Wohl jeder, der einmal den Himmel über der Städteregion betrachtet hat kennt sie – die riesigen AWACS (Airborne Warning and Control System) Aufklärungsflugzeuge mit dem markanten Radar Radom auf dem Rücken. Seit gut 35 Jahren gehören die derzeit noch 15 auf der Geilenkirchener NATO Airbase stationierten Flugzeuge des NATO E-3A Verbandes zum Himmel über der Region – das entsprechende Jubiläum wurde letztes Jahr 3 Tage lang gefeiert und zog wieder die Massen an. Etwas bescheidener aber nicht minder bemerkenswert ist das aktuelle Jubiläum, welches letzte Woche mit einem kleinen Festakt auf der Air Base gefeiert wurde: Seit genau 25 Jahren erhalten die AWACS Boeings Unterstützung von der amerikanischen AIR NATIONAL GUARD (ANG), wenn es um die Betankung der Maschinen in der Luft geht. Seit 1993 sind ständig mehrere Tankflugzeuge ebenfalls auf der Geilenkirchener Air Base stationiert, die von der Nationalgarde gestellt und besetzt werden. Geflogen werden diese fliegenden Tankstellen von Piloten, die parallel zu ihrem Zivilberuf noch in der Air National Guard Dienst tun. Alle 2 Wochen rotieren Personal und Maschinen, so dass im Laufe der letzten 25 Jahre nicht weniger als 40.000 Angehörige der Air National Guard die hiesige Region kennen lernen durften. So verwundert es nicht, dass bei dem kleinen Festakt auf der Air Base auch viele Ehemalige den Weg nach Geilenkirchen gefunden hatten. 

Der deutsche Kommandeur des NATO E-3A Verbandes, Brigadegeneral Karsten Stoye, hob die besondere Bedeutung dieser Unterstützungsleistung hervor: „Damit können unsere Flugzeuge 16 bis 19 Stunden in der Luft bleiben.“ Ohne Luftbetankung könnten die AWACS Boeings lediglich bis zu neun Stunden in der Luft bleiben.

Daneben würdigten auch Major General Dawn Dunlop (US), Kommandeurin der Nato Early Airborne Warning and Control Force und Major General Jon Kelk (US), der für die Air National Guard zuständige Kommandeur der US Air Force in Europa und Afrika, die Verdienste der Nationalgardisten. Mehrere Zehntausend Luftbetankungen wurden bislang von den in Geilenkirchen stationierten Crews durchgeführt, zumeist im europäischen Luftraum, aber auch bei Einsätzen außerhalb Europas so z.B. im Kampf gegen die Terror-Organisation „Islamischer Staat“.

Bislang gab es dabei nur einen tragischen Unfall: Am 13. Januar 1999 stürzte ein KC-135 Tankflugzeug der Washington Air National Guard mit dem Rufzeichen „Esso 77“ bei einem Durchstartmanöver in das Waldgebiet hinter der Geilenkirchener Start- und Landebahn. Dabei kamen alle vier Besatzungsmitglieder ums Leben. Bei der Unfalluntersuchung stellte sich heraus, dass ein defektes Höhenleitwerk das Unglück ausgelöst hatte. Eine Gedenktafel im Aufenthaltsraum der Air National Guard, ein Gedenkstein auf dem Fliegerhorst sowie eine Stele am Absturzort erinnern bis heute an die Opfer des Unglücks. Natürlich wurde den 4 umgekommenen Besatzungsmitgliedern auch beim Festakt gedacht – denn bis heute sind sie unvergessen.

Zum Ende der Feierlichkeiten ehrten General Jon Kelk und Oberstleutnant Joe Bosch, der aus Ohio stammende Kommandeur der ANG in Geilenkirchen, Deutsche und Amerikaner, die sich in unterschiedlichster Form um den ANG Stützpunkt verdient gemacht haben. Danach konnten die zahlreichen Gäste die seltene Gelegenheit nutzen und auf einem abgegrenzten Teil des Rollfeldes eine KC-135 der Pennsylvania Air National Guard, eine E-3A der Nato sowie ein Transportflugzeug vom Typ Boeing C-17 besichtigen. Hier geht es zu den Fotos des Tages.