• … zeigt das Rheumasanatorium von der Kurbrunnenstraße aus. Am rechten Bildrand ist die Einmündung der Dammstraße zu sehen.
  • Am 6. September 1963 begannen die vorbereitenden Arbeiten zum Bau des Rheumasanatoriums in Burtscheid. Das mit 120 Betten ausgestattete sechsgeschossige Gebäude in der Kurbrunnenstraße, das von der Versorgungsanstalt des Landes NRW gebaut wurde, grenzt an den Burtscheider Kurgarten.
  • Das neue Sanatorium wurde am 16. Januar 1967 vom NRW-Arbeits- und Sozialminister Werner Figgen im Beisein lokaler und regionaler Würdenträger, darunter auch der Aachener Oberbürgermeister Hermann Heusch, feierlich eröffnet.

Das Aachener Stadtarchiv zeigt aus seinen Magazinen regelmäßig interessante Stücke als Archivale des Monats. Das Stück mit einem kurzen Begleittext wird in einem Schaukasten im Foyer des Stadtarchivs am Reichsweg sowie digital auf der Homepage des Archivs präsentiert. Im September 2023 zeigt das Archivale des Monats ein Foto des Rheumasanatoriums von der Kurbrunnenstraße aus. Am rechten Bildrand ist die Einmündung der Dammstraße zu sehen.

Behandlung rheumaerkrankter Kriegsgeschädigter
Am 6. September 1963 begannen die vorbereitenden Arbeiten zum Bau des Rheumasanatoriums in Burtscheid, das auch heute noch eine Reha-Klinik ist. Das mit 120 Betten ausgestattete sechsgeschossige Gebäude in der Kurbrunnenstraße (damals: Parkstraße), das von der Versorgungsanstalt des Landes NRW gebaut wurde, grenzt an den Burtscheider Kurgarten. Es wurde von den Architekten Architekten Martin Braunstorfinger und J. Jüchser entworfen. Die Anstalt war für die Behandlung rheumaerkrankter Kriegsgeschädigter vorgesehen.
Das Gebäude sollte 10,5 Millionen DM kosten und in zwei Jahren fertiggestellt sein, berichtete die Aachener Volkszeitung damals. Die Stadt Aachen hatte dem Land das Grundstück im September 1959 per Ratsbeschluss baureif und kostenlos zur Verfügung gestellt.

Der Charakter der Straße veränderte sich
Der Bau war auf eine in der Ausführung hochwertige, aber nicht luxuriöse, Zweckmäßigkeit ausgerichtet; die Ausstattung sollte einfach, aber ansprechend sein. Zwei Bettentrakte, versetzt zur Straße hin, ein Badetrakt und ein Wirtschaftshof bildeten das Ensemble. Alle Zimmer und Räume waren zum Park hin ausgerichtet, zur Kurbrunnenstraße hin lagen die Flure. Mit dem Bau des Sanatoriums sollte sich auch der Charakter der Straße verändern, die nun zwei Meter breiter wurde. Zugleich schob sich das Gebäude zwischen die Kurbrunnenstraße und die Parkanlage und bot somit eine gewisse Abschirmung vor dem Durchgangsverkehr.

Das neue Sanatorium wurde am 16. Januar 1967 vom NRW-Arbeits- und Sozialminister Werner Figgen im Beisein lokaler und regionaler Würdenträger, darunter auch der Aachener Oberbürgermeister Hermann Heusch, feierlich eröffnet. Heusch betonte in seiner Rede die gesellschaftliche Verantwortung für die Kriegsopfer. Gerade bei Menschen mit amputierten Gliedmaßen und Schussverletzungen seien rheumatische Leiden und die Empfindsamkeit für Beschwerden deutlich gesteigert, sodass hier nicht zuletzt auch die Anzahl gestiegener Kuranträge die Bedürftigkeit einer Vielzahl älterer Kriegsgeschädigter für eine Kurbehandlung widerspiegele.

Foto © Stadtarchiv Aachen