Der Sarg der Heiligen Corona zieht im Centre Charlemagne alle Blicke auf sich

Eher unscheinbar am Ende der Dauerausstellung im Centre Charlemagne steht der Bleisarg der Heiligen Corona. Durch das gleichnamige Virus hat die Schutzpatronin gegen Seuchen zuletzt große Bekanntheit erlangt. Und auch ihr Sarg in Aachen zieht nun alle Blicke auf sich.

Die Leihgabe aus der Domschatzkammer vom Domkapitel Aachen geht zurück auf eine Stiftung von König Otto III. Er beabsichtigte durch die Stiftung von Kirchen, Klöstern und Reliquien eine Aufwertung Aachens. Zu diesem Zweck ließ er 997 auch die Gebeine der heiligen Märtyrer Leopardus und Corona aus Italien nach Aachen bringen, in neue Särge umbetten und in der Marienkirche beisetzen.

Der Name „Corona” bedeutet „Krone” oder „Gekrönte”. Leider lebte Corona in unruhigen Zeiten, denn die Christen wurden in ihrer Heimat Ägypten verfolgt und getötet. Und so war auch sie erst 16 Jahre alt als sie starb, weil sie ihren Glauben nicht leugnen wollte. 400 Jahre nach ihrem Tod begannen die Menschen, zu Corona zu beten. Man glaubt, dass sie heilig war, weil ihr Glaube an Gott besonders stark war. Viele Jahre nach ihrem Tod brachte man ihre Knochen zuerst nach Italien und baute dort auch eine Kirche für sie. König Otto der III. brachte die Knochen schließlich im Jahre 996 n. Chr. nach Aachen und man begrub die Heilige Corona in diesem Bleisarg unter dem Aachener Dom. Lange Zeit lag sie dort unbeachtet, bis man vor mehr als 100 Jahren den Sarg wieder aus dem Boden holte.

Man ließ einen goldenen Schrein, also eine Art Sarg, bauen und legte die Knochen der Heiligen Corona dort hinein. Heute kann man den wunderschönen Schrein in der Aachener Schatzkammer bestaunen. Die Heilige Corona, deren Namenstag am 14. Mai gefeiert wird, ist die Schutzpatronin des Geldes, der Fleischer, der Schatzgräber und natürlich die Beschützerin vor Seuchen und Krankheiten.

Teil der Route Charlemagne

Das Centre Charlemagne – Neues Stadtmuseum Aachen ist das Heimat- und Geschichtsmuseum der Stadt Aachen und Teil der Route Charlemagne. Die Dauerausstellung macht die Geschichte der Stadt lebendig. Das Museum erhielt seinen Namen nach Karl dem Großen, der bekanntesten und bedeutendsten historischen Persönlichkeit Aachens. Das Museum wurde in einem Verwaltungsgebäude der Stadt Aachen am Katschhof Nr. 1, das zwischen 1958 und 1962 von Gerhard Graubner erbaut und später unter Denkmalschutz gestellt wurde, eingerichtet. Die Eröffnung des Centre Charlemagne fand am 19. Juni 2014 statt. Das alte Stadtmuseum war von 1961 bis 2010 im Gebäude der Burg Frankenberg untergebracht; die Exponate lagerten bis zur Neueröffnung in einem Depot. Infos zum Centre Charlemagne – Neues Stadtmuseum Aachen ist www.centre-charlemagne.eu.