Mit einer Tanzperformance verwandelt das Citymanagement der Stadt Aachen den Theaterplatz temporär in eine Freilichtbühne. Die Innenstadt wird mit drei rund 45-minütigen Vorstellungen am 28. und 29. August sowie am 4. September 2020 zu einem erlebbaren Ort für Kultur.

Die „Urban Intervention“ ist Teil des Reallabors. Sie macht versteckte Nischen und Seitenräume rund um das Theater erfahrbar, zeigt Potenziale und testet neue Nutzungen. Der öffentliche Raum entwickelt sich so zum interaktiven Spielraum: Temporär wird der Theaterplatz vom verkehrsreichen Transitknotenpunkt zu einem Begegnungsraum des Verweilens, Staunens und der kreativen Aneignung.
Seit dem Frühjahr 2020 werden im Reallabor Theaterplatz mögliche Zukunftsszenarien für den zentralen Stadtplatz erprobt und in einem offenen Prozess mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert und weiterentwickelt. Der Theaterplatz soll ein lebendiger Ort im Herzen der City werden – und zeigt schon heute als Reallabor, welches Potenzial er besitzt. Mit Schwung und Bewegung geht es nun auch in die letzten Sommerwochen. Die städtischen Citymanager Daniela Karow-Kluge und Kai Hennes haben die neue Kooperation jetzt gemeinsam mit der Compound Company unter der künstlerischen Leitung von Yvonne Eibig vom Verein ARTbewegt vorgestellt. Alle, die am 28. oder 29 August oder am 4. September zum Theaterplatz kommen, können eine „Urban Intervention“ der besonderen Art erleben.

Theaterplatz wird zum Kreativraum

„Der Theaterplatz wird zur Bühne und zum Kreativraum“, freut sich Citymanagerin Karow Kluge auf die Tanzperformance. „Genau das wollen wir mit dem Reallabor erreichen: Hier sollen Menschen aufeinandertreffen, Unerwartetes erleben, miteinander agieren und ins Gespräch kommen und so Stadt in neuen, frischen Kontexten erleben.“ Besucherinnen und Besucher werden an genannten Tagen die Compound Company in voller Aktion im öffentlichen Raum rund um das Theatergebäude erleben. Die Tanzperformance wird in Kooperation mit Baukultur Nordrhein-Westfalen durchgeführt.
Das Konzept wurde auf Grundlage einer intensiven Vor-Ort-Recherche entwickelt. Mit der Tanzperfomance soll auf Schwächen aufmerksam und versteckte Nischen und Seitenräume erfahrbar gemacht werden. „Außerdem soll das Potenzial für bisher nicht sicht- und machbare Nutzungen aufgezeigt werden: Wie könnten die unterschiedlichen Seiten zukünftig genutzt werden? Wie ist die Nordseite in seiner jetzigen provisorischen Gestaltung erfahr- und nutzbar? Dies sind Fragen, die mit der Tanzaufführung reflektiert werden sollen“, führt Karow-Kluge weiter aus.
Über vier Wochen hinweg hat die Company auf dem Theaterplatz intensiv recherchiert. „Zwei Faktoren lagen für uns dabei im Fokus: der räumliche Perspektivwechsel, der einen alternativen Blick auf die Architektur und wenig beachtete Nischen eröffnet und die Reize, denen unsere Sinne und Körper ausgesetzt sind, und die daraus resultierende Auswirkung auf unsere soziale Interaktion“, erläutert Yvonne Eibig. Die sechs Performerinnen und Performer spiegeln diese Aspekte und suchen nach alternativen Utopien. An allen Seiten des Theaterplatzes werden insgesamt neun Orte bespielt, die einerseits die räumliche Isolation der vier Teilräume aufzeigen und gleichzeitig neue Sichtbeziehungen für die Betrachter eröffnen.

Vorbeikommen und zuschauen!

Der Besuch der Veranstaltung ist kostenlos; das Publikum ist frei, zwischen den bespielten Orten am Theaterplatz zu wechseln oder auch einzelnen Performern zu folgen. „Der öffentliche Raum entwickelt sich so zum interaktiven Spielraum, vom Transitknotenpunkt zu einem Ort, an dem verweilt werden kann – natürlich mit dem gebotenen Abstand“, weist Karow-Kluge darauf hin, dass auch rund um die Tanzperformance darauf geachtet werden soll, die gültigen Corona-Regeln zu beachten.
Schritt für Schritt werden bereits seit diesem Frühjahr am und rund um den Theaterplatz intensiv mögliche Planungen getestet und neue Perspektiven aus dem Blickwinkel von Kultur, Mobilität, Klima und Freiraumgestaltung erfahrbar gemacht. Das Citymanagement der Stadt Aachen gestaltet das Reallabor und will mit den temporären Interventionen lernen, was gut funktioniert und was vielleicht weniger gewünscht ist.
Nach der provisorischen Gestaltung der Nordseite im Frühjahr 2020 mit Hochbeeten, flexibel gestaltbaren Holzrahmen und Sitzmöbeln zur Steigerung der Aufenthaltsqualität, kommt nun mit der Tanzperformance der Compound Company noch mehr Bewegung ins Reallabor.

Aufführungstermine:
Freitag, 28. August, 16 Uhr
Samstag, 29. August, 11.30 Uhr
Freitag, 4. September, 20.30 Uhr (mit Projektion)
Weitere Informationen zum Citymanagement und zum Reallabor Theaterplatz: www.citymanagement-aachen.de
Infos zur Compound Company finden Sie hier:
www.compoundcompany.de

Foto © TOP AACHEN:
„Urban Intervention“: Daniela Karow-Kluge (hinten links) und Kai Hennes (hinten rechts) vom Aachener Citymanagement und die Compound Company um die künstlerische Leiterin Yvonne Eibig (hinten Mitte) stellten die neue Kooperation am Theaterplatz vor.