Deutsche Vizemeisterin Stefanie Dauber Siegerin im Frauenwettbewerb
Tolle Atmosphäre auf dem Katschhof

Der Rhythmus der Musik treibt die Athlethen am 04.September 2019 beim 15.Domspringen an. Wenn die Weltelite der Stabhochspringer sich auf dem Katschhof misst, hat ein jeder Starter traditionell sein eigens Lied ausgewählt. So heizt der DJ Sprung um Sprung die Stimmung an. Mit mehr als einer Stunde Verspätung hatte das Springen nach einigen Wetterkapriolen begonnen. Am Ende siegte der Schwede Melker Jacobbson.

Es war ein erstklassig besetztes Stabhochsprung-Meeting, doch am Ende konnten die Favoriten um Piotr Lisek, Renaud Lavillenie, Pawel Wojechowski und Torben Blech den Erwartungen nicht gerecht werden. Durch anhaltenden Regen verschob sich der Beginn des Meetings um knapp eine Stunde. Ständig wechselnde Winde und Böen machten es den Springern nicht leicht. Es siegte vor knapp 5.000 Zuschauern der Schwede Melker Jacobbson mit der übersprungenen Höhe von 5,61 Meter. Er versuchte sich noch drei Mal an 5,80 Metern, was Olympianorm 2020 und persönliche Bestleistung bedeutet hätte. Zweiter wurde mit 5,51Metern Gordon Porsch (LG Friedberg-Fauerbach) vor vom höhengleichen Belgier Ben Broeders und dem aktuellen U23-Europameister Bo Kanda Litha-Baehre (Leverkusen, ebenfalls 5,51 Meter, ein Fehlversuch mehr als Broeders). Während Lisek, Blech und Wojechowski 5,36 Meter übersprangen und dann an 5,51 Metern knapp scheiterten, lieferte der Hallenweltrekordler Renaud Lavillenie aus Frankreich einen Salto Nullo ab.

Bereits am frühen Nachmittag traten drei Athletinnen beim Frauenwettkampf vor knapp 2.000 Zuschauern an. Hier gewann die Ulmerin Stefanie Dauber mit deutlichem Abstand vor Lokalmatadorin Laura Giese von der Aachener TG. „Es war wundervoll hier zu sein, die Atmosphäre ist einfach phänomenal“, sagte Stefanie Dauber nach ihrem Sieg vor der historischen Kulisse zwischen Dom und Rathaus. Aber das Publikum feierte nicht nur die Sieger, sondern in gewohnter Weise alle Athleten und Leistungen. Der „Anflug auf das Rathaus“, wie die Springer es gerne nennen, genießt bei der Stabhochsprung-Elite inzwischen Kultstatus, ist für sie der ein Saisonabschluss nach Maß. Aber nicht nur die Sportler lieben ihren großen Auftritt auf dem Katschhof, vor allem aber die Aachener selbst sind Jahr für Jahr begeistert: Bei freiem Eintritt erleben sie im Freundeskreis oder mit der ganzen Familie beim Domspringen Sport auf höchstem Niveau, einen spannenden Wettkampf und eine einmalige Atmosphäre.

Schon ab 15 Uhr füllte sich deshalb bei herrlichem Sonnenschein die erste der beiden gegenüberliegenden Tribünen. Der Zuschauerandrang ist bereits beim Einlagewettkampf und der anschließenden Siegerehrung der Frauen groß, denn ab circa 5.000 Zuschauern wird an den Schleusen aus Sicherheitsgründen „dicht gemacht“. Und dann sind im Hauptspringen endlich die besten Stabhochspringer der Welt am Start im Anflug auf das Rathaus. „Das gehört zu den erfolgreichsten und sicherlich auch spektakulärsten Stabhochsprung-Meetings in Deutschland“, betont Andreas Schneider, der Geschäftsführer von Namensgeber und Hauptsponsor NetAachen. Die Akteure, auf die sich nun im Himmel über dem Katschhof der Blick aller sowie unzählige Foto-Handys und Kameras richten, unterstreichen das. „Unter Stabhochspringern ist Aachen the place to be“, betont auch Sieger Melker Jacobbson.