Zum ersten Mal seit fast vier Jahrzehnten hat am vergangenen Wochenende mit Dr. Helmut Dieser ein Aachener Diözesanbischof die Pfarre St. Gertrud in Herzogenrath besucht.

Assistiert von Pfarrer Dr. Guido Rodheudt spendete er am Samstagabend und Sonntagmittag insgesamt 25 Bewerberinnen und Bewerbern das Sakrament der Firmung.

Für die Pfarrangehörigen, Freundinnen und Freunde und Förderer von St. Gertrud waren es zwei ganz besondere Tage. Die neun Tage zwischen Fronleichnam und dem Firm-Sonntag waren eine intensive Zeit der Vorbereitung für die jungen Christinnen und Christen.

Die Zeit, in der sie sich entschieden haben, sich durch das Sakrament im Glauben stärken zu lassen, um als Christen ihren Auftrag in der Welt zu erfüllen, ist eine für den Glauben und das Leben in der Kirche nicht sehr günstige. Für den Bischof sind die Herausforderungen zur Leitung der Diözese momentan immens.

Gruppenbild mit den Firmlingen am Sonntag


Am aktuellen Wendepunkt der Katholischen Kirche, der viel zitierten „Krise“, rief er in Herzogenrath zu Zuversicht auf. Der sonnige Tag ermunterte gleichsam zu einer Art positiver Aufbruchsstimmung. Bischof Dr. Helmut Dieser dankte dem Gastgeber, Pfarrer Dr. Guido Rodheudt, für seinen treuen Dienst und die zeitgemäße Seelsorge, die in Herzogenrath praktiziert wird.

Rodheudt erklärte: „Wir leben in St. Gertrud als Pfarrgemeinde den Glauben, so wie er von den Aposteln überliefert ist, und sind damit sehr glücklich. Die intellektuelle Herausforderung, etwas heute für falsch zu halten, das gestern als Wahrheit geglaubt und gelebt wurde, wird hier im Leben der Pfarrei durch die Entscheidung zur Authentizität und zur Treue der Überlieferung gegenüber gelöst. Vielen ist nicht bewusst, dass der Kern der derzeitigen Krise der Kirche nicht in der scheinbar mangelnden Nähe zur Lebenswirklichkeit der Menschen besteht, sondern in der Entfernung von dem, was zeitlos gültig, wertvoll, heilend und eben von Gott kommt. Und Gott ist in seinen Ansprüchen nicht schizophren. Seine Welt ist die der Wahrheit, der Schönheit und des Lichtes. Dahin wollen wir als Kirche vor Ort den Menschen ein Türchen öffnen. In all unserer eigenen Kleinheit wollen wir ihnen die Chance geben, Gott zu entdecken.“ Das habe sich in der würdigen Liturgie zur Firmung gezeigt, in welcher der Bischof als ein Nachfolger der Apostel die Jugendlichen und alle Anwesenden im Sakrament mit dem beschenkt habe, was nicht vergehen kann. „Und das haben alle gespürt – auch diejenigen, die sich lange in großer Distanz zur Kirche befunden haben. In der Zeit, in der man von Austrittswellen hört und von anderen Abwendungen von der Kirche, erfahren wir mehr und mehr Zulauf von Menschen, die sich nach Inseln treuer Glaubenspraxis und authentischer Verkündigung sehnen. Und die haben alle noch keine grauen Haare…“, betont Rodheudt.



Informationen gibt es unter www.st-gertrud.info.

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