Im September nehmen Astrid Siemens und Franz-Josef Cremer ihre Arbeit als Pflegekräftebeauftragte für die StädteRegion Aachen auf.

Ein starkes Duo setzt sich bald in der StädteRegion Aachen für Menschen ein, die in der Pflege arbeiten: Anfang September nehmen Astrid Siemens aus Aachen und Franz-Josef Cremer aus Herzogenrath ihre ehrenamtliche Arbeit als „Pflegekräftebeauftragte“ auf. Beide bringen jahrzehntelange Berufserfahrung in der Pflege mit, sind sozialpolitisch aktiv und haben viel vor: „Die Pflege erhält seit Jahrzehnten nicht die Anerkennung, die sie verdient. Wir wollen dazu beitragen, dass sich daran etwas ändert“, sind sich Siemens und Cremer einig. Wichtig zu wissen ist, dass die Pflegekräftebeauftragten nicht da sind, um individuelle Beschwerden oder Probleme von Einzelpersonen in einzelnen Einrichtungen zu klären. „Um unsere Arbeit gut zu machen, müssen wir natürlich wissen, wo der Schuh bei den einzelnen Menschen drückt“, erklärt Astrid Siemens. „Verbesserungen wollen wir aber auf der strukturellen Ebene erreichen, also für viele!“ Als Beispiele nennt Franz-Josef Cremer bezahlbaren Wohnraum in der Nähe des Arbeitsplatzes oder Kinderbetreuung, die zum Dienstplan einer Pflegekraft passt. „Lösungsansätze für solche Fragen sind auf kommunaler Ebene zu finden“, betont Cremer. „Wir starten, indem wir Mitstreiter sammeln, viele Fragen stellen und gut zuhören.“

Siemens und Cremer wollen in der StädteRegion Aachen eine Lobby für Pflegende aufbauen. Dazu braucht es viele Partner, zum Beispiel in Berufsverbänden, Politik und Verwaltung. Gut also, dass beide Pflegekräftebeauftragte viel praktische Erfahrung mitbringen und schon lange berufs- und sozialpolitisch aktiv sind. Astrid Siemens kommt aus der Altenpflege und hat dort 50 Jahre gearbeitet, davon 23 Jahre als Inhaberin eines Pflegedienstes. Praxiserfahrung hat sie unter anderem auch in der Aus- und Weiterbildung sowie im Pflegemanagement. Franz-Josef Cremer ist gelernter Fachkrankenpfleger für Anästhesie/Intensiv. In den letzten 28 Jahren hat er sich im Betriebsrat für die Belange von Pflegekräften stark gemacht, insbesondere im Betrieblichen Eingliederungsmanagement und Konfliktmanagement.

Dass ehrenamtliche Pflegekräftebeauftragte in der StädteRegion aktiv werden, haben die Mitglieder des Städteregionstages am 19. Juni einstimmig beschlossen. Die Initiative ist Teil der „Konzertierten Aktion Pflege“ der Bundesregierung. Diese hat das Ziel, den Arbeitsalltag und die Arbeitsbedingungen von Menschen, die in der Pflege arbeiten, spürbar zu verbessern, sie zu entlasten und die Ausbildung in der Pflege zu stärken. Zu dem umfangreichen Paket gehören auch Ideen, die auf kommunaler Ebene umgesetzt werden. Darum kümmern sich in der StädteRegion Aachen ab Anfang September die Pflegekräftebeauftragten. Unterstützung erhalten sie dabei vom Gesundheitsamt der StädteRegion Aachen. Weitere Informationen sind unter www.staedteregion-aachen.de/pkb zu finden.

Foto © Barbara van Rey, StädteRegion Aachen:
Astrid Siemens und Franz-Josef Cremer finden, dass Pflegeberufe viel zu bieten haben, aber wesentlich mehr Anerkennung verdient haben. Als Pflegekräftebeauftragte der StädteRegion Aachen setzen sie sich ab September für die Interessen von Pflegekräften ein.