Am Samstag, 29. Oktober um 18 Uhr, liest der österreichische Schriftsteller Robert Menasse eine Lesung im Ludwig Forum für internationale Kunst aus seinem neuen Roman „Die Erweiterung“. Sein neuer Roman ist die Fortsetzung zu seinem 2017 erschienenen und preisgekrönten Werk „Die Hauptstadt“. Für „Die Hauptstadt“ bekam er unter anderem 2017 den Deutschen und Österreichischen Buchpreis überreicht sowie 2018 den Walter-Hasenclever-Literarturpreis. Robert Menasse wurde 1954 in Wien geboren. Er studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaften und arbeitete viele Jahre als Lektor und Dozent in Österreich und Brasilien. Mit seinem neuen Roman gibt Menasse den Leserinnen und Lesern erneut einen Einblick in die Arbeit der Europäischen Union vor allem in die Arbeit der Erweiterungspolitik, die im Roman mit dem Beitritt Albaniens in die Europäische Union thematisiert wird. Im Mittelpunkt stehen die zwei Brüder, Blutsbrüder, Mateusz und Adam. Beide haben nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes eine politische Karriere eingeschlagen. Mateusz wurde Ministerpräsident von Polen während Adam in der Europäischen Kommission arbeitet und zuständig für die Erweiterungs-Politik ist. Politische Unstimmigkeiten über den Beitritt Albaniens in die Europäische Union lassen ihre einst tiefe Verbundenheit zu unversöhnlicher Feindschaft werden. Ein Aufeinandertreffen findet auf einem Kreuzfahrtschiff statt, wo Regierungschefs, EU-Außenminister und sämtlich Vertreter der Europäischen Union über den EU-Beitritt Albaniens entscheiden werden. Robert Menasse verknüpft in seinem Roman individuelle Schicksale der Hauptfiguren mit Weltgeschehnissen. Der politische Konflikt der beiden Blutbrüder stellt den Rahmen für die Entscheidung, die auf dem albanischen Kreuzfahrtschiff getroffen wird und über eine Vielzahl von Schicksalen entscheidet. Die Zukunft Europas treibt Robert Menasse an, solche Romane zu schreiben und seine Leserinnen und Leserinnen auf die politische Situation und die damit verbundenen Probleme aufmerksam zusammen. Genau wie im Vorgänger-Roman verknüpft Menasse eine Vielzahl von Fakten über die Bürokratie der EU mit der persönlichen Geschichten der Hauptfiguren.

Foto © Rafaela Pröll/Suhrkamp Verlag