Die bunte Vielfalt der Aachener Stadtbezirke präsentiert ab 30. April die neue Ausstellung im Centre Charlemagne Aachen „Alle für Eine – 50 Jahre kommunale Neuordnung in Aachen!“. Die Eröffnung ist am Freitag, 29. April, um19 Uhr.

Bis 14. August 2022 thematisiert die Schau das – eigentlich spröde – Verwaltungsthema mit vielen persönlichen Zeugnissen der Menschen zwischen Brand und Walheim, mit historischen Fotos und besonderen Gegenständen als anschauliche Exponate. Dem Team aus Kurator Lars Neugebauer und Co-Kuratorin: Katrin Bündgens ging es bei der Konzeptionierung darum, die Geschichte der kommunalen Neugliederung lebendig zu machen und aus den grauen Verwaltungsakten eine spannende Ausstellung zu machen. Das ist trefflich gelungen!

2022 jährt sich die kommunale Neugliederung in Aachen zum 50. Mal. Das sogenannte Aachen-Gesetz, mit dem die Neugliederung des Kreises Aachen beschlossen wurde, trat am 1. Januar 1972 in Kraft. Aachen wuchs dadurch nicht nur auf etwa das Dreifache seiner Fläche, sondern gewann auch rund 63.000 Einwohner hinzu. Die ehemaligen Gemeinden Brand, Eilendorf, Haaren, Kornelimünster, Laurensberg, Richterich und Walheim wurden durch die Eingemeindung zu neuen Stadtteilen der Stadt Aachen. Anlässlich des Jubiläums zeigt das Centre Charlemagne – Neues Stadtmuseum Aachen vom 30.04.2022 bis 14.08.2022 die Ausstellung „Alle für Eine – 50 Jahre kommunale Neuordnung in Aachen!“ Professor Dr. Frank Pohle, der Leiter der Route Charlemagne und des Centre Charlemagne, freut sich besonders über diese Ausstellung, „welche diese vor 50 Jahren durchaus kontrovers und auch emotional empfundene behördliche Entscheidung behandelt, denn schließlich passt dies wunderbar in unser Aachener Stadtmuseum.“

Zeitzeugen berichten
Die kommunale Neuordnung von 1972, bei der die sieben Gemeinden ihre Eigenständigkeit verloren, war nichts völlig Neues, fand jedoch in einem bisher nicht gekannten Ausmaß statt. Bereits 1897 wurde die Stadt Burtscheid mit der Stadt Aachen zusammengeschlossen, 1906 folgte die Eingemeindung der Gemeinde Forst.

Ausstellungsteil rund um Haaren

Die Ausstellung stellt die vielgestaltigen Hintergründe und Auswirkungen der Neugliederung sowie die unterschiedlichen Perspektiven von Stadt, Gemeinden und Bürger*Innen vor. Für Kurator Lars Neugebauer und das beteiligte Team war es „eine große Herausforderung, eben nicht staubtrocken meterweise Aktenordner zu präsentieren, sondern diese Neuordnung anders, nämlich bunt und spannend darzustellen, und dies ist uns gelungen.“ Dabei stehen die sieben eingemeindeten Orte mit ihrer jeweiligen historischen Entwicklung, ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Zentrum. Gezeigt werden Dokumente verschiedenster Art, Pläne und Karten, Foto- und Filmmaterial sowie dreidimensionale Exponate wie Einrichtungsgegenstände aus den alten Gemeindesälen und Modelle historischer Gebäude. Infografiken und Karten erläutern anschaulich die wichtigsten Aspekte, darüber hinaus gibt es Medienstationen mit Zeitzeugeninterviews mit Beteiligten aus Politik und Verwaltung, die von ihren persönlichen Erfahrungen berichten. Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit den Heimat- und Geschichtsvereinen der eingemeindeten Orte, welche laut Co-Kuratorin Katrin Bündgens „sehr kooperativ und unterstützend und mit vielen Leihgaben interessant begleiteten. Deshalb ist so viel Interessantes und vor allem Menschliches in der Ausstellung zu sehen.“

Katalog:
Der Begleitband zur Ausstellung ist zum Preis von 18,80 Euro im Museumsshop und als Bestellung per Mail an kulturservice@mail.aachen.de erhältlich.

Das Rahmenprogramm zur Ausstellung finden Sie auf der Webseite:
www.centre-charlemagne.eu

Öffentliche Führungen zur Ausstellung „Alle für eine? – 50 Jahre kommunale Neuordnung in Aachen!“
Samstags und sonntags um 15 Uhr ab dem 07.05.2022
Museumseintritt zzgl. Führung 2,00 Euro, Treffpunkt Museumskasse

Fotos © TOP AACHEN/BU: von links nach rechts: Katrin Bündgens, Co-Kuratorin, Professor Dr. Frank Pohle, Leiter der Route Charlemagne und Lars Neugebauer, Kurator der Ausstellung.