Für den Frieden in Europa wurden Präsident Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk mit dem Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet.

Das Karlspreis-Direktorium und die Stadt Aachen ehrten Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk „für die Zuversicht, das Ziel einer freien, unabhängigen und souveränen Ukraine, die Teil der europäischen Völkerfamilie ist“.

Selenskyj bekräftigte in seiner Rede seine Forderung nach einem Beitritt seines Landes zur EU und zur Nato. „Die EU wird nicht vollständig sein ohne die Ukraine.“ Bundeskanzler Scholz dankte dem ukrainischen Präsidenten und seinem Volk für die Verteidigung gemeinsamer europäischer Werte.

Es warder Höhepunkt einer geschichtsträchtigen Preisverleihung: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betrat die Bühne am Aachener Katschhof. Spontan und ungeplant, vor allem aber sehr emotional begrüßte er die Schaulustigen, eingerahmt von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Bundeskanzler Olaf Scholz, dem polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki, EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. „Es lebe die Ukraine“, rief Selenskyj in die Menge, Hunderte bejubelten den Präsidenten, der gemeinsam mit dem ukrainischen Volk am Sonntag, 14. Mai, mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet worden ist.

Die Stimmung im Krönungssaal war bis zum Beginn der Preisverleihung angespannt: Rund 700 Gäste warteten im Aachener Rathaus auf die Ankunft des Ehrengastes, bis Wolodymyr Selenskyj schließlich an der Seite von Olaf Scholz den Raum betrat, empfangen von stehenden Ovationen und lautem Beifall. Immer wieder wird es in der kommenden Stunde zu anhaltendem Applaus kommen. Er ist, wie die Auszeichnung selbst, ein Symbol der uneingeschränkten Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern. Er ist Anerkennung und Unterstützung für das ukrainische Volk, das für seine und die Freiheit in ganz Europa kämpft und darüber hinaus eine Ermutigung für alle Menschen, ein friedliches und gemeinsames Europa zu bauen und zu leben.

Selenskyj: „Wir alle sind Stifter des Friedens!“

Als Wolodymyr Selenskyj während der Preisverleihung im Krönungssaal ans Rednerpult trat, war der Jubel vom Katschhof bis in den Saal zu hören. Selenskyj zeigte sich berührt und trat während seiner Rede kämpferisch und siegessicher auf: „Wir alle sind Stifter des Friedens, und dies ist unsere wichtigste Pflicht gegenüber unseren Ländern, unserem Europa und der Geschichte. (…) Und wir müssen zu Gewinnern werden, damit unsere Lebensauffassung in Europa bleibt. Unser friedliches, wertebasiertes, legales, demokratisches und nicht räuberisches Lebenskonzept.“ Immer wieder suchte Selenskyj den Blickkontakt zu den Ehrengästen auf dem Podium und betont seine Dankbarkeit gegenüber Deutschland und der EU. „Die Ukraine bietet Ihnen einen Sieg an, der sich in Frieden verwandeln wird.

Einen Sieg, der allen europäischen Völkern – nicht nur uns – Ruhe und Vertrauen in den Frieden für Jahrzehnte bringen wird.“ Einen großen Teil seiner Rede hielt Selenskyj auf Ukrainisch. Dass er und das ukrainische Volk mit dem Karlspreis ausgezeichnet werden, ehre ihn. „Alle Ukrainer sind Helden. Alle Ukrainer müssten heute in diesem Saal stehen.“ Sie alle würden einem Aggressor gegenüberstehen, „der zu jeder Grausamkeit und Gemeinheit fähig ist. Aber wir haben keine Angst.“ Und weiter: „Wir sehen das Übel der Aggression aus nächster Nähe, also sehen wir auch den besten Weg, dieses Übel zu besiegen. Und wir laden die Welt ein, sich unseren gerechten und fairen Prinzipien des Friedens anzuschließen. Jeder, der sich unserer Friedensformel anschließt, macht sie sich tatsächlich zu eigen. Ich bin zuversichtlich, dass die ukrainische Friedensformel zur deutschen Friedensformel, zur europäischen Friedensformel, zur Weltfriedensformel werden kann.“

Bundeskanzler Scholz: „Die Ukraine ist Teil unserer europäischen Familie.“

Die Entscheidung des Karlspreisdirektoriums, Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk mit dem Internationalen Karlspreis auszuzeichnen, hob Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Rede lobend hervor. Mehrfach wandte er sich dann direkt an den ukrainischen Präsidenten: „Wir stehen zusammen. Wir gehören zusammen. Und unsere Geschichte wird zusammen weitergehen.“ Denn: „Die Ukraine ist Teil unserer europäischen Familie. Auf dem Weg in die europäische Union habt ihr unsere volle Unterstützung.“ Scholz sagte weiter: „Falls Wladimir Putin geglaubt hat, er könnte die ukrainische Nation mit Gewalt von ihrem Weg nach Europa abbringen, dann hat er mit all seinen Panzern, seinen Drohnen und Raketenwerfern nichts als das Gegenteil bewirkt.“ Denn: „Die Europäische Union steht für Freiheit und Demokratie, für den Rechtsstaat und den Schutz der Menschenrechte.

Das macht uns Europäerinnen und Europäer aus. Deshalb haben wir jeden Tag darauf zu achten, dass wir die Werte von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auch innerhalb der EU schützen und bewahren. Dieses Streben nach Demokratie, nach Freiheit und Rechtsstaatlichkeit und nach Europa teilt auch das ukrainische Volk.“ Daher markiere die Karlspreisverleihung einen neuen Auftakt für das weitere Zusammenwachsen in Europa, gemeinsam mit der Ukraine. „Angesichts der Zeitenwende, die Russland mit seinem Angriffskrieg verursacht hat, ist unsere Botschaft klar: Europa steht geschlossen und geeint.“ Nach der Rede bedankte sich Selenskyj bei Scholz, ein Händeschütteln, ein kurzes Lächeln.

Dr. Ursula von der Leyen: „Kampf für Freiheit, Menschlichkeit und Frieden.“

Es herrschte eine spürbare Herzlichkeit zwischen den Ehrengästen auf dem Podium. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fand in ihrer Laudatio immer wieder persönliche Worte für den Präsidenten: Sie erinnerte an ihren Besuch in Butscha, der sie nachhaltig geprägt habe: „Ich werde niemals das Bild der unzähligen Kerzen vergessen: jede einzelne stand für einen Vater oder eine Mutter, einen Sohn oder eine Tochter, einen Bruder oder eine Schwester, ein Leben, das sinnlos ausgelöscht worden war.“ Und: „Als ich an diesem Tag in Kiew in seine [Selenskys] Augen blickte, war ich zutiefst berührt von der unerschütterlichen Standhaftigkeit, die er ausstrahlte.“ Dennoch könnten ihre Worte nicht annähernd der Situation in der Ukraine gerecht werden. „Der Preisträger und die Menschen seines Landes kämpfen buchstäblich für Freiheit, Menschlichkeit und Frieden. Sie sichern mit ihrem Blut und ihrem Leben die Zukunft ihrer Kinder. Und auch unserer eigenen.

Präsident Selenskyj und die Menschen der Ukraine wissen genau, wofür sie kämpfen. Und sie haben verstanden, was unser Europa und unsere Union ausmachen.“ Denn: „Für jede Generation kommt der Moment, an dem sie für die Demokratie und das, woran sie glaubt, aufstehen muss. Für uns ist dieser Moment jetzt gekommen. Und so wie die mutigen Männer und Frauen, die für ihre Freiheit kämpften, das Gesicht Europas vor mehr als 30 Jahren verändert haben, so entscheiden heute unsere Handlungen darüber, welches Gesicht unser Europa in der Zukunft haben wird.“ Die Idee eines geeinten Europas möglich machen – das sei die Aufgabe der Europäerinnen und Europäer. Mit der Karlspreisverleihung sende man eine klare Botschaft: „Wir stehen an Präsident Selenskyjs Seite. Wir stehen an der Seite der Menschen in der Ukraine.“ Nach ihrer Rede umarmte von der Leyen den Preisträger herzlich.

Ministerpräsident Morawiecki: „Wir müssen die Werte der EU verteidigen!“

Es ist eine starke und unmissverständliche Botschaft, die an diesem Tag aus Aachen in die Welt gesendet wird. Eine der Einigkeit und der uneingeschränkten Solidarität, für die sich auch der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki klar positionierte: „Krieg ist der Kampf des Guten gegen das Böse. Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk sind die Guten.“ Und: „Die Ukraine verteidigt unsere Freiheit an ihren Grenzen.“ Morawiecki sagte weiter: Europa ist nur vollständig, wenn die Ukraine beitritt. Und solange in der Ukraine Menschen sterben, blutet das Herz Europas. Nur mit unserer vollen Unterstützung können wir den Frieden in Europa sichern.“

Sibylle Keupen: „Gemeinsam für Europa eintreten“

Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk als gemeinsame Preisträger mit dem Karlspreis zu Aachen auszuzeichnen, war für das Karlspreisdirektorium eine bewusste Entscheidung. Schließlich, so betonte Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, bleibe es „unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Menschen, die dieser Krieg ganz direkt betrifft, nicht vergessen werden. Es ist unsere Pflicht, uns ständig ins Bewusstsein zu rufen, dass in unserem Europa gerade einem ganzen Volk ein Leben in Frieden und Freiheit verwehrt wird. Einer ganzen Generation werden ihre Kindheit, ihre Jugend, ihre Perspektiven und Träume genommen.“ Keupen nahm ihre Rede zum Anlass, um Menschen in der Ukraine und in Aachen in den Mittelpunkt zu stellen und ihnen ein Gesicht und eine Stimme zu geben. Anna Kysil und Julia Piech beispielsweise, die seit Jahren in Deutschland leben, und gemeinsam mit anderen engagierten Bürger*innen den Verein „Ukrainer in Aachen“ gegründet haben. „Der Verein hat mit dazu beigetragen, dass unsere Stadt von Beginn an einsicherer Hafen für Kriegsgeflüchtete wurde.“

Ein Hafen für Menschen wie Yuliia Hryniova, die mit ihren drei Kindern und ihrem Mann als eine der ersten ukrainischen Flüchtlingsfamilien nach Aachen kam. Sibylle Keupen skizzierte beispielhaft die Flucht einer Familie, die die Ukraine nicht aufgegeben hat, sondern in ihre Heimat zurückkehren will. Einer Familie, die davon träumt, in Zukunft in ihrer Heimat in Freiheit leben zu können. Dass es die Hoffnung auf ein Ende des Konflikts gibt, sei nicht möglich ohne Wolodymyr Selenskyj: „So wie Sie, Präsident Selenskyj, ‚ihr‘ Volk zusammenhalten und ihm in der größten Krise Kraft und Zuversicht geben, so zeigen Sie uns mit Ihrer Persönlichkeit und Ihrer Entschlossenheit nicht nur, wie wir gemeinsam für Europa und Freiheit eintreten können, sondern so geben Sie auch uns Zuversicht, dass Sie mit uns gemeinsam auf dieselbe Weise einen Weg finden werden, dem ukrainischen Volk eine friedliche und demokratische Zukunft zu geben.“

Begründung des Karlspreisdirektoriums

Das Direktorium begründet die Wahl der Preisträger unter anderem wie folgt: „Das ukrainische Volk verteidigt unter der Führung seines Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht nur die Souveränität seines Landes und das Leben seiner Bürger, sondern auch Europa und die europäischen Werte.“ Und: „Er [Wolodymyr Selenskyj] ist Halt und auch Vorbild für sein Volk; er steht gegen Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, für die Sicherstellung des alltäglich Notwendigen, (…) und für die Zuversicht, das Ziel einer freien, unabhängigen und souveränen Ukraine, die Teil der europäischen Völkerfamilie ist. Selenskyj gibt der Ukraine, er gibt aber auch der Europäischen Union Kraft, an dieses Ideal zu glauben. Er ist insoweit auch Vorbild für alle Europäerinnen und Europäer, sich auf die europäischen Ideale und Werte zu besinnen.“

In seiner Begründung betont das Karlspreisdirektorium außerdem: „Das ukrainische Volk verdient größte Anerkennung dafür, wie es Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung verteidigt.“ Auch lasse Selenskyj „keine Gelegenheit aus, darauf hinzuweisen, dass sein Land die westlichen Werte verteidigt, unverbrüchliche Prinzipien des Zusammenlebens, des Friedens und der Freiheit und damit das, wofür die Europäische Union politisch steht. (…) Das Direktorium der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises unterstreicht durch die Verleihung des Karlspreises 2023, dass die Ukraine Teil Europas ist und die Bevölkerung und ihre Regierungsvertreter, an der Spitze Präsident Wolodymyr Selenskyj, europäische Werte vertreten und verteidigen und deshalb die Ermutigung verdienen, rasch Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union zu führen.“

„Spüren Sie die Freiheit! Wir kämpfen für sie!“

Einig und selbstbewusst sowie emotional zeigen sich die Ehrengäste und Redner*innen an diesem geschichtsträchtigen Tag in Aachen. Sie alle stehen für ein vereintes, friedliches Europa. Dass es nicht selbstverständlich ist, zeigen die Bilder aus der Ukraine jeden Tag. Und kaum einer kann es besser wissen, als Wolodymyr Selenskyj: „Bitte, hier in Aachen oder in jeder anderen Stadt unseres schönen freien Europas – gehen Sie nach draußen, schauen Sie sich um und spüren Sie das Wichtigste, was wir wollen, das, was uns allen Frieden und Respekt in Europa gibt: Spüren Sie die Freiheit! Sie ist einfach da. Wir kämpfen für sie.“

Die Preisträger: Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk sind am heutigen Sonntag, 14. Mai, mit dem „Internationalen Karlspreis zu Aachen“ ausgezeichnet worden. Selenskyj nahm die Auszeichnung stellvertretend entgegen. „Wir alle sind Stifter des Friedens, und dies ist unsere wichtigste Pflicht gegenüber unseren Ländern, unserem Europa und der Geschichte.“ Das Karlspreisdirektorium mit seinem Vorsitzenden Dr. Jürgen Linden hebt in seiner Begründung besonders den unerschütterlichen Freiheitskampf der Ukraine hervor, mit dem das ukrainische Volk mit seinem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch die westlichen Werte, Prinzipien des Friedens und der Freiheit und damit das, wofür die Europäische Union politisch steht, verteidige.

Selenskyj’s Botschaft: „Es ist nun an der Zeit, diese Stärke unserer Einheit mit der Entscheidung für den Beitritt zur Europäischen Union zu dokumentieren. Sie wissen, dass Europa ohne die Ukraine in der Europäischen Union nicht vollständig sein wird.“

Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen:„Wegen Ihres Mutes und ihrer Widerstandskraft, Ihrer Opfer und Ihrer Werte, kann ich mir keinen würdigeren Träger dieses Karlspreises vorstellen als Präsident Selenskyj und die Menschen der Ukraine. Präsident Selenskyj und die Menschen der Ukraine kämpfen genau für die Werte und die Verpflichtung, die dieser Preis verkörpert. Und damit kämpfen sie zugleich für unsere Freiheit und unsere Werte. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit und die Freiheit, sein eigenes Schicksal zu gestalten. Dafür kämpft die Ukraine.“

Bundeskanzler Olaf Scholz: „Wir stehen zusammen. Wir gehören zusammen. Und unsere Geschichte wird zusammen weitergehen.“ Und: „Die Ukraine ist Teil unserer europäischen Familie. Auf dem Weg in die europäische Union habt ihr unsere volle Unterstützung.“

Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen: „Es ist unsere Pflicht, uns ständig ins Bewusstsein zu rufen, dass in unserem Europa gerade einem ganzen Volk ein Leben in Frieden und Freiheit verwehrt wird. Einer ganzen Generation werden ihre Kindheit, ihre Jugend, ihre Perspektiven und Träume genommen. Deshalb sollten wir uns besonders heute vor Augen führen, dass hinter jeder der Schreckensmeldungen einzelne Schicksale stehen.“

Die Verleihung: Rund 700 Personen, darunter zahlreiche Ehrengäste, Mandatsträger*innen, Botschafter*innen sowie Vertreter*innen von Kirchen und Religionsgemeinschaften, haben an den Feierlichkeiten im Krönungssaal des Aachener Rathauses teilgenommen. Auf dem Ehrenpodium saßen neben dem Karlspreisträger Wolodymyr Selenskyj Bundeskanzler Olaf Scholz, die Präsidentin der Europäischen Kommission Dr. Ursula von der Leyen, EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, die Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen Sibylle Keupen, der Vorsitzende des Karlspreisdirektoriums Dr. Jürgen Linden, Vertreterinnen und Vertreter der diesjährigen Jugendkarlspreisgewinner, die früheren Karlspreisträgerinnen und Karlpreisträger Dahlia Grybauskaite (2013) und Martin Schulz (2015) sowie die Preisträgerinnen des vergangenen Jahres Veronica, Tsepkalo, Swetlana Tichanowskaja und – in Vertretung ihrer inhaftierten Schwester Maria Kalesnikava – Tatsiana Khomich.

Weitere Gäste: Auch weitere frühere Karlspreisträger*innen waren unter den Gästen im Krönungssaal, darunter Felipe Gonzáles Marquez (1993). Ebenfalls im Publikum saß die ukrainische Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matviychuk. Zur politischen Prominenz gehörten neben Staatsministerin Claudia Roth und dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Stephan Harbarth auch Armin Laschet (Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und NRW-Umweltminister Oliver Krischer.

Das Programm: Die Karlspreisverleihung wurde musikalisch vom Sinfonieorchester Aachen unter Leitung des Generalmusikdirektors Christopher Ward begleitet. Als Sopran trat Anastasiia Povazhna auf. Anna Kysil trug das Gedicht „Ich werde Deine Augen sein“ des ukrainischen Schriftstellers Serhij Zhadan vor.

Das mediale Interesse: Mehr als 130 Medienvertreterinnen und Vertreter haben sich für die Karlspreisverleihung 2023 akkreditiert, um darüber zu berichten, darunter Teams von ARD und ZDF, WDR, BRF und Deutscher Welle sowie in- und ausländische Wort- und Bild-Agenturen. Die Live-TV-Übertragung wurde im WDR Fernsehen und im Livestream gesendet.

Infos zum Karlspreis:

Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, und das ukrainische Volk sind die 64. Träger des Internationalen Karlspreises zu Aachen. Sie folgen auf die belarussischen Bürgerrechtlerinnen Maria Kalesnikava, Swetlana Tichanowskaja und Veronica Tsepkalo, die 2022 mit dem Karlspreis ausgezeichnet worden sind. Der Internationale Karlspreis zu Aachen gilt als einer der bedeutendsten europäischen Preise. Seit 1950 wird er an Personen und Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. Zu den früheren Preisträgerinnen und Preisträger in Aachen gehörten unter anderem Konrad Adenauer (1954), die Europäische Kommission (1969), der spanische König Juan Carlos I. (1982), Königin Beatrix der Niederlande (1996), der amerikanische Präsident Bill Clinton (2000), der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker (2006), Bundeskanzlerin Angela Merkel (2008), Jean-Claude Trichet (2011), die ehemalige Präsidentin der Republik Litauen, Dalia Grybauskaitė (2013), der damalige Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (2015), Papst Franziskus (2016), Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron (2018), António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen (2019), und der rumänische Präsident Klaus Iohannis (2020/21).

Im Rahmen der feierlichen Zeremonie im historischen Krönungssaal des Aachener Rathauses wird neben einer Urkunde auch eine Medaille verliehen, die auf der Vorderseite das älteste Aachener Stadtsiegel aus dem 12. Jahrhundert mit thronendem Karl dem Großen und auf der Rückseite eine Inschrift für die jeweiligen Preisträgerinnen und Preisträger zeigt.

Fotos © TOP AACHEN