Die Premiere der „Woyzeck“-Inszenierung von Ingeborg Meyer, basierend auf dem gleichnamigen Drama von Georg Büchner, war ein großer Erfolg. Gespannt verfolgte das Publikum Tobias Lange in der Hauptrolle als Woyzeck. Perfekt spiegelte er Woyzecks Verzweiflung und Fall in den Wahn wider. Mit dem Spiel zwischen Licht und Musik brachten die Schauspielerinnen und Schauspieler die dunklen Seiten Woyzecks Verzweiflung zum Vorschein. Auch die weibliche Hauptrolle Marie, gespielt durch Alexandra Kuzmanovic, gab ihr Bestes während der gut zweistündigen Theateraufführung und zeigte dem Publikum Maries Zwiespalt zwischen der Liebe zu Woyzeck und ihren Sehnsüchten. Trotz der dramatischen Handlung gab es durchaus auch humorvolle Abschnitte, die das ganze Publikum zum Lachen brachten. Der Hauptmann, gespielt durch Stefan Peters, schaffte genau dies, mit seiner humorvollen und dennoch arroganten Art Woyzeck herumzukommandieren. Auch das restliche Ensemble bestehend aus Niko König, Justin Fischer, Luca Oeltjenbruns, Marie Driessen, Indira Starmans, Sina Fraidi und Florian Seyl gab eine Glanzleistung ab und ließ das Publikum in die Welt des Woyzecks eintauchen, in der Wahnsinn, Obsession und Verzweiflung vorherrschen. Ebenfalls begeistert von der Vorstellung war Ingeborg Meyer, die das Ensemble an das Werk von Georg Büchner herangeführt hat. Am Ende, sichtlich berührt, nahmen sie und das Ensemble während langanhaltenden Applaus Blumensträuße entgegen und verbeugten sich mehrfach vor dem Publikum. Auch wenn das Drama aus dem 19. Jahrhundert stammt, ist es dennoch sehr modern, politisch und umfasst eine Geschichte, in die sich jeder hineinversetzen kann. Einen Besuch ist es auf jeden Fall wert. Im Oktober sowie November und Anfang Dezember können sich Interessierte noch über zahlreiche weitere Theateraufführungen des Woyzecks in der Aachener Klangbrücke freuen.

Informationen unter www.theaterschule-aachen.de.

Fotos © Kurt Steinle