Die Kunstpause im Suermondt-Ludwig-Museum – Ein Werk in 15 Minuten
Dienstags von 13.00 – 13.15 Uhr
Lust auf Abwechslung in der Mittagspause und neue Bekanntschaften? Dann machen Sie doch eine Kunstpause im Suermondt-Ludwig-Museum!
Dort erwartet Sie ein Speed-Dating der besonderen Art: In nur 15 Minuten lernen Sie ein Meisterwerk der Kunstgeschichte kennen.

DI, 06.12., 13.00 – 13.15 UHR
Unbekannter Künstler (Tätig am Oberrhein um 1500 – 1520)
Der heilige Nikolaus von Myra, um 1510
Lindenholz, originale Bemalung

Ein Mann für alle Fälle!
Der Heilige, dessen Gedenktag am 6. Dezember wohl jedes Kind kennt, ist eine der am meisten verehrten Persönlichkeiten des Christentums. Als Freund der Kinder, Patron der Gefangenen, Schutzheiliger von Seefahrern und Kaufleuten, Märtyrer, Bekenner und Nothelfer ist Nikolaus ein viel gefragter Heiliger für fast alle Lebenslagen. Natürlich darf er in keiner gut sortierten Skulpturensammlung fehlen. Unsere Skulptur aus Lindenholz entstand um 1510 und zeigt die typischen Attribute des heiligen Nikolaus: ein Buch, auf dem drei Äpfel bzw. drei Goldklumpen liegen. Diese erinnern an eine Episode aus der Legende, in der Nikolaus drei Töchter, die aus Geldnot von ihrem Vater an ein Bordell verkauft werden sollten, vor deren Schicksal bewahrte. Nachts warf er dreimal eine goldene Kugel durch das Fenster, womit der Vater die Mitgift seiner Töchter sichern konnte. Am Nikolaustag werden weitere Geschichten rund um den Hl. Nikolaus anhand der Skulptur erzählt. Vielleicht bringt er für treue Besucher*innen der Kunstpause sogar etwas mit?

Mit Sarvenaz Ayooghi

DI, 13.12., 13.00 – 13.15 UHR
Herbert Falken
Jakob ringt mit dem Engel. Studie zum Jakobskampf
12.7.1983, 18.30 Uhr

Der Kampf mit Engel – oder dem Motiv?
Als Zeichner, Maler, Druckgrafiker und katholischer Priester beschäftigte sich Herbert Falken mit der menschlichen Kreatur, ihrem Widerstreit mit sich selbst, mit Krankheit, mit Gott und der Welt. Als Autodidakt widmete er sich der Kunst, die für ihn zum persönlichen Ringen um den besten Ausdruck wurde. Seine Annäherung an das Motiv des Jakobskampfes erfolgte über eine Vielzahl an Vorstudien, die den Entstehungsprozess bis zur endgültigen Bildfindung für den Betrachter sichtbar werden lässt. Den Auftakt der Werkfolge bildet eine großformatige Zeichnung in Graphit, Tusche und Pastell, deren Linien sich zu miteinander ringenden Gestalten verbinden.

Mit Wibke Birth

DI, 20.12., 13.00 – 13.15 UHR
Abbild des Paradieses im Kleinen. Ein Andachtskasten im SLM

Eigens für die Neupräsentation des späten Mittelalters im Parterre wurde ein spezieller hölzerner Andachtskasten, ein sogenanntes „besloten hofje“ (jardin clos, hortus conclusus), nach Mechelner Vorbild um 1500-1530 hergestellt. In ihm finden originale kleinformatige Mechelner Holzfiguren und Alabasterstatuetten, zusammen mit neu gearbeiteten „Klosterarbeiten“, also textilen Kunstblumen in großer Vielfalt und Fülle, Wallfahrtsmedaillen, Reliquien mit Beschriftungen und Tierfiguren aus Holz oder Ton Aufstellung.
Der „rekonstruierte“ Andachtskasten soll dem Betrachter/der Betrachterin die damalige volkstümliche Glaubenspraxis, den theologischen Kontext und die faszinierende Sinnlichkeit des Materials vor Augen führen.

Mit Michael Rief

Informationen unter www.suermondt-ludwig-museum.de.

Foto © TOP Aachen