Zwei Tage vor der Verleihung des Internationalen Karlspreises an Christi Himmelfahrt wurde im Krönungssaal des Aachener Rathauses am 28.Mai 2019 zum zwölften Mal im Rahmen einer lebendigen Feierstunde der Europäische Jugendkarlspreis vergeben.

Der mit 7.500 Euro dotierte erste Platz ging an das italienische Projekt „Europhonica IT“. Europhonica IT ist eine gemeinsame Radiosendung, in der unabhängige Studierenden- und Universitätsmedien zu Wort kommen. Studierende und Berufseinsteiger erläutern ihre Vorstellung von Europa, indem ein Redaktionsteam aus jungen Menschen aus Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland und Deutschland gebildet wird, das monatlich aus dem Europäischen Parlament in Straßburg sendet. Europhonica IT ist ein perfektes Beispiel, wie man die Institutionen der Europäischen Union den Bürgerinnen und Bürger näherbringen und dazu beitragen kann, sowohl die Arbeitsweise zu verstehen als auch die Voraussetzungen bessere Teilhabe der Bürger zu schaffen, betonte der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland, in seiner Laudatio.

Seit September 2015 haben junge Menschen aus Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Deutschland und Griechenland an Europhonica IT teilgenommen, einem Radioformat, das einmal im Monat während der Plenartagungen des Europäischen Parlaments in Straßburg live aus der Vox Box gesendet wird. Jede Nation ist durch ihre jeweilige Vereinigung der Universitätsradios vertreten: Frankreich (Radio Campus France), Spanien (ARU) und Portugal (RUA FM und RUM). Italien wird von RadUni vertreten, der Vereinigung italienischer Universitätsradios.

Die Radiosendung Europhonica IT soll den Bürgerinnen und Bürgern die Organe der EU näherbringen, indem ihr Wissen über deren Funktionsweise gefördert und die Bedingungen für ihr bürgerschaftliches Engagement verbessert werden. Hauptzielgruppe sind Studierende aus ganz Europa und Berufseinsteiger.
Der zweite Platz ging an das finnische Projekt „Deine europäische Bürgerschaft 2018“ des Europäischen Jugendparlaments Finnland. Es bietet jungen Menschen in Finnland auf spannende Weise die Möglichkeit, sich umfassend über die Entscheidungsprozesse in der EU und die europäischen Kulturen zu informieren. Der dritte Preis ging an das österreichische Pilotprojekt „Muslime und Musliminnen gegen Antisemitismus“. Es zielt darauf ab, junge Menschen zu sensibilisieren und das Thema Antisemitismus erstmals aus einer kritischen innermuslimischen Perspektive zu beleuchten. Hierfür wurden Workshops angeboten und Begegnungsräume geschaffen, um eine gemeinsame europäische Identität zu fördern.

Seit 2008 schreiben das Europäische Parlament und die Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen den Wettbewerb aus, der Jugendliche in der gesamten Europäischen Union zur aktiven Mitgestaltung Europas anregen soll. Der Jugendkarlspreis geht auf eine gemeinsame Initiative des früheren Präsidenten des Europäischen Parlaments, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, und des 2015 verstorbenen Ehrenvorsitzenden der Karlspreisstiftung, Dr. Andre Leysen, zurück. In den zurückliegenden Jahren wurden mehr als 3.500 Wettbewerbsbeiträge eingereicht, an denen mehrere Zehntausend Jugendliche aus allen Mitgliedstaaten der EU beteiligt waren.

Der Wettbewerb richtet sich an junge Menschen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren in allen Mitgliedstaaten der EU, die aufgerufen werden, als Einzelpersonen oder vorzugsweise als Personengruppen Projekte vorzustellen, die zur europäischen und internationalen Verständigung beitragen, die Entwicklung eines gemeinsamen Gefühls europäischer Identität und Integration fördern und als Vorbild für Jugendliche in Europa dienen und praktische Beispiele dafür liefern, wie die Europäer als eine Gemeinschaft zusammenleben. Hier geht es zu den Fotos.