Keine Verschiebung der Session aus kommerziellen Gründen 

  • Aachen, Bonn und Köln lehnen willkürliche Verschiebung der Session strikt ab
  • Die Städte planen die Session nach aktueller Corona-Schutzverordnung
  • Alle Veranstaltungen werden kontinuierlich an die aktuellen Entwicklungen angepasst

Vertreter der Rheinischen Karnevalshochburgen Aachen, Bonn und Köln haben sich heute Vormittag mit Vertretern der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zur möglichen weiteren Planung rund um die Session 2022 besprochen. Das Treffen war regulär terminiert, seit Beginn der Pandemie befinden sich Vertreter des Karnevals und der Landesregierung im engen Austausch. Besprochen wurde allerdings auch die aktuelle Entscheidung des Comitees Düsseldorfer Karneval, den Rosenmontagszug auf Mai zu verschieben.

Die Vertreter der drei anderen rheinischen Karnevalsstädte zeigten sich überrascht und irritiert über diese Entscheidung und lehnen eine solche Verschiebung klar ab. Gleiches gilt über den Aufruf alle Veranstaltungen in das Frühjahr zu verlegen. Der Karneval ist kein reines Partyevent, das man beliebig planen und verschieben kann. Er ist ein jahrhundertealtes Brauchtum und bewegt sich als solches in einem festen zeitlichen Rahmen. Entsprechend dem Kirchenkalender endet das Fest zwangsläufig an Aschermittwoch mit Beginn der Fastenzeit. Auch besteht die Möglichkeit von karnevalistischen Aktivitäten für die Zeit um den 11.11. Als Träger des Immateriellen Kulturerbes der Bundesrepublik Deutschland sieht sich der FestAusschuss Aachener Karneval zur Einhaltung der zeitlichen Abläufe verpflichtet und stellt damit den kulturellen Aspekt des Festes klar über wirtschaftliche Interessen.

„Es ist mehr als traurig, dass in Düsseldorf rein wirtschaftliche Gründe dafür sorgen, dass alle Regeln des Brauchtums über Bord geworfen werden. Wir haben in Aachen im vergangenen Jahr zeigen können, dass Karneval mehr sein kann als bunte Partys und kommerzielle Events. Wenn die Pandemie es nicht anders zulässt, werden wir auch in diesem Jahr notfalls wieder kleine kreative Lösungen finden müssen. Das entspricht aber viel mehr der Seele des Karnevals, als einfach alle Sitzungen und Züge ins Frühjahr zu verlegen. Wir wollen nicht um jeden Preis feiern! Das haben auch unsere Vereine in Aachen gezeigt, in dem sie nach dem 11.11. ihre Veranstaltungen bis Jahresende 2021 abgesagt haben.”, betont Frank Prömpeler Präsident des FestAusschusses Aachener Karneval. „Gemeinsam mit Köln, Bonn und Düsseldorf sind wir eigentlich gerade dabei, die nächsten Schritte in Richtung immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO zu gehen. Schade, dass sich Düsseldorf aus diesem Kreis nun selbst verabschiedet, denn die Verschiebung von Karnevalsaktivitäten gefährdet unsere Bewerbung, da das zu schützende Brauchtum inhaltlich und zeitlich exakt definiert ist.”

Aus Sicht des FestAusschusses Aachener Karneval ist es noch zu früh, um finale Aussagen über die Durchführung des Zuges in drei Monaten zu treffen. Aachen, Bonn und Köln planen ihre Züge nach wie vor unter den geltenden Corona-Schutzbedingungen. Aachen hat schon vor geraumer Zeit den 2G-plus Nachweis für Zugteilnehmer festgelegt. Für die Zuschauer gilt mindestens 2G. Die Planungen werden, wie in der vergangenen Session auch, immer wieder an die aktuellen Entwicklungen angepasst werden. Selbstverständlich gilt auch weiterhin, dass die Gesundheitsprävention oberste Priorität hat und die Karnevalisten die Corona-Lage intensiv im Auge behalten.

Foto © TOP AACHEN