Der Zinkhütter Hof war am 10. Januar der Ort des Neujahrsempfang der Kupferstadt Stolberg. Die zahlreich erschienenen Gäste sorgten für ein bis auf den letzten Stuhl besetzes Auditorium. Verwunderlich war das nicht, denn Bürgermeister Patrick Haas hatte mit der Sicherheitspolitik nicht nur ein emotionales Thema ausgesucht, sondern mit Herbert Reul auch noch den dafür zuständigen und kompetenten Innenminister des Landes NRW zum Empfang geladen. Nach musikalischer Untermalung von David Pfeffer warb der Bürgermeister in seiner Ansprache für einen positiveren Blick auf die Stadt, auch hinsichtlich des Sicherheitsgefühls: „Die Kriminalitätsstatistik spricht eine klare Sprache: Stolberg ist im Vergleich eine insgesamt sehr sichere Stadt. Allerdings haben wir insbesondere im Bereich Unterstolberg Kriminalitätsschwerpunkte, gegen die wir gemeinsam mit Polizei und Zoll inzwischen sehr aktiv vorgehen.“

Die Bemühungen werden deutlich in der erheblichen Intensivierung der Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei, Ordnungsamt und Zoll, in den Planungen für eine gemeinsame Wache von Polizei und Ordnungsamt vor Ort und in der personellen Aufstockung des Ordnungsamtes, die damit auch längere Einsatzzeiten bis in die Nachtstunden ermöglicht. Auch Minister Reul hob in seiner Rede die Wichtigkeit einer höheren Präsenz von Sicherheitskräften an Kriminalitätsschwerpunkten hervor, weshalb er die Polizei personell verstärkt hat und ihr vor allem rechtlich mehr Handlungsmöglichkeiten wie Telefonüberwachung und strategische Fahndung ermöglicht hat.

All diese Maßnahmen, so Haas, seien richtig und wichtig, aber sie seien alleine keine nachhaltige Lösung des Problems: „Langfristig schaffen wir mehr Sicherheit nur durch positive bauliche, soziale und wirtschaftliche Stadtentwicklung. Deswegen sind die Eröffnung des neuen Begegnungshauses und Stadtteilzentrums in der Grüntalstraße, die Umgestaltung des Mühlener Marktes mit breiter Bürgerbeteiligung und die weiterhin positive Innenstadtbelebung für die Steigerung der Sicherheit ebenso entscheidend wie die gestiegene Präsenz von Sicherheitskräften.“

Eben diese Innenstadtbelebung ist für den Bürgermeister auch eines der wichtigsten Themen, die 2024 in Stolberg anstehen: „Wir haben im vergangenen Jahr 20 neue Geschäfte in ehemaligen Leerständen ansiedeln können. Die allermeisten etablierten Geschäfte sind nach der Flut ebenfalls zurückgekehrt. Diese Entwicklung werden wir 2024 fortsetzen.“ Gemeinsam mit der 2024 beginnenden Aufwertung des Altstadtparks Gehlens Kull, der Umsetzung des Burgkonzeptes, der Sanierung des Steinwegs und weiterer Straßen in der Talachse, dem Bau der Kitas in Vicht und Zweifall und dem Übergangswohnheim am Kelmesberg sowie dem fortschreitenden Wiederaufbau habe die Stadt allen Grund, positiv in ihre Zukunft zu blicken. Am Ende der kurzweiligen Veranstaltung ist dann noch das Goldene Buch der Stadt Stolberg um einen wertvollen Eintrag des Innenministers reicher geworden.

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