Mit allen militärischen Ehren wurde am 16. Mai 2022 in der Aachener Lützow-Kaserne der Übergabeappell der Technischen Schule des Heeres (TSH) gefeiert. Mit der traditionellen Übergabe der Truppenfahne hat Brigadegeneral Dirk Kipper jetzt Brigadegeneral Klaus-Dieter Cohrs als Befehlshaber der vier Bundeswehr-Standorte in Aachen und Eschweiler abgelöst.
Cohrs, der das Kommando vier Jahre innehatte, blickt zum Einen auf eine sehr zufriedene Zeit in Aachen zurück, was seine eigene Aufgabe und die hochmotivierten Soldatinnen und Soldaten anbetrifft. Mehr als 300 von ihnen sind feierlich aufmarschiert und mit der Ehrenformation zog auch das Heeresmusikkorps Koblenz auf dem Exerzierplatz. Auf der Tribüne haben rund 150 Ehrengäste Platz genommen, ein großes Zeichen der Wertschätzung für den scheidenden General.
Er war in Aachen sehr beliebt und nahm auch gerne am gesellschaftlichen Leben teil, fand als Norddeutscher sogar Freude am Aachener Karneval. Generalmajor Michael Hochwart fand viele lobende Worte: „Für Cohrs war seine Verwendung als Kommandeur an der Technischen Schule des Heeres mit ihrem breiten Spektrum sicher ein Höhepunkt seiner Laufbahn. Für die Schule war er ein absoluter Gewinn und er rutschte auch schonmal auf einem Rollbrett unter ein Fahrzeug, um sich persönlich ein Bild zu machen.“
Die Corona-Pandemie, die Flutkatastrophe im Sommer 2021 und der Angriffskrieg in der Ukraine hielten und halten viele Herausforderungen für die Bundeswehr vor Ort bereit. In einer Ecke des Exerzierplatzes steht eine Panzerhaubitze 2000. Rund 100 ukrainische Soldaten werden nun auch in Aachen daran ausgebildet. Bei all dem Lob für „seine Schule“ übte der scheidende Cohrs Kritik an den langsamen Prozessen der Bauämter, die verhindern, dass man mit Sanierungsmaßnahmen und dem Bau neuer Gebäude endlich anfangen kann. Problem ist, dass die bestehenden Backsteingebäude unter Denkmalschutz stehen. Nur ein neues Unterkunftsgebäude sei aufgrund der langsamen Entscheidungsprozesse zuletzt fertig geworden, wie Cohrs beklagt.
Auf seinen Nachfolger warten nun immense Herausforderungen, was den Ausbau der Infrastruktur vor Ort in der 1939 erbauten Lützow-Kaserne und an den anderen drei Standorten betrifft. Auch in der Theodor-Körner-Kaserne von 1937, der Dr. Leo Löwenstein-Kaserne von 1938 und der Donnerberg-Kaserne von 1958 ist einiges zu tun. „Hier sollen bis 2040 rund 1,7 Milliarden Euro inklusive Inflationsausgleich und Baupreisexplosion investiert werden“, betonte Cohrs.
Brigadegeneral Dirk Kipper ist Jahrgang 1963, verheiratet und hat drei Kinder. Er trat 1985 in die Bundeswehr beim Sanitätsbataillon 7 in Hamm Westfalen ein. Zuletzt war er tätig im Planungsamt de Bundeswehr in Berlin sowie als Unterabteilungsleiter im Kommando Heer in Bonn und Strausberg sowie als Referatsleiter im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin und als Abteilungsleiter Kommando Heer in Strausberg. Er ist damit bestens präpariert für seine neue Aufgabe.
Neben der Übergabe der Truppenfahne ist es ebenfalls Tradition, dass der Appell mit der Abfahrt des Kommandeurs in einem speziell ausgewählten Fahrzeug endet. Auf dem Beifahrersitz eines bestens instandgehaltenen Kranwagens Modell Jupiter aus den 80er Jahren verließ Cohrs den Platz. Beim anschließenden Empfang in der Truppenküche schüttelte er unzählige Hände, Gäste aus Politik und Verwaltung verabschiedeten den scheidenden Kommandeur nach Norddeutschland.
Hier die Fotos der Übergabeappells: Album 1 Album 2
Foto © TOP AACHEN: Brigadegeneral Klaus-Dieter Cohrs, Generalmajor Michael Hochwart, Brigadegeneral Dirk Kipper (v.l.n.r.)