Beim Stadtglühen erwachte der Park des Ludwig Forums am vergangenen Wochenende zu kulturellem Leben: Herrlicher Sonnenschein bildete am Freitag die Grundlage für einen stimmungsvollen Abend mit Jazzsängerin Sara Decker und ihrem Quartett. Vertonte Poesie ließ das Publikum in der Picknickatmosphäre des Parks träumen.
Am Samstag eroberte dann die Subkultur-Szene den Innenhof des Ludwig Forums. Bei turbulenten Wetterkapriolen erlebte das junge Publikum zu später Stunde den Auftritt der Funkmusiker von „MoFo & The Sexy Humans“:

Der Sonntag stand ganz im Zeichen eines roten Zeltes, das im Licht der Sommersonne ein wahrer Blickfang im LUFO-Park war. Im Rahmen des Stadtglühens schlug erstmalig das „Phantastische Imaginarium“, ein analoges und auch digitales Kuriositätenkabinett auf. An seiner Entstehung waren Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Sparten beteiligt. Vorstellen darf man sich das Ganze als ein Jahrmarktszelt mit Plakaten im Stil von 1920er Panoptikumssensationen, die per Augmentes-Reality-App quasi zum Leben erwachen und Acts der beteiligten KünstlerInnen wie Fabio Piana, Scheibub, Jan Savelsberg, Olga Blank, Ricarda Schumann, Raphael Fachner und Taravas der Spielmann präsentieren. Möglich wurde das durch eine Förderung des Fonds Darstellende Künste im Rahmen von „NeustartKultur“. Das hat den rund 20 Beteiligten nicht nur finanziell, sondern auch ideell ein Stück weit durch die Zeit der Corona-Pandemie geholfen. Das „Phantatische Imaginarium“ ist eine pandemiekonforme, mobile Präsentationsform, die digitale Inhalte mittels augmented-reality-Technik über ein Smartphone oder Tablett analog erlebbar macht. „Die Kunst wird zum Kuriosum, zur nur noch bedingt erlebbaren Erinnerung ohne tatsächlichen Platz in der Realität“, wie Mitveranstalterin Jutta Kröhnert vom Verein AKuT/Theater 99 erklärt.

Auch auf der Burg Frankenberg ging es bereits musikalisch hoch her und auf dem Lousberg macht sich die Leselust breit im Rahmen des Aachener Literatursommers.

Noch bis 5. September ist die freie Kultur zurück in der Stadt Aachen und plötzlich überall: In Parks, Höfen, auf kleinen Plätzen in der Stadt und den Quartieren – überall da, wo man sie eigentlich nicht erwartet hätte. Mehr als 100 Veranstaltungen holen nicht nur Aachens Künstlerinnen und Künstler zurück ins Licht der Öffentlichkeit, sondern setzen auch die lokale Veranstaltungstechnik wieder in Arbeit.

Informationen zum Programm und kostenfreie Tickets gibt es unter www.stadtglüehen.de.

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