Gastspiel im Rahmen der Reihe „Wort trifft Musik“ des Kulturbetriebs der Stadt Aachen
Sebastian Koch ist ein Weltstar zum Anfassen und ohne Allüren, das stellte er bei seinem Gastspiel im Rahmen der Reihe „Wort trifft Musik“ des Kulturbetriebs der Stadt Aachen jetzt eindrucksvoll unter Beweis. Im Ballsaal des Alten Kurhauses begeisterte er mit Tolstois legendärer Novelle „Kreutzersonate“.

Sebastian Koch, einer der international erfolgreichsten deutschen Charakterdarsteller seiner Generation, präsentierte ausdrucksstark die Lebensbeichte des Gutsherren Posdnyschwe. Dieses Werk ist bester Krimistoff, denn es geht um Liebe, Eifersucht und einen ungesühnten Mord. Den dramatischen Höhepunkt begleitet Ludwig van Beethovens dem legendären französischen Geigenvirtuosen Rodolphe Kreutzer gewidmete Violinsonate. Erik Schumann an der Violine und Anna Buchberger am Klavier begleiteten die Lesung musikalisch.

Die Handlung aus der Feder des russischen Dichters Leo N. Tolstoj erzählt von einem Mannder aus Eifersucht einen Mord an seiner Ehefrau begangen hat. Sie hatte mit einem Geiger Ludwig van Beethovens „Kreutzersonate“ musiziert. Während einer Eisenbahnfahrt berichtet der Ich-Erzähler einem Mitreisenden über sein Eheschicksal. Was er dabei über das Zusammenleben der Geschlechter, über das Weibliche im Allgemeinen und insbesondere über seine Frau äußert ist von brutaler Offenheit. Da es sich um ein Verbrechen aus Leidenschaft handelte, hatte das Gericht ihm mildernde Umstände zugesprochen.

Schauspieler Sebastian Koch wurde nicht zuletzt für seine Hauptrolle im Oscar-prämierten Film „Das Leben der Anderen“ von Florian Henckel von Donnersmarck aus dem Jahr 2007 mit Preisen überhäuft. Der gebürtige Karlsruher wurde für seine herausragende Leistung als Georg Dreymann unter anderem Preisträger des „Globo d´Oro“ als Bester Europäischer Schauspieler. Im vergangenen Jahr wurde der 57-Jährige als bester Schauspieler in dem aktuellen Film „Werk ohne Autor“ von Florian Henckel von Donnersmarck mit dem Bambi ausgezeichnet.

Im prachtvollen, ausverkauften Ballsaal in Aachen ließ er die irritierende Geschichte des innerlich zerrissenen Mannes, den die Eifersucht zu dieser unfassbaren Tat treibt, lebendig werden. Die Novelle, basierend auf einer wahren Geschichte, ist eine der bekanntesten Texte des russischen Dichters Leo N. Tolstoi. 1889 ist die psychologisch dichte Erzählung über eien Eifersuchtsmord als eines der umstrittensten Werke der Literaturgeschichte entstanden. Der Inhalt, wie es passieren kann, dass die Leidenschaft großes Leid schafft, verstört und fasziniert die Zuhörer gleichermaßen.

Die musikalische Klammer der Rezitation des Schauspielers bildete Ludwig van Beethovens Violinsonate op. 47 in A-Dur, die 1805 veröffentlicht wurde. Das Konzert für die Soloinstrumente Violine und Klavier ist in der Musikgeschichte eine einmalige Konstellation. Pathetisch-virtuos ist der Musikstil und damit sprengt die Sonate die kammermusikalischen Gesetzmäßigkeiten. Das Werk wurde zu einem Höhepunkt des Beethovenschen Schaffens in diesem Genre und begeisterte das Aachener Publikum, das sich bereits auf mehr Musik von Beethoven freuen darf: Der Kulturbetrieb der Stadt Aachen veranstaltet im Beethovenjahr unter der künstlerischen Leitung von Sebastian Knauer vom 23. bis 26. April 2020 das viertägige Festival „Ludwig FUN Beethoven“.

Zu Ehren von Ludwig van Beethoven gibt es insgesamt sieben Konzerte an sieben verschiedenen, besonderen Spielorten, die sich ausschließlich mit dem Werk Beethovens beschäftigen – von der Violinsonate bis zur Symphonie. Die Eröffnung am 23. April findet im Krönungssaal des Aachener Rathauses statt. Am 25. April gibt es bei uns im Ballsaal unter anderem Ludwig van Beethovens Musik aus „Die Zauberflöte“ und am 26. April die große Abschlussgala in der Aula Carolina mit Stars wie Daniel Hope an der Violine und dem Festivalleiter Sebastian Knauer am Klavier…

Der Vorverkauf zu „Ludwig FUN Beethoven“ ist bereits angelaufen. Tickets gibt es bei den Servicestellen des Zeitungsverlags Aachen, bei Klenkes-Ticket im Kapuzinerkarre, beim Kundenservice Medienhaus im Elisenbrunnen sowie im Internet unter www.ludwigfunbeethoven.de.