Das Chapelle Quartett begeisterte im Alten Kurhaus

An ungewöhnlicher Stelle, im wunderschönen Ambiente des Ballsaals im Alten Kurhaus, gastierte jetzt die beliebte Konzertreihe „Vier im Couven“. Das Aachener Chapelle Quartett war vom angestammten Konzertort im Festsaal des Couven Museums in den Ballsaal gezogen. Dieser bot in der aktuellen Corona-Situation ausreichend Platz, um Abstand zu halten.

Das Chapelle Quartett – das sind Fabian Grimm und Katharina Blasel an der Violine, Martin Hoffmann an der Viola und Giulia Ajmone-Marsan am Violoncello. Gegründet 2007 in Aachen, hat sich das Chapelle Quartett schnell einen Namen gemacht. Besonders durch seine eigene, von Publikum wie Kritik begeistert aufgenommene Konzertreihe „Vier im Couven“, in der das Quartett normalerweise vier Mal im Jahr im historischen Couven-Museum in Aachen bedeutende Werke der Quartettliteratur präsentiert. Mit Couven hat die veränderte Location dennoch zu tun: Der Ballsaal wurde zwischen 1782 und 1786 nach Entwürfen von Jakob Couven gestaltet. Unter den Zuhörern waren viele begeisterte Anhänger der beliebten Reihe. Das Publikum genoss die einzigartige Konzertatmosphäre, in diesen Tagen ohnehin ein seltenes Vergnügen.
Mit zwei besonderen Werken begeisterten die vier Musiker, nämlich Felix Mendelssohn-Bartholdys Quartett a-moll op. 13 und nach der Pause Alexander Borodins Quartett Nr. 2 D-Dur.

Das Streichquartett hat sich 2007 in Aachen gegründet. Gemeinsam mit dem Kulturbetrieb der Stadt Aachen entwickelten die Musiker ein Konzept für eine eigene Konzertreihe im Couven Museum der Stadt. Damit haben sie einen hervorragenden Rahmen gefunden, um sich sowohl einen Spielort beim Publikum als auch eine „Werkstatt“ des Musizierens zu erobern.

Borodin leistete Pionierarbeit, war von Haus aus kein Komponist, sondern Mediziner und Wissenschaftler. Musikalisch war er ein Autodidakt, war sehr geachtet. Seine Musik ist eingängig und insbesondere der dritte Satz des dargebotenen Quartetts ist sehr bekannt und besonders berührend. Überhaupt lud der Nachmittag mit feinen klassischen Melodien zum Träumen ein.
Coronabedingt musste leider auf die legendäre Kaffee-und-Kuchen-Pause verzichtet werden. Dafür gab es ein süßes Häppchen „to go“.

Im Beethoven-Jahr 2020 reiht sich auch das Chapelle Quartett in die Schar der musikalischen Gratulanten ein. Das eigentlich geplante Beethoven-Spezial wurde coronabedingt abgesagt. Aber auch Felix Mendelssohn-Bartholdy und Alexander Borodin setzten sich mit Beethovens Spätwerk auseinander. So hat der große Komponist auch hier seine Spuren hinterlassen. Und zur Zugabe überraschten die Musiker noch mit einem besonderen Stück Beethoven.

Der nächste Termin und Ort der Reihe steht coronabedingt noch nicht fest. Infos gibt es beim Kulturbetrieb Aachen unter Telefon 0241/432-4909.

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