Im Rahmen vom zweiten „Wochenende der Integration“ fand am 31.August 2019 die Vergabe der Städtischen Förderpreise „Integration durch Sport“ statt. Der Tag der Integration ist im 13. Jahr zu einem Bürgertag der Stadt Aachen geworden und wurde zum zweiten Mal erfolgreich auf ein ganzes Wochenende ausgedehnt.
Den Auftakt machte am Samstag unter dem Titel „ImPuls der Gesellschaft“ die zweite Integrationskonferenz von Stadt und StädteRegion, bei der mehr als 200 Fachleute und Interessierte aus ganz Deutschland über die heutige Gesellschaft, über Zuwanderung, interkulturelle Öffnung sowie Integration diskutierten. Oberbürgermeister Marcel Philipp und Elke Eschweiler, Vizepräsidentin vom Stadtsportbund Aachen, verliehen an diesem Tag nach anregenden Fachvorträgen und unterhaltsamen Tanzeinlagen sowie der Lizenzvergabe an die neuen Übungsleiter „Sport interkulturell“ den städtischen Förderpreis „Integration durch Sport“.

Den ersten Platz machte der Aachener Skateboardclub mit seiner partizipativen Baustelle, dem „1. ASC Skatepark“. Bei regelmäßigen Veranstaltungn und Wettbewerben werden die gemeinsamen Werte Fairness und Respekt bereits an der Basis dauerhaft vermittelt. Kooperationspartner sind die Bleiberger Fabrik, die OGS Lousberg, OGS Driescher Hof, Roll- und Inlineverband NRW, Landessportbund NRW sowie der Stadtsportbund (SSB) Aachen. Das Projekt bietet Jugendlichen die Möglichkeit, sich sportlich, sozial und handwerklich zu entfalten und einzubringen.

Auf Platz 2 ist das Angebot „Inklusion im Sport – Gemeinsam stark für Aachen“ vom SSB Aachen. Seit 2017 setzt sich der SSB verstärkt für das Thema Inklusion ein und hat deshalb eine Sport-Inklusionsmanagerin eingestellt. 2018 gab es drei große Aktionstage, Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung sowie das „Fest der Begegnung“.
Auf Platz 3 folgt das Projekt „Die tanzende Schule“ an der KGS Passstraße in Kooperation mit der Theaterpädagogin Ulrike Hundhausen und Dance Loft. Das Projekt zielt darauf ab, einen Ort zu erschaffen, an dem sich die Schülerinnen der Jahrgangsstufe 2 anerkannt und wohl fühlen dürfen. Dadurch sollen sie in einer guten Lernlandschaft Schule als positiv und wertschätzend erfahren. Gerade in der multikulturellen Klasse werden dabei Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit und Organisation geschult.
Anerkennungspreise gingen an den FC Inde Hahn für das Projekt „Sport für Ältere – 50 jahre Damen-Freizeitgruppe“, das Angebot Taekwondo für Kinder von „Aachen Euregio Sports“ sowie die Gruppe „Rollstuhltanzen für Rollstuhlfahrer und Fußgänger“ vom Verein „Tanzen Inklusiv NRW“.
Migrationsgesellschaft, Diversität, Rassismus – das waren die Schlagwörter der zweiten Integrationskonferenz von Stadt und Städteregion Aachen. In der Städteregion hat jeder Vierte einen Migrationshintergrund. Auch wenn die Fluchtbewegungen der letzten Jahre ungewöhnlich erscheinen mögen, sind Migration, Mobilität und Vielfalt heute tatsächlich der Normalfall.

Aber sind wir auch darauf vorbereitet? Müsste die Vielheit nicht schon längst zur DNA der demokratischen Gesellschaften gehören? Geht die Migrationsgesellschaft nicht alle an?
Mit dem Signalwort „Migration“ bietet die Bezeichnung „Migrationsgesellschaft“ immer noch die Gelegenheit, nicht über sich selbst, sondern über andere zu sprechen. Obwohl Deutschland und viele andere europäische Gesellschaften auf eine lange Geschichte der Ein- und Auswanderungen zurückblicken können, werden häufig Bevölkerungsgruppen, denen eine Migrationsgeschichte zugeordnet wird, immer noch fremd gemacht und als nicht zugehörig betrachtet. Bei der diesjährigen Integrationskonferenz schauten die Organisatoren mit den interessierten Bürger, Ehrenamtliche, Akteure der Integrationsarbeit und PolitikerInnen auf das Zusammenleben der Bürgerinnen und Bürger der Region und kamen mit ihnen über diese Fragen ins Gespräch.

Der Sonntag mit dem 13. Tag der Integration in und um den Eurogress an der Monheimsallee begann mit einer multireligiösen Friedensfeier vom „Dialog der Religionen“. 200 Organisationen aus Aachen und Umgebung setzten mit mehr als sechs Stunden Programm auf den Bühnen im Europasaal, im Brüsselsaal und im Foyer sowie in den Konferenzräumen wieder ein Zeichen für das friedliche Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen und Religionen in der Stadt.
Die internationale Atmosphäre drinnen und draußen sprach für sich, von Stunde zu Stunde strömten mehr Besucher zu den einzelnen Programmpunkten. Sogar ein Zirkuszelt stand wieder draußen und bei schönem Wetter gab es viele Open-Air-Angebote. Auch die Tatsache, dass aus dem Tag der Integration mittlerweile ein ganzes Wochenende geworden ist, spricht für den Erfolg der etablierten Veranstaltung, die einmal mehr ein Zeichen für das friedliche Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen und Religionen in der Stadt.

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