KUNSTPAUSE-Ein Werk in 15 Minuten
Dienstags von 13.00 – 13.15 Uhr

Lust auf Abwechslung in der Mittagspause und neue Bekanntschaften? Dann machen Sie doch eine Kunstpause im Suermondt-Ludwig-Museum!
Dort erwartet Sie ein Speed-Dating der besonderen Art: In nur 15 Minuten lernen Sie ein Werk der Kunstgeschichte kennen.

Bei der Darstellung der Maria Gravida, der Maria in der Hoffnung, handelt es sich um ein Fragment der biblischen Szene der Heimsuchung Mariens. Nach der Erzählung des Lukas-Evangeliums treffen Maria, die das Jesuskind in ihrem Leib trug, und Elisabeth, die mit Johannes dem Täufer schwanger war, aufeinander. Elisabeth ist die erste, der sich der Gottessohn offenbart, da beim Gruß Mariens das Kind in ihrem eigenen Leib vor Freude hüpfte. Die Darstellung der Elisabeth hat sich jedoch nicht erhalten. Nur selten ist das Motiv der Schwangerschaft so dezidiert veranschaulicht, wie in der Tafel des Bamberger Meisters. Der ungeborene Gottessohn ist deutlich sichtbar in einem Strahlenkranz im Leib Mariens dargestellt. Im Spätmittelalter gewinnt die schwangere Maria im Kontext der vornehmlich in Frauenklöstern beliebter werdenden Mutterschaftsmystik zunehmend an Bedeutung.
Mit Dr. Dagmar Preising

Di 11.07., 13.00 – 13.15 Uhr
Bartholomäus Bruyn d. J. (um 1530-1607/10)
Porträt eines Herren aus der Kannengießer-Familie
Um 1590, Öl auf Eichenholz

Gut gewappnet und mit einer starken Faust auf dem Tisch schaut uns der vermeintliche „Heinrich Suermondt“ an. Doch wer glaubt, die Identität des Mannes sei damit enthüllt, täuscht sich! Das Wappen in der linken oberen Ecke offenbart den Porträtierten als Mitglied der Kölner Ratsherren- und Bügermeisterfamilie Kanne(n)gießer. Um welches Familienmitglied könnte es sich handeln?
Mit Sarvenaz Ayooghi

Di 18.07., 13.00 – 13.15 Uhr
Tapisserie mit Diana und Aktaion
Brüssel, um 1650, Leinen, Baumwolle, Wolle und Seide

Obacht beim Waldspaziergang. Denn zwischen üppiger Vegetation und sanft murmelnden Quellen lauert manches Mal das Verderben. Dieser Erfahrung musste auch der Jäger Aktaion machen, als er die Jagdgöttin Diana mit ihren Nymphen beim freizügigen Baden überraschte. Über die drastische Reaktion, den Urheber dieser monumentalen Tapisserie sowie die Bedeutung des mythologischen Motivs für die Kunst erfahren Sie ganz gefahrlos mehr in der Kunstpause.
Mit Vincent Rudolf

Di 25.07., 13.00 – 13.15 Uhr
Himmelfahrt Mariens, um 1480
Unbekannte Künstler
Öl und Blattgold auf Kiefernholz

Bevor wir im Sommer eine „Kunstpause-Pause“ einlegen, laden wir Sie zum Kennenlernen unserer spätmittelalterlichen Tafelmalerei „Himmelfahrt Mariens“ ein – passend zum entsprechenden Feiertag am 15. August.

Die Tafelmalerei zeigt die Gottesmutter Maria, die vor einer weiten Landschaft von der Heilig-Geist-Taube in den Himmel emporgehoben wird. Oben warten Gottvater und Christus und halten eine Krone für Maria bereit. In der Kunstpause entschlüsseln wir den komplexen Bildinhalt und nehmen mögliche Vorlagen der Darstellung in den Blick – und wie immer können Sie Ihre Fragen an die Kunst loswerden.
Mit Maria Geuchen

Foto © Kulturbetrieb Stadt Aachen