Die Kunstpause! Ein Werk in 15 Minuten
Dienstags von 13.00 – 13.15 Uhr
Lust auf Abwechslung in der Mittagspause und neue Bekanntschaften? Dann machen Sie doch eine Kunstpause im Suermondt-Ludwig-Museum!
Dort erwartet Sie ein Speed-Dating der besonderen Art: In nur 15 Minuten lernen Sie ein Meisterwerk der Kunstgeschichte kennen.

DI, 06.06., 13.00 – 13.15 UHR
Ragnar Axelsson (*1958)
Gesichter des Nordens – Fotografien aus Island und Grönland
Silbergelatineprint auf Barytpapier
Sammlung Karsten und Christiane Fricke

„Das Eis ist krank“, sagten Inuit-Jäger dem isländischen Fotografen Ragnar Axelsson, als er sie vor 30 Jahren in Grönland besuchte. Ragnar Axelssons Fotografien erzählen Geschichten vom Leben und Überleben jener Menschen, die den Klimawandel aus nächster Nähe erfahren. Mit der Kamera begleitet er u. a. Bauern und Fischer auf Island und den Färöerinseln oder Inuit-Jäger in Nordkanada und Grönland. Den Menschen in der Arktis ein Gesicht zu geben, ihre Geschichten zu erzählen, bevor es zu spät ist – darin sieht der isländische Fotograf seine Hauptaufgabe.
Diese Kunstpause findet im Rahmen der Sonderausstellung „Chronik eines Augenblicks. Bilder und ihre Geschichten in der Sammlung Fricke“ statt.
Mit Sarvenaz Ayooghi (siehe Foto)

DI, 13.06., 13.00 – 13.15 UHR
Director’s Choice
Lassen Sie sich überraschen, welches Werk der Direktor Ihnen in dieser Kunstpause persönlich vorstellen wird!
Mit Till-Holger Borchert

DI, 20.06., 13.00 – 13.15 UHR
Unbekannter Künstler
Flucht nach Ägypten, um 1470-1480
Lindenholz/spätere Bemalung

Eine Fluchtgeschichte am Weltflüchtlingstag
Die Flucht nach Ägypten – ein altes, biblisches Thema, aktueller denn je: Am von den Vereinten Nationen ausgerufenen Weltflüchtlingstag nehmen wir anhand einer spätmittelalterlichen Holzskulptur die Fluchtgeschichte der Heiligen Familie in den Blick. Maria sitzt hier seitlich auf einem Esel und hält ihren kostbarsten Schatz, das segnende Jesuskind, in den Armen. Gemeinsam mit ihrem Mann Josef, der als stehende Figur ursprünglich Teil der Szene gewesen sein könnte, bringt sie ihr Kind vor König Herodes in Sicherheit.
In der Kunstpause wird neben der religiösen Bedeutung auch die überzeitliche Dimension der Darstellung beleuchtet, sind doch jeden Tag Menschen dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und eine weite, beschwerliche Flucht anzutreten.

Mit Maria Geuchen

DI, 27.06., 13.00 – 13.15 UHR
Unbekannte Künstlerin
Blätter einer Graduale des Kölner Klarissenkonvents, um 1325–1350
Tempera und Gold auf Pergament

Singe, wem Gesang gegeben – zu drei Blättern aus einer mittelalterlichen Graduale
In der neuen Präsentation der Mittelalterabteilung widmet sich ein Raum der Himmlischen und Irdischen Musik. Dazu gehört natürlich auch der religiöse Gesang. Aufwendig gearbeitet sind drei Blätter aus dem Kölner Klarissenkonvent, eine Stiftung der Äbtissin Petronella von Scherve.
Sie dienten ursprünglich dazu, die liturgischen Gesänge festzuhalten und sind mit einer frühen Form von Noten, den sog. Neumen versehen. Drolerien beleben mit skurrilen Gestalten fein ausgearbeitete Ranken. Die Miniaturen, stilistisch in der Nachfolge des Johannes von Valkenburg, wurden vermutlich von den Nonnen vor Ort angefertigt und sind damit ein frühes Zeugnis für das Wirken von Künstlerinnen.
Mit Dagmar Preising

Foto (Kuratorin Sarvenaz Ayooghi) © TOP AACHEN