Rund 150 Gäste folgten am 23. Oktober der Einladung des Rathausvereins und und erlebten ein besonderes Festmahl im außergewöhnlichen Ambiente des Krönungssaals mit erstklassigem Unterhaltungsprogramm. Organisiert vom Rathausverein Aachen, unterstützt von creatEvent und der finanziellen Hilfe zuverlässiger Sponsoren fand das 18. Aachener Krönungsmahl statt.
Gastredner waren Armin Laschet, Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, sowie Professor Dr. Harald Müller vom Lehrstuhl für Mittlere Geschichte an der RWTH Aachen. Drei junge Stipendiaten und Stipendiatinnen der Deutschen Stiftung Musikleben zauberten das musikalische Klangmenü des Abends.

In diesem Jahr wurde damit die 500 +1. Wiederkehr der Königskrönung Karls V. in Aachen gefeiert, auf die sich das jährliche Krönungsmahl bezieht. Auch schon zu Zeiten der Königskrönungen in Aachen wurde mit Festmählern im „Reichssaal“ nicht gegeizt. Das prunkvollste und größte dieser Mähler fand tatsächlich bei der Krönung von Karl V. im Jahre 1520 statt. In Erinnerung an dieses besondere Festmahl entwickelte der Rathausverein Aachen im Jahr 2002 gemeinsam mit dem Hotel Pullman Aachen Quellenhof und mit der finanziellen Hilfe zuverlässiger Sponsoren ein moderneres und zeitgemäßes Krönungsmahl. Die Idee: auf hohem Niveau kulinarisch genießen und damit gleichzeitig den Rathausverein Aachen unterstützen. Eine Initiative, die bis heute ihre Früchte abwirft – denn seit einer Gründung im Jahr 2002 hat der Rathausverein Spenden in Höhe von ungefähr zwei Millionen Euro einnehmen können

Die Gäste konnten als Auftakt des Krönungsmenüs Dreierlei vom Lachs genießen. Als Zwischengang wurde ihnen Rote Beete Carpaccio mit Ziegenkäse und Erbsensprossen serviert. Als Hauptgang wurde ein Bürgermeisterstück mit Kartoffelstrudel und Meerrettich- Schnippelbohnen. Zum krönenden Abschluss des Menüs begeisterten schließlich Moelleux au Chocolat, Printenzabaione und Mandarine die Gäste. Der Krönungswein, diesmal ein Commendator Enrico IGT aus dem Jahre 2015, stammte wie immer aus dem Weinkeller von Pro-Idee.
In diesem Jahr 2021 war, wie Georg Helg, der stellvertretende Vorsitzende des Rathausvereins und Moderator des Abends, im Vorfeld formulierte, „vieles neu, vieles anders und vieles vor allem überraschend“. Vor allen Dingen geschuldet der Pandemie, die auch die „gewohnte“ Anzahl der Teilnehmenden halbiert hatte und deshalb nur noch rund 150 Gäste in den Krönungssaal geladen werden konnten.

Festliches Konzert im Dom
Anders als in den Vorjahren orientierte man sich diesmal am traditionellen mittelalterlichen Ablauf der Krönungszeremonie in Aachen, der mit der Krönungsmesse im Münster begann. Von dort aus zogen damals alle Gäste gemeinsam zu Fuß zum Festmahl in das Rathaus. Das Aachener Krönungsmahl startete anno 2021 entsprechend ebenfalls im Aachener Dom. Dort bildet ein festliches Konzert mit dem Titel „Lobgesänge auf Carolus Magnus und Carolus Maximus“ den beeindruckenden Auftakt zu den Feierlichkeiten anlässlich der 500.+1. Wiederkehr der Königskrönung Karls V. und nahm die Zuhörer*innen mit auf eine musikalische Zeitreise ins 15. und 16. Jahrhundert. Die Gäste des Krönungsmahls gingen danach begleitet von den Stadtreitern zum Rathaus und wurden dort von der Rathausgarde „Öcher Duemjroefe“ begrüßt.

Das Krönungsmahl ist jedoch nicht nur für seine kulinarischen Genüsse in außergewöhnlichem Ambiente bekannt, sondern auch wegen seines erstklassigen Unterhaltungsprogramms. Preisträger und Stipendiaten der Deutschen Stiftung Musikleben zauberten dabei ein musikalisches Klangmenü. Auch dieses Jahr hatte Stiftungsleiterin Irene Schulte-Hillen nämlich exzellente junge Künstlerinnen und Künstler für das Krönungsmahl vermittelt. Neben Gabriel Yeo am Klavier brachten die Schwestern Helene Freytag an der Violine und Wilhelmine Freytag am Klavier unter anderem Maurice Ravels „Miroirs“ zu Gehör.

„Vielfalt ist Stärke“
Armin Laschet betonte beim Krönungsmahl in seiner l letzten Rede als nordrhein-westfälischer Ministerpräsident, wie sehr der Dom in Aachen mit verschiedenen Baustilen im Laufe der Epochen gewachsen sei und dabei geradezu Symbol für den Satz „Vielfalt ist Stärke“ sei. Das gelte gleichsam auch für die Europäische Union, deren Motto „in Vielfalt geeint“ laute. „Vielfalt ist Stärke“ forderte er auch mit Blick auf Europa und trotz aller Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit ein „bedingungsloses Zusammenhalten“.

Professor Dr. Harald Müller vom Lehrstuhl für Mittlere Geschichte an der RWTH Aachen lud als „Häppchen zwischen den Gängen“ zu „Impressionen vom Aachener Krönungsmahl des Jahres 1520“ ein. Er veranschaulichte für die Gäste im Krönungssaal: „So wie Karl V. das Rathaus zu seiner Krönung mit Gobelins, Gold, Silber und Seide ausstatten ließ, so haben Sie mit ihren Spenden rund um das Krönungsmahl im Laufe der Jahre für bessere Akustik und moderne Beleuchtung, für fachkundig restaurierte Kunstwerke, für eine angemessene Ausstellung der Aachener Reichsinsignien sowie mit gewaltigem Aufwand für die Restaurierung des Figurenschmucks der Fassade gesorgt.“ Und weiter: „In Erinnerung an Karl V. und den 23. Oktober 1520 dürfen Sie sich heute aber mit Fug und Recht als Mäzene dieser wunderbaren Beletage der Stadt Aachen fühlen – und damit zurecht auch als bisschen wie Könige.“

Abschied
Zum Ende des Abends gab Georg Helg, der stellvertretende Vorsitzende des Rathausvereins und Initiator des Krönungsmahl, sehr emotionell seinen Abschied bekannt. „Man soll immer gehen, wenn es am schönsten ist“, sagte er. Nicht ohne darauf hinzuweisen, dass am Aachener Rathaus noch viel zu tun sei: „Vor allem die Fassade ist noch lange nicht fertig. Dort gibt es zum Beispiel noch fünf Figurengruppen, die aufgehellt werden müssten. Wer also in Zukunft zum Krönungsmahl kommen möchte, sollte nicht nur ein offenes Herz für die Ideen des Rathausvereins mitbringen, sondern immer auch ein offenes Portemonnaie.“ Als Dank für seinen Einsatz ist Georg Helg für die Aachener Krönungsmähler nun „Ehrengast auf Lebenszeit“.

Hier geht es zu den Fotos des Abends.

Foto © TOP AACHEN