Im Kelmiser Gürzenich, dem Saal der Patronage, beging die KKG Ulk zu Kelmis jetzt die erste von drei Kappensitzungen. Die Gäste erlebten im stimmungsvollen Ambiente ein kurzweiliges viereinhalbstündiges Programm unter dem Motto „Ülleküke, die sönt joht“. Unter den Ehrengästen weilte der Ministerpräsident der deutschsprachigen Gemeinschaft, Oliver Paasch.
Was Ostbelgien an karnevalistischem Brauchtum zu bieten hat, kann sich sehen lassen: Sowohl gesanglich, als auch in Sachen Büttenreden und Showtanz.
Der frischgebackene neue Vereinspräsident Pascal Kreusen ist stolz, nach den Corona-Jahren mehr als ein Dutzend Neuzugänge im rot-weißen Verein zu haben. Für seine Kameraden ist Kreusen einfach „Et Kröske“ und in der Göhlgemeinde ist er bekannt für seine tollen Büttenreden. Vor seiner ersten Sitzungsmoderation war er nervöser als in der Bütt, wie er beim Empfang vorher erzählte. Und natürlich gab et Kröske auch einiges seiner Rednerkunst zum Besten. Auch de Postbülle und d’r Kohlebuur hatten viel zu erzählen.

Prinz Pandaa I. hatte mit seinen beiden Paginnen und dem Till Eulenspiegel einen groß bejubelten Aufmarsch, verteilte getreu seinem Motto kleine Pandabären-Anhänger und andere Geschenke. Danach verfolgte das Prinzengespann die Sitzung auf der Bühne.

Die 1879 gegründete KKG Ulk zu Kelmis zählt zu einer der größten Karnevalsvereinigungen der Euregio Maas-Rhein. Sie stellte sieben Nachkriegsprinzen und zählt momentan 140 aktive Mitglieder, darunter zwei Tanzmariechen, vier Tanzgruppen, vier Büttenredner und zwei – weit über die Grenzen des KeNeHeMo-Landes hinaus bekannte – Gesangsduos. Aus ihren Reihen kamen und kommen viele Größen des Kelmiser Karneval; nach dem legendären Altmeister „Nades“ alias Leonhard Kohl wurde im Ortsteil Neu-Moresnet unlängst sogar eine Straße benannt. Jedes Jahr organisiert der Verein insgesamt drei Karnevalssitzungen ausschließlich mit eigenen Kräften und „exportiert“ als Botschafter die hiesige Folklore von Flandern über NL-Limburg bis weit ins Rheinland.

Einfach herrlich war der Auftritt der KG Döner mit Prinz Sultan Alibaba 1. Ein absoluter Höhepunkt zu später Stunde war der Auftritt des Kelmiser Karnevalsexportschlagers „Domm en Dööl“ alias Marc Emonts und Roger Voncken. Das Duo sorgte in den bekannten fantasievollen Kostümen mit seinen Liedern für sagenhafte Stimmung bei den Ülleküken.

Eine wahre Augenweide waren die Kindershowtanzgruppe sowie die große Showtanzgruppe, die das Thema „Kuba“ tänzerisch inszenierte. Die LC Jonge, die Gruppe „Alles echt“ sowie zum großen Finale bei der Après-Sitzung weit nach Mitternacht die „Belsch Jecke“ sorgten musikalisch für riesige Stimmung im Saal.
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