Die deutschen Dressurreiter waren in diesem Jahr das Maß der Dinge im Lambertz Nationenpreis. Rang zwei ging an die Vorjahressieger aus Dänemark, das Partnerland des CHIO Aachen 2023, Großbritannien, kam auf Rang drei.

Mit 468,285 Punkten setzte sich das deutsche Quartett um Equipechef Klaus Röser und Bundestrainerin Monica Theodorescu an die Spitze im Lambertz Nationenpreis. Der Vorsprung war beachtlich, aber es gab allen Paaren der deutschen Mannschaft heute noch Luft nach oben. Besonders gespannt war man auf den Auftritt von Sönke Rothenberger und Fendi, die als erstes Paar für Deutschland aufs Viereck mussten. Im Grand Prix sei sein erst neunjähriger Däne v. Franklin noch sehr beeindruckt gewesen von der Atmosphäre im Aachener Stadion, sagte Rothenberger. Die Folge: viele Fehler, Endergebnis unter 70 Prozent. Das sollte heute besser werden, und das wurde es. Mit einem sehr auf Sicherheit angelegten Ritt kamen die beiden auf 74,830 Prozent. Der Mannschafts-Olympiasieger von 2016 sagte: „Ich bin sehr glücklich, dass wir es geschafft haben, ihm das Selbstbewusstsein zurückzugeben, das er brauchte.“

Isabell Werths und Quantaz waren als nächstes dran. Der Quaterback-Sohn erschrak in den Einerwechseln, was Folgefehler nach sich zog, Endergebnis 75,851 Prozent, Rang sieben. Werth: „Das war schade, denn mit dem Rest der Aufgabe war ich sehr zufrieden. Es war eine harmonische Prüfung.“ Frederic Wandres verlor in seinem Ritt mit Bluetooth für kurze Zeit den Faden: Statt in die Zweierwechsel zu gehen, stimmte er starken Galopp an, bemerkte seinen Irrtum, bremste, und setzte dann mit Verspätung zu den Zweiern an, die dann aber noch gelangen. Dazu schlich sich noch ein Fehler in den Wechsel von Sprung zu Sprung zwischen den Pirouetten ein. Aber es gab eben auch viele Höhepunkte, so wurden es noch 76 Prozent. „Ich hatte ein Blackout und habe versucht, das Beste daraus zu machen. Ich hoffe, dass das nie wieder passiert.“ Als letztes Paar waren für Deutschland Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera an der Reihe. Und die Olympiasiegerinnen, Europameisterinnen und Weltcup-Siegerinnen lieferten ab: 81,021 Prozent.

Damit drehte die deutsche Equipe den Spieß um und verwies die Vorjahressieger aus Dänemark, die diesmal in der Besetzung Nanna Skodborg Merrald mit Blue Hors Zepter, Carina Cassøe Krüth mit Heiline’s Danciera, Andreas Helgstrand mit Jovian und Lone Bang Zindorff mit Thranegaardens Rostov antraten, auf Rang zwei. Dahinter kam die Equipe Großbritanniens mit Charlotte Dujardin und Imhotep, Charlotte Fry und Everdale, Laura Tomlinson und DSP Rose of Bavaria sowie Annabella Pidgley und Vamos Amigos.

Foto © CHIO Aachen/Michael Strauch: Das siegreiche deutsche Team gemeinsam mit Prof. Dr. Hermann Bühlbecker (Alleininhaber der Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz), Bundesminister Dr. Volker Wissing, FN-Präsident Hans-Joachim Erbel und ALRV-Präsidentin Stefanie Peters).