• Sportausschuss beauftragt Bedarfsanalyse und Betreibermodell für denSportpark Soers
  • Zukunftsagentur Rheinisches Revier hat Fördergelder in Höhe von je 20Mio. Euro für den ALRV und die Stadt Aachen zugesagt
  • Bürgerinnen und Bürger und Vereine konnten bereits erste Visionen kennenlernen

Eines der größten Planungsprojekte der Stadt Aachen ist zurzeit die Weiterentwicklung des Sportparks Soers. Entstehen soll ein moderner, offener Sportpark mit einem breiten Sport- und Freizeitangebot für alle Bürgerinnen und Bürger. In einem ersten Schritt wurden die Büros Karres en Brands und PGT Umwelt und Verkehr beauftragt, einen Masterplan zu erarbeiten. Es soll ein räumliches Gesamtkonzept entwickelt werden, das die vielfältigen Interessen mit den baulich-räumlichen Möglichkeiten zusammenbringt.

Der Sportpark soll städtebaulich attraktiv(er) gestaltet werden, die Freianlagen sollen mit einer höheren Qualität und – wo möglich – mit mehr Grün und öffentlichen Wegen punkten, auf denen Menschen den Park durchqueren können. Die Integration neuer Sportarten und -möglichkeiten und die grundlegende Öffnung des gesamten Sportparks für die breite Öffentlichkeit genießt bei den Planungen eine hohe Bedeutung. Aspekte der Klimaanpassung und der Biodiversität, der Infrastruktur, des Wasserhaushalts und der Wärmeversorgung spielen ebenso eine Rolle wie der Verkehr, der im Sinne einer zukunftsgewandten Mobilität und eines reibungslosen Betriebs gestaltet werden muss. Darüber hinaus wird geprüft, wie der Standort einer neuen Multifunktionssporthalle und einer neuen Reithalle in die Planung integriert werden kann.

Bedarfsanalyse und Betreibermodell beauftragt
In seiner Sitzung vom 15. Juni hat der Sportausschuss nach einer ausführlichen Erläuterung des Projektstandes nun die Verwaltung beauftragt, eine Bedarfsanalyse und ein Programmkonzept für die geplante Multifunktionssporthalle im Sinne einer „Phase 0“ zu erstellen und frühzeitig ein Betreibermodell des Sportparks zu entwickeln. Vorangegangen waren diesem Beschluss zuletzt Sitzungen des Planungsausschusses und der Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg, in deren Bereich der Sportpark Soers liegt. „Wir liegen damit voll im Zeitplan und ich freue mich auf die weiteren Schritte zur Konkretisierung des Masterplanes“, betont Sportdezernent Dr. Markus Kremer, der die Entwicklung dieses Großprojekts gemeinsam mit Isabel Strehle, Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung, Stadtplanung und Mobilitätsinfrastruktur und fachlich gesamtverantwortlich für den Masterplan Sportpark Soers, managt.

Unabhängig von dem politischen Beschluss hatte die Verwaltung gemeinsam mit den zuständigen Planungsbüros Karres en Brands und PGT Umwelt und Verkehr am 16. Juni dazu eingeladen, die Beteiligten und deren erste Visionen kennenzulernen. Im Rahmen von Rundgängen, Gesprächsrunden und Workshops gab es die Gelegenheit, das Plangebiet vor Ort zu entdecken und Anregungen einzubringen. Regelmäßig finden daneben auch Workshops mit den beteiligten Vereinen statt.

Regionaler Konsens für Reitsport- und Multifunktionssporthalle
Schon im Juli 2022 hatte die Stadt gemeinsam mit dem Aachen-Laurensberger Rennverein e.V. (ALRV), der Aachener Stadion-Betreibergesellschaft GmbH, dem Post-Telekom Sportverein 1925 Aachen e.V. (PTSV) und dem Stadtsportbund Aachen e.V. das Konzept „Sportpark Soers – Partizipativ. Nachhaltig. Smart.“ zur Förderung im Rahmen des Strukturwandelprogramms „Revier.Gestalten“ entwickelt und eingereicht. Die Zukunftsagentur Rheinisches Revier hat inzwischen den regionalen Konsens für dieses Projekt bestätigt.

In einem Gespräch des Antragskonsortiums mit der Staatskanzlei des Landes NRW und der Bezirksregierung Köln ist festgehalten worden, dass insgesamt 40 Millionen Euro an Fördermitteln jeweils zu gleichen Teilen an die Stadt Aachen und den ALRV fließen sollen. So erhält die Stadt Aachen 20 Millionen Euro für den vorrangigen Abriss des ehemaligen Polizeipräsidiums und den anschließenden Bau einer Multifunktionssporthalle.

Die andere Hälfte der Fördermittel fließt für die Verwirklichung einer neuen Reitsporthalle an den ALRV. Die Reitsporthalle ist eingebettet in eine Gesamtkonzeption rund um die Themen Nachwuchsförderung, Parasport und Stallungen. Die weitere Klärung und Konkretisierung des Fördervorgangs erfolgt in enger Abstimmung mit der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bezirksregierung Köln. Dazu erklärte Sibylle Keupen: „Dass Spitzensport und Breitensport hier gleichermaßen gefördert werden, setzt das richtige Zeichen für Aachen und die Region. Dieser hochinnovativ geplante Sportpark ist ein Leuchtturmprojekt für Aachen.

Er wird nicht nur den Aachener Bürger*innen ganz neue Freizeit- und Erlebnisangebote bieten, sondern auch in das Gesamtrevier hineinwirken.“ Ähnlich sieht es Stefanie Peters, die Präsidentin des Aachen-Laurensberger Rennvereins: „Spitzenreitsport ist für uns undenkbar ohne Nachwuchsförderung, Jugendsport und in Zukunft auch Parasport. Zur Gestaltung dieser Zukunft gehört allerdings auch die passende Infrastruktur. Insbesondere die Weiterentwicklung des Sportparks Soers ist in diesem Bereich ein wichtiger Baustein und wertet ihn zusätzlich als Wirtschaftsstandort nachhaltig auf, indem Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden.“

Die geplante Multifunktionssporthalle soll nicht nur den Aachener Bedarf nach einer bundesligatauglichen Halle für den Volleyball-Profisport abdecken, sondern auch neue Aktivitäten für alle Altersklassen ermöglichen.

Diesen Ansatz begrüßt Nico Sperle, 2. Vorsitzender PTSV Aachen: „Es ist für den PTSV Aachen von großer Bedeutung, dass durch den Sportpark Soers künftig alle Sport- und Bewegungsinteressierten, nicht nur die Vereinsmitglieder, angesprochen werden. Deshalb werden eine einladende Atmosphäre und eine hohe Aufenthaltsqualität von großer Bedeutung sein, damit die Menschen zum Sport finden und beim Sport bleiben, unabhängig vom Alter. Die bisherigen Planungen im Rahmen des Masterplans der Stadt Aachen stimmen uns sehr zuversichtlich, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind und eine hochwertige Infrastruktur für alle Sport- und Bewegungsinteressierten geschaffen wird.“

Mit seinem breiten Themenspektrum rund um den Sport in Aachen gehört selbstverständlich auch der Stadtsportbund zu den Unterstützern eines Sportpark Soers. Das macht Björn Jansen, Vorsitzender des Stadtsportbundes, deutlich: „Der Stadtsportbund Aachen e.V. begrüßt die vorgestellten Planungen und Umsetzungsmöglichkeiten und unterstützt den Prozess weiterhin tatkräftig, um die vielfältigen Interessen des Aachener Sports im Sportpark Soers sichtbar werden zu lassen. Als Dachverband der Aachener Sportvereine möchten wir die Verknüpfung von Spitzen- und Breitensport, von ungebundenem Freizeitsport und Angeboten des Gesundheitssports in einem einzigartigen Sportpark weiter vorantreiben. Hierzu sollten viele Zäune fallen und die Soers auch einen Sport für ALLE ermöglichen. So kann der Sport in Aachen mit einem starken Zentrum insgesamt nur profitieren.“

Öffentliche Investitionen
Wesentliche öffentliche Investitionen im Baubereich sind vor allem mittelfristig ab 2026 und in den darauffolgenden Jahren zu erwarten. Dies betrifft die Handlungsfelder und Teilprojekte Infrastruktur, Hochbau (Multifunktionssporthalle), Freianlagen und öffentlicher Raum, Straßenbau und Mobilitätsinfrastruktur. Der derzeitige Planungsstand geht zurück auf eine Sitzung des Rates der Stadt Aachen am 28.09.2022, in der er die Verwaltung beauftragt hatte, den Masterplan Sportpark Soers für einen „Sportpark für Alle“ zu erarbeiten, die hierfür erforderlichen Ausschreibungs- und Vergabeverfahren anzustoßen und die finanziellen Mittel im städtischen Haushalt bereitzustellen. Auch die Bereitstellung zusätzlicher Finanzmittel für die prioritäre Planung zum Abbruch des Polizeipräsidiums war dort beschlossen worden.

Ausführliche Informationen bieten die Seite www.aachen.de/sportparksoers und die Vorlage zum Ausschuss am 15. Juni unter ratsinfo.aachen.de/bi.

Foto © Stadt Aachen