gilt dem Aachener Nele und Hanns Bittmann e.V. Hilfsfonds für Kinder in der Region Aachen. Dessen Vertreter Frank Prömpeler besuchte das Camp gerne persönlich und hatte erneut Mittel bereitgestellt, um die Kinder mit Zelten, Isomatten und Fußballschuhen auszurüsten.

„Solch starke Mädchen bringen den Frauenfußball nach vorne und dazu tragen die weiblichen Übungsleiterinnen mit ihrer Motivation enorm bei“, freute sich Sascha Eller, Geschäftsführer von Alemannia Aachen. Er lud alle Mädchen samt Begleitung zu einem Ligaspiel in der neuen Saison ein.

Das derart positive Feedback, die gute Laune der Teilnehmerinnen und die sportlichen Erfolge sind für Initiatorin Uschi Brammertz, Geschäftsführerin vom Aachener Förderverein Integration durch Sport e. V., sowie den Vorsitzenden Hans-Georg Suchotzki ein enormer Antrieb. Das Projekt „Mädchen mittendrin“ war ursprünglich ein Landesprojekt. Als die entsprechende Förderung vor acht Jahren auslief, hat der Verein dank der Unterstützung von verschiedenen Sponsoren und der Gemeinde Simmerath sowie der dortigen Sekundarschule Mittel gefunden, es trotzdem fortzuführen. Und die Vorfreude auf Pfingsten 2023 ist bei allen Beteiligten groß.

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