Bunte Fahnen wehen entlang der Krefelder Straße, Maskottchen Karli drehte bereits seine Runden durch die Aachener Innenstadt und warb mit den Organisatoren des Aachen-Laurensberger-Rennvereins (ALRV) für das Großereignis. Die Vorfreude ist bereits seit Tagen spürbar: Seit Freitag sind in Aachen wieder die Pferde los und es herrscht endlich wieder Volksfestsstimmung im „Wimbledon“ des Reitsports. Das weltberühmte Aachener Reitturnier hat mit den Wettbewerben im Voltigieren begonnen. Nach der coronabedingten Zwangspause im vergangenen Jahr, wo es nur ein Mini-CHIO und einen digitalen Ersatz gab, endlich wieder gute Nachrichten für Reitsportfans. Vor dem Tag der offenen Tür am Sonntag, 12. September, der großen Eröffnungsfeier mit dem Partnerland Japan am Dienstag und dem Start der Spring- und Dressurwettbewerbe sind traditionell die Voltigierer am Start. Wie Artisten zu Pferde vollführen sie akrobatische Übungen auf dem galoppierenden Pferd. Dabei gibt es Einzelwertungen, Pas de deux zu zweit und Gruppenwertungen, bei denen sogar drei Personen gleichzeitig auf dem Pferd sein können. Zu Beginn konnte die Deutsche Janika Derks hier schon einen Sieg verbuchen. Ähnlich der Dressur gibt es auch beim Voltigieren Pflicht und Kür, in denen die Teilnehmer überzeugen müssen. Höhepunkt in dieser ersten Disziplin ist der Nationenpreis am Sonntag ab 14.40 Uhr in der Albert-Vahle-Halle.

Ein Höhepunkt in der kommenden Woche ist die Springprüfung unter Flutlicht am Mittwochabend – der Turkish Airlines-Preis von Europa feiert beim CHIO Aachen 2021 seine Flutlicht-Premiere. Bekannt sind der Mercedes-Benz Nationenpreis am Donnerstagabend und der SAP-Cup mit Geländeritt in der Vielseitigkeit am Samstag.
Wermutstropfen für Dressur-Star Isabell Werth: Die erfolgreichste Reiterin der Welt wollte ihr Pferd Bella Rose eigentlich offiziell beim CHIO Aachen verabschieden. Doch eine Operation nach einer Kolik machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Aber: Bella Rose geht es wieder gut und aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Tag der offenen Tür

Der Soerser Sonntag als Tag der offenen Tür ist die perfekte Gelegenheit, bei freiem Eintritt einen ersten Blick auf das Turniergelände zu bekommen. Nach dem ökumenischen Gottesdienst ab 10 Uhr gibt es ab 13 Uhr ein Rahmenprogramm. Es werden kostenlose Zählkarten ausgegeben. Coronabedingt gibt es diesmal leider keine Handwerkerstraße vor der Haupttribüne. Auch die abendlichen Partys und Live-Musik-Darbietungen müssen leider entfallen.

„Wir erleben ganz viel Atmosphäre, Stimmung und dieses ganz besondere CHIO Aachen-Flair – und das bei größtmöglicher Normalität“, betont ALRV-Präsidentin Stefanie Peters für die zehn Turniertage. Einstellen müssen sich die Besucher auf Dinge, die sie aus ihrem täglichen Leben längst gewohnt sind. So gilt neben der 3G-Regel eine Maskenpflicht bis zum Sitzplatz.

Partnerland Japan

Offizielles Partnerland beim Weltfest des Pferdesports ist kurz nach Olympia in Tokio natürlich Japan. 1861 unterzeichneten Japan und Preußen einen Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag, der heute als Beginn der deutsch-japanischen diplomatischen Beziehungen gilt. So steht die Eröffnungsfeier unter dem Motto „160 Jahre deutsch-japanische Freundschaft“. Berittene Bogenschützen werden ebenso im CHIO Aachen-Hauptstadion erwartet wie traditionelle Taiko-Drummer.

Der ALRV geht mit der Zeit und präsentiert ein neues Online-Format, das täglich um 19.30 Uhr als „digitales CHIO Aachen-Magazin“ mit 30 Minuten Talks, Hintergründen und kurzen unterhaltende Clips rund um Sport und Lifestyle auf YouTube und Facebook zu erleben ist. Passend zum Partnerland Japan gibt es sieben Selfie-Punkte, unter anderem von der Illustratorin Lisa Santrau im Manga-Stil.

Und natürlich werden am Sonntag, 19. September, nach dem Rolex Grand Prix mit dem Großen Preis von Aachen und dem Großen Dressurpreis im Deutsche Bank Stadion zum legendären Abschluss die Taschentücher gezückt beim Abschied der Nationen. Für die meisten Prüfungen gibt es noch Tickets, die im CHIO Aachen Online-Ticketshop unter www.chioaachen.de gebucht werden können. Eine Personalisierung der Karten ist nicht mehr nötig.


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