AKV-Mitgliederversammlung 2020

„Die Session 2021 wird anders, mit Abstand und Maske und es wird eine Online-Session mit Fokus auf den drei Veranstaltungen Prinzenproklamation, Ordensverleihung „Wider den tierischen Ernst“ und Theaterball – wobei offen ist, ob die Session am Aschermittwoch nahtlos in die nächste übergeht, ohne den Prinzen zu verabschieden“, erklärte Präsident Werner Pfeil, am Dienstagabend bei der Jahreshauptversammlung des Aachener Karnevalsvereins (AKV) im Parkhotel Quellenhof.

„Die Session 2020 mit Prinz Martin I. und Ordensritter Armin Laschet war für mich in meiner zehnjährigen Amtszeit die beste überhaupt und hatte ein gutes wirtschaftliches Ergebnis. Alle Veranstaltungen des AKV von der Prinzenproklamation über die Florresei, den Kinderkarneval und die Carnevale bis hin zum Theater-Abschlussball waren ausverkauft. Dann kam der Aschermittwoch und die ersten Auswirkungen von Corona“, erklärte Pfeil.

Angesichts der Corona-Pandemie verfolgt der AKV „Plan B“, hat seit dem Ende des Lockdowns verschiedene Szenarien ausgearbeitet und Guido Bettenhausen als designierten Aachener Prinzen aufgestellt. Party-Veranstaltungen sind ersatzlos gestrichen. Aber: „Auch im nächsten Jahr findet Karneval in Aachen statt“, betonte Pfeil. In den vergangenen Jahren habe der AKV bereits viel positive Erfahrung mit der Übertragung von Veranstaltungen auf Facebook und Youtube gesammelt. Initiiert von Elferrat David Lulley und mit immer professionellerer Technik hatte man damit bereits großen Erfolg.

Für die Prinzenproklamation gibt es das Konzept, das zwischen 300 und 400 Zuschauer im Saal sind, darunter Sponsoren und Gewinner einer Auslosung unter AKV-Mitgliedern. Darüber hinaus gelangt die Veranstaltung online in die Wohnzimmer der Jecken.

Mit Iris Berben als Ritterin folge eine beeindruckende Persönlichkeit auf einen ganz starken Ritter. Berben weiß, was auf sie zukommt und sie freut sich auf Aachen. In Absprache mit dem WDR plant der Verein seine Festsitzung so, wie sie zum gegebenen Zeitpunkt möglich und zulässig ist. Ebenso wie die Prinzenproklamation kann diese mit bestenfalls einem Drittel der üblichen Gästezahl im Saal stattfinden. Empfang und After-Show-Party entfallen auch hier ersatzlos. „An erster Stelle steht die Gesundheit aller Beteiligten. Danach werden wir alles ausrichten. Die entsprechenden Gesundheits- und Hygienekonzepte erstellt Elferrat Dr. André Freese“, betonte Pfeil. Neben der Möglichkeit, die Ordensverleihung als Fernsehaufzeichnung zu erleben, gibt es für die AKV-Mitglieder ein „hidden-screening“, so dass sie am Abend live zuschauen können.

In diesem Jahr hatte der Verein bereits auf die Benefiz-Oldtimer-Rallye und sein Sommerfest verzichtet.

Für Prinz und Hofstaat gibt es ein stark digitales Konzept mit einer fünfwöchigen Online-Session beginnend mit der Inthronisierung. An vier Tagen in der Woche gibt es eine Live-Sendung aus einem Studio unter dem Motto „Der Prinz lädt ein“, professionell moderiert und mit einzelnen Gästen aus der Karnevalsszene. Im Blog der Hofberichterstatterin Nina Krüsmann auf www.oecherprinz.de erfahren alle Interessierten, was rund um die Tollen Tage passiert. Hofmarschall Wilfried Mandelartz prüft laufend, welche Termine unter den gegebenen Bedingungen möglich sind. Denkbar sind Outdoor-Auftritte an zentralen Punkten wie Markt und Elisenbrunnen, vor Senioreneinrichtungen und ähnliches. Endgültige Entscheidungen zum Sessionsauftakt, dem 11.11. sowie dem Straßenkarneval mit dem Rosenmontagszug werden mit Spannung erwartet. Aktuell sind der des. Prinz Guido I. Bettenhausen und sein Hofstaat an den Wochenenden in ihrer Sommerresidenz im Aachener Sommergarten in der Soers anzutreffen.

„Der Karneval lässt sich nicht einfach absagen oder verbieten. Es handelt sich dabei um das Fest, das das Volk sich selbst gegeben hat und um immaterielles Weltkulturerbe. Deshalb möchte ich die Jecken ermuntern, Karneval zu feiern und den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Natürlich entsprechend der gültigen Vorschriften. In den nächsten Tagen wird es dazu einen offiziellen Leitfaden geben. Und Corona ist vielleicht auch eine Chance, dem Karneval einen neuen Atem einzuhauchen und mit kreativen Ideen werde auch in der kommenden Session Karneval möglich sein“, erklärte Frank Prömpeler, Präsident des FestAusschuss Aachener Karneval. Er sprach sich für die Pflege des Brauchtums Karneval auch unter erschwerten Bedingungen aus und lobte den AKV für seine Entscheidung, auch in diesem Jahr einen Prinzen zu stellen. Ein Konzeptpapier bringen die ABCD-Städte (die Karnevalshochburgen Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf) gerade auf den Weg. Für Aachen wie andere Städte sind Outdoor-Veranstaltungen, zum Beispiel im Tivoli, eine gute Lösung.

Rückblick auf die vergangene Session

Armin Laschet sei als erster Aachener nach 70 Jahren die richtige Entscheidung gewesen, wie Dr. Werner Pfeil in seinem Rückblick auf die vergangene Session betonte. Eine Entscheidung, für sich der NRW-Ministerpräsident mit einer fulminanten Ritterrede bedankte, die das Publikum im Saal regelrecht mitriss.

Prinz Martin I. Speicher habe mit seiner Idee eines Inklusions-Rosenmontagswagens die Aachener überzeugt und unter mehr als 300 Veranstaltungen habe er seine Idee sogar bis nach Rom getragen wo selbst Papst Franziskus beeindruckt war. Seit Aschermittwoch verstärkt Ex-Prinz Martin Speicher nun mit Ex-Ehrenhut Andor Schmitz den AKV-Elferrat als Beirat.

Ehrungen für 65 Jahre Mitgliedschaft gab es für Freddy Berndsen und Rudolf Görres, die vom Ehrenhut bis zum Senat schon alle Ämter des Vereins bekleideten.

Neben Dr. Hartmut Claus, Olaf Hundertmark, Dr. F. Rüdiger Schlöbe, Bernd Schmitz und Matthias Steinmetz wurden auch Prinzenberater Alwin Fiebus und Ex-Prinz Horst Herrmanns für ihre 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Herrmanns erhielt außerdem eine Ehrung für 25 Jahre Ex-Prinz. Neue Mitglieder sind André Brüning, Jürgen Eschweiler, Irma Flachs, Renate Frank-Thomas, Dennis Karsch, Alexander Krott, Mira Moos und Jochen Wienands.

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