Erste Bestandsausstellung in der Reihe „Jahreszeiten im Couven Museum“ 20. März – 31. Mai 2024

Das Couven Museum zeigt in diesem Jahr erstmals jahreszeitlich inspirierte Präsentationen mit Exponaten aus eigenem Bestand. Pünktlich zum Frühlingsanfang am 20. März fällt der Startschuss für die neue Reihe „Jahreszeiten im Couven Museum“. Im Laufe des Jahres illustrieren ausgewählte Objekte kulturhistorische Themen rund um Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Im Frühling erwartet die Besucher*innen des Museums nicht nur ein Blütenmeer in den historischen Räumen. Das Thema Blume wird an sieben Stationen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. „Wir möchten nicht nur schöne Blumen zeigen, sondern an unseren Stationen auch Denkanstöße geben“, unterstreicht Kuratorin Carmen Roebers. „Dabei spielen auch durchaus kontroverse Fragen eine Rolle wie zum Beispiel die nach den heutigen Begleitumständen des Anbaus von Schnittblumen.“

Zu den Themen der Ausstellung gehören unter anderem die Vorliebe für exotische Pflanzen im 18. und 19. Jahrhundert und die Spätfolgen ihres Imports auf die heutige heimische Flora und Fauna, die Bedeutung des japanischen Kirschblütenfestes, die Orangenblüte als Statussymbol, die Sprache der Blumen und die Bedeutung der Tulpe für die Niederlande.

Tulpenfieber
Die Tulpe, die 1554 durch den kaiserlichen Gesandten Ogier Ghislain Busbecq von Anatolien nach Wien gelangte, ist in Europa bis heute fester Bestandteil des Blumensortiments. Der Handel mit Tulpenzwiebeln steigerte sich in den 1630er Jahren in den Niederlanden zu einer regelrechten Tulpenmanie. Das Geschäft war sehr spekulativ und so kam es 1637 zum ersten Börsencrash der Geschichte, bei dem viele Beteiligte ihr Hab und Gut verloren. Anschließend limitierte man die Tulpenpreise offiziell. Noch heute sind die Niederlande der weltweit größte Umschlagplatz für Blumenzwiebeln.

Blütenreicher Auftritt und die Sprache der Blumen
Die opulente Pracht auf Blumenstillleben überschreitet Grenzen und Blühzeiten. Die Verwendung einzelnen Blumen geschah nicht nur nach ästhetischen Gesichtspunkten, sondern vermittelte zugleich verschlüsselte Botschaften. Im 17. Jahrhundert als eigenständige Gattung entstanden, erfreute sich das Blumenstillleben durch die Jahrhunderte hinweg größter Beliebtheit. Es gab im 19. Jahrhundert ganze Nachschlagewerke zur Bedeutung einzelner Blüten, die in viele Sprachen übersetzt wurden, wobei Übersetzungsfehler zu schwerwiegenden Fehlinterpretationen der Bedeutung führen konnten.

Auch zur Abendgarderobe der vornehmen Dame des 19. Jahrhunderts durfte das passende Blumensträußchen nicht fehlen. Mitgenommen wurde es in kostbar gearbeiteten Buketthaltern, die es in den verschiedensten Ausführungen gab: Ein Exemplar aus Messingblech, Silber und Perlmutt wird in der Ausstellung gezeigt. Die Frühlingspräsentation ist bis zum 31. Mai in den Räumen des Couven Museums zu sehen, eine Schau mit Sommerthemen startet am 20. Juni.

Foto © Stadt Aachen/Susanne Rütten-Nilges