„Ist das Kunst, oder kann das weg?“ Unter diesem Motto fand am Freitag, 24. November eine ganz besondere Vernissage in den Räumen der Kanzlei Bürrig.Kanand.Willms in Aachen statt. Verschiedene Werke des Rechtsanwalts und Künstlers Helmut Reitz wurden an diesem Abend vorgestellt und auch zum Kauf angeboten. Das Besondere: Jeder Besucher zahlt so viel er möchte, mindestens aber den Materialpreis. Verkaufte Werke werden sofort durch neue ersetzt damit möglichst viele Besucher die Möglichkeit haben, einen „echten Reitz“ zum kleinen Preis zu erstehen. Neben seinen eigenen Werken stellte Helmut Reitz zudem zwei lizensierte und nummerierte Lithografien aus der Serie Sunday B. Morning von Andy Warhol zur Verfügung.

Im Rahmen einer Versteigerung unter der Leitung von Alemannia-Legende Erik Meijer sollte so eine noch größere Summe für den guten Zweck zusammenkommen. Der Erlös des Abends ging auf direktem Weg an eine in Rumänien tätige Tierärztin, die sich vor Ort um 300 Hunde in Not kümmert und an die Stiftung Golf und Humor, die unter anderem von Erik Meijer gegründet wurde und deren Ziel es ist, behinderten und bedürftigen Kindern zu helfen.

Die Kanzlei Bürrig.Kanand.Willms. ist bekannt dafür, nicht nur nach allen Regeln ihrer (Berufs-)Kunst zu arbeiten, sondern sich auch gerne mit Kunst zu umgeben. So stellt die Kanzlei Künstlern aus der Region regelmäßig ihre Kanzleiräume zur Verfügung und veranstaltet mit diesen Künstlern gemeinsam Vernissagen, die bei Mandanten und Kunstinteressierten gleichermaßen beliebt sind. Diese Ausstellung war aber auch für die Kanzlei etwas ganz Besonderes, handelt es sich bei dem Künstler doch gleichzeitig um einen Kollegen aus den eigenen Reihen.
Helmut Reitz sieht sich selber allerdings nicht als „Künstler“ im herkömmlichen Sinn und nimmt sich selbst auch nicht allzu ernst. „Deshalb bin ich jeglicher Kritik gegenüber völlig unempfindlich“, schmunzelt der studierte Jurist und Politologe „Wem meine Sachen nicht gefallen, dem sage ich: Recht hast du! Wenn jemand Spaß an meinen Werken hat, freue ich mich natürlich.“

Zur Kunst ist Reitz auf zwei Wegen gekommen. Zunächst durch seine Faszination für Holz und die darin enthaltenen natürlichen Formen. Geschliffenes und hochglänzend poliertes Totholz
arrangiert er mit verschiedenen Figürchen und erschafft so Werke von erstaunlicher Intensität. Sein Konzept „Art by Nature“ hat sich Reitz sogar patentieren lassen. Zweitens bewundert er schon lange den Künstler Gerhard Richter. Die Goldberg-Variationen des Ausnahmekünstlers faszinierten Reitz so sehr, dass er irgendwann selber zum Rakel griff und begann, mit Farben zu spielen. „Schließlich habe ich erste Werke mit ins Büro genommen. Die Kollegen waren begeistert und drängten mich, doch selber mal eine Vernissage zu machen“, erinnert sich Reitz „Für mich
war aber direkt klar, dass es dann eine Charity Veranstaltung sein muss“. Die Ausstellung ist noch bis mindestens Ende Januar in den Räumen der Kanzlei Bürrig.Kanand.Willms am Rotter Bruch 4 zu den offiziellen Öffnungszeiten zu besichtigen. Hier geht es zu den Fotos der Vernissage.